Unfälle und Schneeberge prägen seit Wochen das Straßenbild
Bereits in der vergangenen Woche zeichnete sich sich ab, dass die Probleme auf den Straßen und Wegen der Stadt mit Eis und Schnee nicht nur die Bürger berechtigt aufregen, sonder auch nur Vorboten weiterer Probleme sind. Ebenso wenig wie die Nebenstraßen und Gehwege wurden in den letzten Wochen die Dächer von den Schnee- und Eislasten befreit. Inzwischen haben sich dank dieser Praxis des Abwartens Dachlasten von 65 Kilogramm pro Quatratmeter angesammelt.
In der vergangenen Woche wurden deshalb bereits Schulsporthallen, die Jugendeinrichtung in Stotternheim, die Eishalle und eine Kita gesperrt. Gestern schlug die Leiterin der nächsten Kita Alarm, weil sich das Dach durchbiegt. Aber dort handelt es sich wohl “nur” um bauliche Probleme resultierend aus dem Alter der Einrichtung. Es bleiben also Eis und Schnee auf den Dächern und wenn jetzt Regenfälle hinzukommen wächst die Last weiter. Eine Lösung für dieses Problem können weder Gebäudeverwaltung noch Oberbürgermeister anbieten. Andreas Bausewein erklärte heute in der TA “Die Schulsporthallen bleiben weiter gesperrt – da gehen wir auf Nummer Sicher.”. Das ist jedoch nur eine halbe Antwort auf die Frage wie in der Stadt mit kommunalem Eigentum umgegangen wird. Natürlich ist es selbstverständlich, dass keine Menschenleben gefärdet werden dürfen.
Aber mit einer Sperrung der Hallen nun abzuwarten, ob oder ob nicht ein Dach einbricht ist verantwortungslos. Die Kosten einer Räumung des Dachs gegen Dachschäden (die an den ersten Hallen bereits bestehen) kann man wohl kaum miteinander verrechnen. Auf die Beantwortung einer Stadtratsanfrage von mir hierzu, bin ich sehr gespannt.
So hat es auf den Dächern angefangen...
Für die nächste Stadtratssitzung werden wir, die CDU Fraktion, einen Antrag zur Verbesserung des Winterdienstes einbringen. Daneben haben wir beschlossen einen Haushaltsantrag zur Aufstockung der Finanzmittel für den Winterdienst zu stellen und wir haben mit derzeit fünf Stadtratsanfragen zum Winterdienst die drängenden Sorgen der Bürgerinnen und Bürger in Erfurt aufgegriffen.
Ich kann mich noch gut an die Beschwichtigungsversuche von SPD, Linken und Grünen bei der letzten Stadtratssitzung erinnern. Zum Glück sind die Zitate (“Es ist halt Winter”) nachlesbar. Am 22.12. erklärte OB Bausewein (SPD) in der TA die Winterdienstkosten sähe er “gedeckt”. Seine Stellvertreterin Tamara Thierbach (Linke) erklärte nachdem Erfurt über Weihnachten im Schneechaos versunken war am 27.12. im MDR-Interview man habe die Sache im Griff. Schönwetterreden und Ankündigungsrhetorik von unserer Verwaltungsspitze werden die Stadt Erfurt nicht über den “Winter bringen”. Es wird allerhöchste Zeit, dass Taten folgen!
Das Dach der Halle am Sportgymnasium
Nachdem nun einige Tage kein neuer Schnee auf die Stadt Erfurt gefallen ist, werden nun mit schwerer Technik zumindest die Hauptstraßen geräumt. Gestern Abend war die alte Traditionsbahn der Erfurter Verkehrsbetriebe sogar 22.30 Uhr noch am Brühler Garten aktiv, um bis heute Vormittag zumindest bis zur Messe durchzudringen. Für den Ringelberg, den Steiger und die Strecke nach Bindersleben sieht es hingegen weiter schlecht aus. Der Ringelberg wird wohl in diesem Jahr gar nicht mehr per Bahn erreichbar sein.
Überall wo schwere Räumtechnik den Schnee beiseite schiebt offenbaren sich die nächstfolgenden Probleme. Löcher, die im Frühjahr locker einen Smart schlucken, machen keine Vorfreude auf die weit entfernte Motorradsaison. Die Stadteinfahrt der B4 wird wohl postwendend erhebliche Geschwindigkeitsbeschränkungen “fangen”.
Der Nostalgiezug der EVAG im Einsatz
Ausgesprochen unerfreulich ist die Situation auf den Dächern der Stadt. Insbesondere auf den großen Hallen wie den Einkaufsdächern rächen sich jetzt die Flachdächer und dass der Schnee ersteinmal liegen blieb. Dazu gehören leider auch alle Sporthallen, kommunale und private ebenso wie leider auch die Halle am landeseigenen Sportgymnasium. Frisch gefallener Schnee ist relativ leicht. Angetauter und wieder gefrorener Schnee ist hingegen ab 40cm ein großes Sicherheitsproblem.
Folge: alle Sporthallen gesperrt! Im Sportpark am Johannesplatz bin ich gestern ergebnislos davon gefahren und heute mussten wir das 1. Bundesligaspiel unserer Damen vom SWE Volley-Team gegen den Vizemeister Wiesbaden am Sonntag absagen. Auf der nur knapp über der Erdoberfläche liegenden Halle liegen derzeit 45cm Schnee.
Stauffenbergallee - es geht voran
Das Land ist zwar Eigentümer, sieht sich aber nicht imstande den Schnee kurzfristig zu entfernen. Wir als Verein dürfen es aus Versicherungsgründen nicht und das Sportgymnasium als Nutzer müsste extra Technik anfordern und bezahlen – Geld ist dazu nicht da. Also bleibt die Halle ersteinmal bis Montag gesperrt.
Natürlich geht auch für uns die Sicherheit unserer Spielerinnen und der Zuschauer vor und so beugen wir uns der Entscheidung. Fragen wirft sie aber dennoch auf. Wenn das Dach nicht sicher ist sollte jetzt jemand handeln und nicht erst, wenn es einbricht – das wird deutlich teurer. Ein zweites Problem wird täglich größer. Die sieben Jahre alte Halle nässt. Das tauende Schneewasser findet einen Weg durch das Dach bis mitten aufs Parkett. Die alte Schalenhalle lässt grüßen… so hat es dort auch angefangen! Ikea und Großmärkte lassen ihre Dächer vorsorglich vom THW und Feuerwehr räumen. Die Stadt beschränkt sich darauf sie zu schließen. Nächste Woche Schulsport, oder erst wieder beim Frühlingsbeginn?
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