
Mehrgenerationenhaus-Netzwerktreffen

Ihr Stadtrat für Erfurt

Der Bundesfreiwilligendienst bleibt weiter ein dominierendes Thema meiner Arbeit. Heute Nachmittag war ich einmal wieder zu einem Vortrag im Bildungszentrum des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) in Sondershausen. Rund 50 Bundesfreiwillige aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt waren dort bei einem Seminar im Rahmen der politischen Bildung.
Die durchaus positive Stimmung unter den Bundesfreiwilligen hat mich angenehm überrascht. In Thüringen leisten derzeit 3.363 Bundesfreiwillige ihren Dienst, in Sachsen sogar 6.117 und in Sachsen Anhalt 3.277. Zusammen sind dies 12.757 der 49.263, die deutschlandweit im Einsatz sind. Die drei mitteldeutschen Länder liegen damit weit vorne und dies auch bei der Alterstruktur. In Sachsen sind 83 Prozent älter als 27, in Sachsen-Anhalt sind es 85 Prozent und in Thüringen sogar 86 Prozent.
In Thüringen kommen zu den Bundesfreiwilligendiesntleistenden noch rund 800 Teilnehmer in den Jugendfreiwilligendiensten FSJ, FÖJ und ähnlichen hinzu. Somit hat, wenn sich diese Zahlen fortschreiben, irgendwann einmal jeder fünfte Thüringer einen Freiwilligendienst geleistet. Allerdings darf dabei natürlich nicht verkannt werden, dass die meisten Teilnehmer des BFD aus der Arbeitslosigkeit kommen. 51 Prozent erhielten vorher Hartz IV und weitere 20 Prozent kommen aus der Arbeitslosigkeit. Auch bei der heutigen Gesprächsrunde nach meinem Vortrag zum Thema Demografie, wurde überdeutlich, dass die meisten BFDler gerne in ganz normale reguläre Jobs wollen.
Den BFD sehen sie aber derzeit vorallem als eine Chance aktiv zu werden in einem selbstgewählten Bereich. Da sie zudem durch die Bildungsangebote auch Lernende erfahren sie in dem einen Jahr BFD auch einen persönlichen Zugewinn an Wissen und an Sozialkompetenz. Für viele ist dies zudem das erste Mal seit Jahren, dass sie in einer Maßnahme wirklich Anerkennung erfahren und somit auch hochmotiviert sind. Zwar können zur Zeit keine neuen BFD-Vereinbarungen mehr getroffen werden, weil zumindest bei den Stellen des BAFzA bis zum Jahresende alle Stellen vergeben sind, aber die 19 anderen Einsatzstellen bieten weiter Plätze im BFD an. 
Seit nun über zwei Jahren gibt es den Bundesfreiwilligendienst anknüpfend an den zuvor bestehenden Zivildienst. Als Generationenbeauftragter bin ich von Anbeginn in Thüringen für den BFD seitens des Landes zuständig.
Gestern war ich zum Thema BFD einmal wieder in Nordthüringen unterwegs. Im Bildungszentrum des BAfzA in Sondershausen habe ich eine Vortrag vor rund 50 Nordthüringer Bufdis zur denografischen Entwicklung im Freistaat und zu den Perspektiven des BFD gehalten.
Rund 36.000 besetzte BFD-Stellen gibt es derzeit bundesweit. In Thüringen sind es rund 2.400. Bemessen am Bevölkerungsanteil (2,2 Millionen Thüringer im Vergleich zu 80 Millionen in Deutschland) haben wir mehr als doppelt soviele Bufdis, wie uns rein rechnerisch zustehen würden. Dass es in Thüringen soviele BFD-Stellen gibt hängt mit mehreren Faktoren zusammen.
Zum Ersten haben wir in Thüringen sehr intensiv die Einführung des BFD beworben und begleitet und so entstanden gerade in der Anfangsphase sehr schnell viele Stellen. Zweitens gibt es in Thüringen sehr viele Stellen bei der Bundeszentralstelle des BAfzA (1.700 im Vergleich zu den rund 700 bei den großen Trägern). Darunter sind sehr viele BFD-Stellen bei Kommunen, die damit ergänzende Angebote im sozialen Nahraum organisieren. Nordhausen ist beispielsweise in der BFD/Einwohner-Relation bundesweit Spitzenreiter. Auf 44.000 Einwohner kommen 148 BFDler. Auch Erfurt und Jena liegen dabei mit an der Spitze. Drittens gibt es eine große Nachfrage nach BFD-Plätzen aufgrund der Arbeitsmarktsituation der letzten Jahre. Dies bedingt auch, dass soviele ältere BFDler in Thüringen aktiv sind. 86 Prozent sind älter als 25 – in den alten Bundesländern sind es nur rund 16 Prozent. Neben Sachsen hat Thüringen auch sehr viele BFDler, die älter als 50 sind.
