Dunkle Wolken am BFD-Himmel
Ungebrochen hoch ist die Nachfrage nach Plätzen im Bundesfreiwilligendienst in Thüringen. Bedingt ist dies neben dem ausgesprochen positiven Image des BFD auch davon, dass es insbesondere für ältere Langzeitarbeitslose kaum Alternativen gibt. In der letzten Woche hat die Landesregierung zwar mit der Bundes-Arbeitsagentur über eigenständige Thüringer Projekte gesprochen, aber das wird wohl noch etwas dauern, bis diese entwickelt sind und wirken.
In den “besten Zeiten” gab es einmal rund 50.000 Bundesfreiwillige. Allerdings hat der Bund zu Beginn des Jahres 2014 mit einer sehr restriktiven Alterssteuerung eingegriffen. Seit dem werden BFD-Stellen bevorzugt an unter 25-Jährige vergeben. Dies führt zu einer vermeintlichen Korrektur zwischen Ost und West. In den neuen Bundesländern wird der BFD vor allem von Älteren und Langzeitarbeitslosen nachgefragt, in den altern Bundesländern eher von Jüngeren, weil es dort weniger FSJ-Stellen für Jugendliche gibt.
Bundesweit ist die Zahl der im Bundesfreiwilligendienst Engagierten im letzten Monat um 500 auf derzeit 39.125 gesunken. Davon sind insbesondere die Bundesländer Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen mit zusammen 370 Stellen auf Grund der Altersdifferenzierung des BaFzA betroffen. Da zudem viele Bundesfreiwillige in Thüringen ihren Dienst Ende Februar beendet haben und nach wie vor keine neuen Vereinbarungen getroffen werden können, wird dies wohl in der nächsten Statistik noch einmal zu einem deutlichen Einbruch führen. In Thüringen ist die Nachfrage immer noch viel höher, als die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze. Der Bund ist gefordert Modalitäten zu finden, dass die Zahlen im BFD konstant bleiben und künftig auch wieder Ältere Chancen auf einen BFD-Platz haben. Im Februar hatte ich dazu ein gutes Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Steffen Lemme, der dieses Problem auch auf Bundesebene stärker in die Diskussion einbringen wird.