40 Jahre später!
Heute wurde mir sehr heftig bewußt, wie schnell die Zeit vergeht. Beim Besuch des Informationselternabends in der Evangelischen Grundschule in der Mittelhäuser Straße, habe ich mich daran erinnert, wann ich das erste Mal dort war. Genau vor 40 Jahren haben mich meine Eltern dorthin gemeinsam mit meinen Zwillingsbruder gebracht.
Damals war das Gebäude noch neu und stand am Rand des neuerbauten Wohngebiets Rieth als Kindergarten. Heute ist es, nachdem es für einige Jahre Außenstelle der benachbarten Berufsschule war (in der ich während meiner Lehre als Kfz-Elektriker ging), noch für einige Monate die evangelische Grundschule. Im Sommer vor zweieinhalb Jahren wurden darin die ersten 69 Schülerinnen und Schüler eingeschult, zwei Jahrgänge folgten und beim nächsten Einschulungstermin soll der Umzug in das neue Gebäude der ehemaligen orthopädischen Klinik erfolgen. Die Nachfrage nach Plätzen in der evangelischen Grundschule sprengt jetzt schon die Platzkapazität.
Mein jüngster Sohn wir somit wohl nicht mehr das Gebäude, in dem einst Papa in den Kindergarten ging, als Schule erleben. Allerdings soll es nach aktuellen Plänen danach wieder eine Kita werden, weil der Platzmangel derzeit so akut ist, dass selbst die 40 Jahre alten Bauten reaktiviert (und hoffentlich auch saniert) werden.
Bis ich meine erste eigene Wohnung mit 21 Jahren am Wiesenhügel hatte, habe ich mit meinen Eltern im Rieth gewohnt und bin dort auch viele Jahre in die Schule gegangen. Das Rieth hat sich seitdem sehr verändert. Vieles wurde inzwischen umgebaut, an der Stelle der alten Riethschwimmhalle steht ein großer Supermarkt und die alte Riethsporthalle wich einer neuen großen Zuschauersporthalle. Aber es ist auch noch einiges zu tun. Die beiden Punkthochäuser in der Mainzer Straße gammeln unbewohnt vor sich hin, obwohl es inzwischen Wohnungsmangel gibt. Von der Rudolf-Diesel-Berufsschule hat die rot-rot-grüne Stadtratsmehrheit gerade die Abwicklung beschlossen und auch meine alte POS 39 sowie die benachbarte Blechsporthalle haben schon bessere Zeiten erlebt.
Der Besuch an einem der Orte meiner Kindheit erinnerte mich heute somit auch gleich an die anstehenden kommunalpolitischen Aufgaben, wie Kita-Sanierung, Wohnungsbau und Stadtteilentwicklung. Neugierig wäre ich schon ein wenig, welche Aufgaben sich unseren Kinder in 40 Jahren stellen müssen…