Jetzt braucht es nur noch drei Siege für unser Team, um eine nahezu perfekte Saison zu krönen. Das gestrige Auswärtsspiel bei den Skurios Volleys Borken war das 21. Saisonspiel und der 21. Sieg. Für mich war es das 7. Auswärtsspiel, zu dem ich unser Team begleitet und dieses Mal wieder einen Teil des Teams mit dem Kleinbus gefahren habe.
Mir ging und geht es dabei darum, die anderen Hallen und handelnden Akteure kennen zu lernen und natürlich unser Team anzufeuern. Die 800 km hin und zurück nach NRW waren die lange Reise wert. Wir wurden von den Gastgebern ausgesprochen herzlich empfangen. Rund 700 sportlich faire Zuschauer sorgten für eine tolle Stimmung, die ich so sonst nur in der 1. Liga erlebt habe. Selbst wenn das eigenen Team deutlich zurücklag, haben sie für Stimmung gesorgt und jeden Ballgewinn bejubelt.
Vor dem Spiel gab es Handshakes und Schoko-Osterhasen für unsere Spielerinnen und ich konnte viele gute Gespräche führen. Borken, selbst mehrfache Meisterinnen der 2. Bundesliga, hätte es definitiv verdient 1. Liga zu spielen, auch wenn die Halle 80 cm zu niedrig ist. In der kommenden Saison geht es noch nicht, aber vielleicht spielen wir ja irgendwann in der 1. Liga gegeneinander. Nachfolgend der Spielbericht von unserem Vizepräsidenten und Pressesprecher Stephan Siegl:
Spitzenreiter weiter ungebremst
Schwarz-Weiß Erfurt bleibt in der Meisterschaft weiter ungeschlagen. Am Samstagabend gingen die Thüringerinnen beim 3:0 (22, 20, 22) im 21. Spiel zum 21. Mal als Sieger vom Spielfeld.
Wegen einiger angeschlagener Spielerinnen und mit dem unrunden Spielplan zum Saisonende, der den Rhythmus stört, war Mateusz Zarczynski mit verhaltenem Optimismus mit seiner Mannschaft ins Westmünsterland aufgebrochen. Auch die zu erwartende Kulisse nötigte ihm und seinen Spielerinnen Respekt ab. Diese setzten sich letztendlich doch relativ klar ohne Satzverlust durch, weil sie mit dem Selbstbewusstsein eines Spitzenreiters auftreten konnten und immer, wenn es brenzlig wurde, eine Schippe drauflegten.
So auch im Auftaktsatz, als die Gäste eine 8:4-Führung hergaben und die Skurios Volleys bei 20:14-Führung am Satzgewinn schnupperten. Mit mehr Druck am Service und schnellen Angriffen gestatteten die SWE-Damen den Gastgeberinnen dann nur noch zwei Pünktchen und Pia Mohr beendete den Satz mit einem Ass.
Den zweiten Durchgang eröffnete Silvie Pavlová mit einer Aufschlagserie zum 8:1, was neben drei Blockpunkten ein Grund für Chang Cheng Liu war, sie nach Spielende zur MVP zu benennen. Die ebenfalls stark aufschlagende und im Angriff sehr effiziente Sina Stöckmann erhöhte auf ein beruhigendes 12:2. Die haushohe Führung sollte die Gäste in der Folge allerdings nachlässig werden lassen. Die Borkenerinnen steckten nicht auf und knabberten den Rückstand Punkt für Punkt ab. Die knapp 700 Zuschauer verwandelten die Mergelsberg-Sporthalle in ein Tollhaus und der Tabellenachte kam bis auf 19:20 heran. Nach Erfurts zweiter Auszeit ging wieder ein Ruck durchs Team aus der Blumenstadt, das sich mit 25:20 die 2:0-Satzführung holte.
Nach zehnminütiger Satzpause sollte auch der dritte Abschnitt ein Auf und Ab werden. Mit 13:4 eilten die Schwarz-Weißen scheinbar einem schnellen Spielende entgegen. Doch erneut kämpften sich die Skurios Volleys heran (18:23) und wehrten kurz danach sogar vier Matchbälle ab. Bei knapper werdender Führung (24:22) holte Mateusz Zarczynski seine Mannschaft für eine Auszeit nochmal vom Feld, um die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeberinnen samt Publikum auszubremsen. Nach versprungener Annahme, einem Baggerzuspiel von Isabella Noble fast vom Schreibertisch aus, war es Silvie Pavlová mit der Netzkante im Verbund, die den letzten Punkt zum Auswärtssieg beisteuerte. Dieser war symptomatisch für die gesamte Partie. In entscheidenden Phasen gingen die Punkte an den bereits feststehenden Meister.
Das 3:0 war final hart erkämpft. Nach Spielende durften dennoch beide Mannschaften lächeln und stolz sein. Erfurt hat seine Serie verteidigt und die noch gegen den sportlichen Abstieg kämpfenden Skurios Volleys hatten sich gegenüber dem Hinspiel stark gesteigert und ihrem Publikum ein Spektakel geliefert. Ein Verbleib in der 2. Bundesliga Pro sei ihnen alleine deshalb gewünscht. Erfurt hat jetzt eine dreiwöchige Pause bis zum nächsten Heimspiel gegen Köln (13.4., 18 Uhr). Mateusz Zarczynski ist darüber sicher nicht ganz glücklich, einige seiner angeschlagenen Spielerinnen können sie zum Auskurieren aber gut gebrauchen.