Balkan-Bike-Tour 2013

In Mostar
Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Albanien – was sich auf den ersten Blick wie die Einsatzgebiete von UN-Blauhelmen Mitte der neunziger Jahre liest, war für uns (Friedemann Bunge, Thomas Recknagel und mich) in diesem Jahr der Einsatzort für die Motorradhelme und alles andere was dazu gehört. In den letzten zehn Tagen waren wir mit den Motorrädern wieder (wie auch schon 2012) auf dem Balkan unterwegs. Tagesaktuell habe ich dazu bei Facebook berichtet. Hier nun noch die kurze Zusammenfassung: Zunächst wie im letzten Jahr die Anreise nach Kroatien mit einem Transporter von Bikertransit (dieses Jahr bis nach Split rund 1.500 km). Am Sonntag Abend hatten wir die Bikes verladen und 18.30 Uhr ging es in Erfurt los. Das wir zu dritt abwechselnd schlafen konnten ging es direkt durch 4.30 Uhr waren wir in Zagreb und 8.45 Uhr in Split – immerhin 1.288 km. Nach einer kurzen Tour am ersten Tag durch Split und Umgebung (obligatorisch der Besuch der Altstadt und des Cafe Riva Split) und der Übernachtung im Hotel San Antonio, ging es am Dienstag dann richtig auf Tour. 370 km entlang der Adria, durch die Berge nach Bosnien und schließlich über Kotor/Monenegro nach Budva. Dort hatten wir für eine Woche Zimmer im Hotel Iberostar Bellevue. Vier Sterne, sehr gutes Essen und eine gepflegte Hotelanlage. Vor allem aber Poolwetter und auch das Meer war noch warm. Das Durchschnittsalter der Gäste war aber der Jahreszeit angemessen etwas älter und zudem viele Gäste aus Russland. Beeindruckende Ausblicke und tolle Motorradstrecken waren das Kennzeichen jeder folgenden Tour.
In den Bergen bei Ploce
Am Mittwoch ging es mit den Bikes in die Berge. Zuvor besuchten wir aber noch das Städtchen Kotor, an einer wunderschönen Bucht zwischen den Bergen gelegen. Weiter ging die Strecke über Serpentinenstraßen nach Niksic und in die Hauptstadt Podgorica – rund 260 km. Beinah hätten wir auf der Fahrt eine Ziegenherde erlegt. Wir konnten rechtzeitig bremsen, aber das wäre fast ein Fehler gewesen, denn in dem Moment stürzten sich die dazugehörigen Hunde auf und und wir konnten gerade noch flüchten. Die längste Fahrt der Reise stand am Donnerstag, dem Tag der Deutschen Einheit auf dem Tourenplan. Nach Mostar in Bosnien ging es durch die Berge rund 300 km hin und danach 300 km zurück. Es war für mich von mehr als symbolischer Bedeutung am Tag der Deutschen Einheit auf der wiedererbauten Brücke in Mostar zu stehen. Vor fast genau 20 Jahren wurde sie im Krieg zerstört. Nach der anstrengenden Tour ging es am nächsten Tag etwas ruhiger zu. Den Vormittag nutzten wir am Pool unseres Hotels und nach dem Mittag ging es nach Dubrovnik, in die schönste Stadt Kroatien. Schlappe 200 km standen am Ende des Tages auf dem Tacho. Baden in der Adria an der Altstadtmauer und der Rundgang auf dieser gehören auch bei jedem Besuch dazu.
Skanderbergplatz Tirana
Genug Kraft hatten wir also gesammelt, um uns auf die Strecke nach Albanien zu begeben. Über Skodra ging es quer durch Albanien in die Hauptstadt Tirana. Vor 17 Jahren war ich bereits zwei Mal dort, aber sowohl die Stadt, als auch das Land haben sich sehr verändert. Rund 400 km ging die abenteuerliche Tagestour bei Wahnsinnsverkehr, aber auch über eine Autobahn, wo man das Bike ausfahren konnte. Der Gegensatz zwischen Arm und Reich war nirgendwo auf dem Balkan so groß wie in Albanien. Am vorletzten Tag an der Adria waren es daher nur 60 km in Budva und Umgebung und ansonsten bot sich die Nutzung des Fintness- und Wellnessbereichs im Hote anl. Natürlich fiel das Taschen packen schwer – richtig heftig war dann aber die Abreise am nächsten Morgen. Von Budva ging es entlang der Küste zurück nach Split – zwar nur 316 km, diese aber im Regen sechs Stunden lang. Wir waren froh die Bikes unbeschadet auf den Transporter laden zu können und am Abend dann wohlbehalten nach weiteren 400 km im Hotel Antunovic in Zagreb zu landen. Die Verigo-Bar und Wellnessbereich im Hotel entschädigten  für den Stress des Tages. Und die Motorräder blieben gleich auf dem Transporter.
Dubrovnik
Über Maribor ging es am Dienstag von Zagreb nach Erfurt zurück – 888 km und am Abend waren wir wieder gut in Erfurt angekommen. Das Abladen der Bikes war schon Routine ging innerhalb von 20 Minuten. Über 2.000 Motorrad-Kilometer, tolle Eindrücke und viele wunderschöne Erinnerungen. Die Bike-Tour 2013 verlangt dringend nach einer Fortsetzung! Im Artikel finden sich auch die Links zu den acht Fotoalben mit rund 660 Bildern der Bike-Tour oder hier direkt auf dem Link zu meiner Flickr-Seite.