Die Nachfrage wird in den nächsten Jahren unverändert hoch bleiben. Ich bin deshalb froh, dass der Bund letzte Woche zusätzlich rund 5.000 Plätze bereitgestellt hat, auch in Thüringen werden somit noch einmal rund 200 Plätze hinzukommen. Was mir auch bei meinem gestrigen Votrag wichtig war rüber zu bringen, ist die besondere Form des Bundesfreiwilligendienstes. Er wird mit einem hohem freiwilligen Engagement geleistet. Viele der Teilnehmer berichten, dass sie die Anerkennungskultur schätzen. Und der Bildungsaspekt des BFD gerät immer stärker in den Blickpunkt. Erfreulich war zudem, dass gestern mehrere BFDler berichteten, dass der Bundesfreiwilligendienst auch eine Brücke in den ersten Arbeitsmarkt sein kann. Bereits kommenden Mittwoch werde ich wieder in Sondershausen zu Gast sein, bei einem weiteren Seminar des BAfzA.
“Nichts erfüllt mehr, als gebraucht zu werden” so ist der Slogan des Bundesfreiwilligendienstes (BFD). Und beim Bundesfreiwilligendienst kommt es entscheidend darauf an, ob die Freiwilligen nach dem einjährigen Dienst für sich einen persönlichen Mehrwert empfinden. So knapp kann man die heutige Bildungsveranstaltung an der Bildungsstätte des Bundesamtes für Familie und zivilgeselschaftliche Aufgaben (BAFzA) in Sondershausen, der ehemaligen Zivildienstschule, zusammenfassen.
Rund 50 Bundesfreiwilligen folgten der Einladung zum Bildungsseminar und ich habe als Generationenbeauftragter dort sehr gerne einen Vortrag zur Entwicklung des Bundesfreiwilligendienstes, zur demografischen Entwicklung und zum ehrenamtlichen Engagement im Freistaat gehalten.
Als Generationenbeauftragter bin ich im TMSFG für den BFD zuständig und zudem in der Evaluierungsgruppe des Bundes sowie in der Bund-Länderberatungsgruppe zum BFD. Daher war es mir sehr wichtig auch von den Erfahrungen der BFDler in Thüringen zu partizipieren.
Die Teilnehmer des 3-tägigen Seminars werden darüber hinaus in die Bundeshauptstadt nach Berlin fahren und sich am Mittwoch mit dem Bundestagsabgeordneten Steffen Claudio Lemme zu einem Gedankenaustausch treffen. Vor allem werden sie aber die Zeit nutzen um untereinander in einen Erfahrungsaustausch über ihre bisherige Dienstzeit und die Bildungsangebote einzutreten.
In Thüringen gibt es überdurchschnittlich viele Bundesfreiwillige und zudem sind sie deutlich älter, als im Bundesdurchschnitt. Dies hat mit zwei Dingen zu tun. Zum einen wurde der Bundesfreiwilligendienst sehr früh beim Start vor über eineinhalb Jahren von den Regionalbetreuern und vielen Freien Trägern beworben und zu anderen spielt die Arbeitsmarktsituation eine große Rolle. Im BFD sind in Thüringen auch viele Langzeitarbeitslose engagiert, die dankbar sind für diese Aufgabe und die Chance sich zu beweisen.
Auch wenn es nicht zur ursprünglichen Aufgabenstellung beim BFD gehört, eine Brücke zu ersten Arbeitsmarkt zu bilden, habe ich mich heute über positive Beispiele dazu sehr gefreut. In Thüringen haben wir im BFD engagierte Seniorinnen und Senioren (die bundesweiten ältesten BFDler mit 82 bzw. 78 Jahren kommen aus dem Freistaat). Und es gibt viele Beispiele, wo am Ende der Dienstzeit ein Jobangebot steht. Viele Träger suchen in sozialen Bereichen inzwischen Fachkräfte und greifen auch auf Freiwillige zu, die sich bewährt haben.
Für viele andere Dienstleistende ist wichtig in den 12 Monaten auch einen Zugewinn an Erfahrungen und Wissen zu erlangen. Qualifizierungs- und Bildungsangebote sind dafür elementar und vor allem müssen es Angebote sein, die auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten sind. Einige der heutigen Teilnehmer bestätigten mir heute in der Diskussion, dass sie von ihrem Träger (in dem Fall war es die Kommune) nach einem halben Jahr noch kein Bildungsangebot bekommen haben. Auch darüber und wie sie ihr Recht dazu einfordern können haben wir heute gesprochen. Die Bildungseinrichtung des BAFzA in Sondershausen unterbreitet dazu Angebote und die Regionalbetreuer vermitteln diese.
