Der Spuk ist (vorerst) vorbei

Zweifellos hatten sich die Erfurterinnen und Erfurter einen anderen Start in den Mai gewünscht! Die letzten beiden Tage waren eine Belastung für Erfurt. Gestern die NPD-Demonstration und heute der Hooligan-Aufmarsch waren eine Herausforderung für die Zivilgesellschaft und die Polizei. Erfreulich ist, dass es in Erfurt nicht zu größeren Ausschreitungen oder gar Verletzten gekommen ist. Erfreulich ist, dass weniger als befürchtet aus dem rechtsextremen Lager nach Erfurt gekommen sind. Sowohl gestern die NPD als auch heute die Hooligans blieben mit 200 bzw. 250 Teilnehmern deutlich hinter den selbst gesteckten Teilnehmerzahlen zurück. Erfreulich ist auch, dass sich viele Erfurterinnen und Erfurter quer durch alle Parteien klar dagegen positioniert haben. Unerfreulich ist, dass es den Hooligans gelungen ist, durch das Brühl zu ziehen. Der Anblick und das dumpfe Gegröhle der hasserfüllten Gesichter blieb allerdings den Erfurterinnen und Erfurtern weitgehend erspart, weil die Polizei den Bereich um das Theater weiträumig und konsequent abgesperrt und abgesichert hat. Bereits jetzt gibt es im Internet heftige Diskussionen darüber, ob die Polizei die Hooligans vermeintlich abgeschirmt oder geschützt hat. Meine Einschätzung und Beobachtung vor Ort ist, dass die Polizei richtig agiert hat. Mit Polizeifahrzeugen und Gittern wurden auf dem Theatervorplatz die Hooligans von den Gegendemonstranten getrennt und nur vereinzelt flogen Steine von beiden Seiten. Ein offenes Aufeinandertreffen beider Gruppen hätte zweifellos viele Verletzte zur Folge gehabt. Ein großes Dankeschön an alle die sich gegen den Hooligan-Aufmarsch engagiert haben. Und ein großes Dankeschön auch an die vielen Polizeibeamten die in den letzten beiden Tagen im Einsatz waren. Der Spuk ist vorerst vorbei. Darauf ausruhen können wir uns aber nicht.

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