Politische Beteiligung von Jugendlichen
Jugendliche sind politikverdrossen, haben keinen Bock auf Politiker und engagieren sich immer weniger – so lauten gängige Klischees. Einen eindruckvollen Beleg dafür, wie falsch dies ist lieferten gestern Abend die Schülerinnen und Schüler des Erfurter Albert-Schweitzer-Gymnasiums. Zur Diskussionrunde “Politiker und Jugendliche im Gespräch” hatten drei Schüler im Rahmen ihrer Seminarfacharbeit eingeladen.
Freitag Nachmittag, bestes Spätsommerwetter – da war ich auch skeptisch, wie viele interessierte Jugendliche freiwillig kommen würden um ihre Fragen an die Podiumsteilnehmer los zu werden. 70 waren da und sie hatten auch Lust mitzudiskutieren. Im Podium habe ich mit den drei Landtagsabgeordneten Thomas Kemmerich (FDP), Dirk Adams (Grüne) und Matthias Bärwolf (Linke) diskutiert. Lediglich die SPD verweigerte sich der Diskussion. Trotz zahlreich eingeladener SPD-Vertreter haben sich die Schüler von den Kollegen nur Absagen eingehandelt.
Der Diskussion tat die aber keinen Abbruch. Die Rollen waren schon nach der ersten Fragerunde schnell verteilt. In der Argumentation ging der Riss schließlich bei der Bildungs-, Finanz- und Energiepolitik klar durch die Mitte des Podiusmtisches. CDU und FDP auf der einen Seite, Linke und Grüne auf der anderen Seite. An der Zustimmung und Ablehnung im Publikum war zu spüren, dass auch dort die Lager geteilt waren.
Mir hat sehr gefallen, dass viele gute Fragen aus dem Publikum gekommen sind und die Diskussionen und Gespräche auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung weiter gingen.
Eine sehr gelungene Veranstaltung – vielen Dank den Organisatoren um Jan-Philipp Berghold, der die gestrige Podiumsdiskussion moderierte und die Politiker gut im Griff hatte.