Rund 2.500 Bundesfreiwillige haben wir in Thüringen und inzwischen gibt es eine Warteliste für freie Plätze die bis Oktober 2013 reicht. Dies ist ein überzeugender Beleg, dass das Dienstformat angenommen wird und sich die Arbeit aller Beteiligten auszahlt. Der BFD wird in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden. In der letzten Woche haben wir bei einer Bund-Länder-Beratung in Bonn über die Notwendigkeit den ehemaligen Freiwilligendienst aller Generationen in den BFD zu integrieren. Ich bin überzeugt davon, dass viele Menschen in jedem Alter dankbar sind für Herausforderungen und eine verbindliche Aufgabe. Es gibt ihnen Selbstbestätigung und darauf kommt es an! 

Heute war ich wieder im Bildungszentrum des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) in Sondershausen zu Besuch. Im Gespräch mit dem Schulleiter Ullrich Fuchs habe ich über die nun anstehenden Aufgaben diskutiert, um die Chancen des Bundesfreiwilligendienstes deutlicher herüber zu bringen.
Von den durch das Bundesministerium avisierten 35.000 BuFDi-Stellen Bundesweit sind derzeit 7.400 besetzt. In Thüringen sind es nach meiner Schätzung rund 400, davon rund 200 in Verantwortung der für Thüringen zuständigen Zentralstelle (eine von 15 Bundesweit) und rund 200 bei den Spitzenverbänden der Freien Träger der Wohlfahrtspflege. Bei den Freien Trägern ist offensichtlich die Caritas mit rund 60 Plätzen am Weitesten. Die Parität ist in der fachlichen Diskussion genauso stark engagiert. Auf der Homepage des Bundesfreiwilligendienstes sind für Thüringen ca. 250 freie Stellen aufgelistet. Ich hoffe, dass diese schnell besetzt werden können und neue Stellen hinzu kommen.
Die meisten Stellen sind derzeit allerdings bei den Kommunen entstanden, 15 von deren Bundesfreiwilligen waren heute die ersten Gäste im Bildungszentrum in Sondershausen und ich konnte sie dort begrüßen. Im Gespräch mit den Bundesfreiwilligen, die aus Nordthüringer Kommunen wie Nordhausen und Sondershausen und sowie aus Sömmerda kommen, habe ich die Motivation und den “Werbeweg” erfragt. Meist haben sie über Zeitungsanszeigen ihrer Kommune davon erfahren. Gut ist, dass die Bundesfreiwilligen, die zumeist aus Hartz IV-Bezug oder der Arbeitslosigkeit kommen, dies nicht als eine eine neue weitere Maßnahme verstehen, sondern als Entwicklungschance.
In Sondershausen erhielten sie heute Basisinformationen zum Bundesfreiwilligendienst und zu den Bildungsangeboten. Dieses Seminar fand im Rahmen der sogenannten pädagogischen Begleitung statt. Die Träger des BFDs können pro Teilnehmer Bildungsgutscheine in Höhe von 100 Euro/mtl., also 1.200 Euro im Jahr in Sondershausen einlösen. Darüber hinaus können die Träger in der gleichen Höhe noch selbst Bildungsangebote unterbreiten, dies können auch externe Angebote wie Volkshochschulangebote sein. In Einzelfällen wird es, wenn es zum Charakter der Einsatzstelle passt, auch möglich sein den Führerschein damit zu finanzieren.
Der Bundesfreiwilligendienst, als zivilgesellschaftliches Engagement, ermöglicht verbindliches ehrenamtliches Engagement für die Dauer von 6 bis maximal achtzehn Monaten, er kann den (Wieder)einstieg in den Beruf ermöglichen, aber auch den Ausstieg nach einem Berufsleben in den Vorruhestand oder Ruhestand begleiten. Die Teilnehmer verpflichten sich zu mindestens 20 und höchstens 40 Wochenstunden verbindliches Engagement und können dafür bis zu maximal 330 Euro Taschengeld erhalten.
Die Einsatzfelder sind vielfältig und reichen vom Sozialbereich über Kultur, Sport, Bildung über den Integrationsbereich bis hin zum ökologischen Bereich. Für Fragen zum Thema stehen die Thüringer Regionalberater zur Verfügung und ich werde seitens des Thüringer Sozialministeriums den Bundesfreiwilligendienst begleiten. Vereinbart haben wir heute einen Runden Tisch im TMSFG, wo alle Thüringer Beteiligten, also Träger, Kommunale Spitzenverbände, Arbeitsagentur, Regionalbetreuer und BAFzA, zusammen kommen werden. Gerne werde ich diesen Prozeß organisieren und moderieren.
Der Anfang ist gemacht, jetzt geht es darum schnell nachzuziehen und bestehende Probleme auszuräumen. 
