Stiftung Familiensinn aufgelöst

Landtagsdiskussion
Heute hat der Thüringer Landtag unter dem Tagesordnungspunkt 6 das Gesetz zum neuen Landesprogramm solidarisches Zusammenleben der Generationen und die Abschaffung der Stiftung Familiensinn beraten und danach beschlossen. Nachdem die Stiftung 2005 per Gesetz im Landtag gegründet wurde (ich durfte damals zur Gesetzesbegründung im Landtag reden) wurde sie heute wieder abgeschafft. Ich habe die heutige Diskussion am Laptop aufmerksam verfolgt. Nach den Ausschussberatungen der letzten Wochen war die rot-rot-grüne Mehrheit, trotz eines Änderungsantrages der CDU, für die heutige Beschlussfassung vorhanden und auch die AfD sprach sich für die Auflösung der Stiftung aus. Das kann man schon machen, dafür beschließt der Landtag Gesetze. Allerdings war die Begründung der Rednerinnen der die Regierung tragenden Fraktionen und der AfD-Dame in weiten Teilen schon erbärmlich. Als wesentlicher Auflösungsgrund wurde ein Gutachten des Landesrechnungshofes von 2011 bemüht. Es reizt mich durchaus einige Dinge zum Thema anzumerken, aber nun ist es ja entschieden. Insofern nur einige kurze Bemerkungen. Das neue Landesprogramm solidarisches Zusammenleben der Generationen finde ich richtig. Es gibt den Thüringer Kommunen mindestens 10 Millionen Euro und die Eigenverantwortung für Entscheidungen über die lokale Förderung von Familienangeboten. Damit ist ein großer Teil der Arbeit der Stiftung FamilienSinn, die Förderung der Familienzentren (immerhin 16 in ganz Thüringen mit rund 700.000 Euro jährlicher Förderung), auf die kommunale Ebene verlagert. Schwierig wird es hingegen für alle anderen Bereiche, die bis jetzt bei der Stiftung waren – die Förderung von Familienverbänden, Familienferienstätten, Familienbildung, Familienerholung für sozial bedürftige Familien, den Thüringer Familienpreis und Modellprojekte. Für alle diese Bereiche ist bis zur Vorlage einer entsprechenden Richtlinie die weitere Förderung ungewiss und selbst dann haben sie maximal Bestandsschutz. Neue Projekte werden erst entstehen und gefördert werden können, wenn es in zwei Jahren einen Landesfamilienförderplan gibt. Der fachliche Diskurs über Familienpolitik findet künftig auch kaum statt – jedenfalls nicht auf Landesebene. Beratungsgremien, wie ein Landesfamilienrat sollen erst noch gegründet werden. Es hätte gute Gründe gegeben, die Stiftung FamilienSinn zu erhalten. Neu strukturiert oder inhaltlich mit der Stiftung Hand in Hand zusammen geführt, währen die vorstehenden Aufgaben besser zu organisieren, als mit noch vagen Versprechungen. Ich bedauere die heutige Entscheidung der Auflösung der Stiftung Familiensinn. In den letzten dreieinhalb Jahren habe ich als Leiter der Elternakademie gerne die inhaltlichen Themen bei der Stiftung FamilienSinn bearbeitet.

Familienzentrum Kloster Kerbscher Berg

Volles Programm
Thüringen ist nicht groß, aber trotzdem ist die Reise quer durchs Land manchmal aufwendig. Selbst von der zentral gelegenen Landeshauptstadt aus kann es dauern bis man bei Terminen ankommt. Bei der heutigen Tour ins Familienzentrum Kloster Kerbscher Berg konnte ich das wieder einmal live erfahren. In Erfurt wird derzeit reichlich gebaut, aber offensichtlich ist das auch auf Landstraßen, an Bahnübergängen und Ortsdurchfahrungen so. Erfreulich, dass so viel gebaut wird, ärgerlich wenn Umleitungen schlecht oder gar nicht ausgeschildert sind. Von Erfurt bis Dingelstädt gab es davon heute zwei – morgen auf dem Weg nach Mühlhausen noch einmal. Ansonsten war es aber abgesehen von der Fahrtstrecke (auf der man dann wenigstens mal durch Orte kommt, wo man noch nie war) ein guter Termin. Von den 16 Thüringer Familienzentren war das Kloster Kerbscher Berg das 6. bei der wir als Stiftung Familiensinn die Einhaltung der Qualitätsstandards prüfen. In einem guten Gespräch mit der Hausleitung, einem Trägervertreter und der LSZ-Planerin des Landkreises haben wird über Entwicklungspotentiale gesprochen. Das FZ Kloster Kerbscher Berg bieten neben dem normalen Programm eine Vielzahl an Kursen an, die aus Mittel der Familienbildung gefördert werden. Vorbildlich läuft zudem das Projekt „Familienzentrum Mobil“. Ich hoffe sehr, dass im Rahmen des LSZ dieses Modell auch Nachahmung in anderen Landkreisen findet. Bis jetzt ist das Zwischenfazit nach einem Drittel der Familienzentren sehr gut. In den Thüringer Familienzentren wird eine gute Arbeit geleistet und die 2015 vereinbarten Qualitätsstandards haben sich bewährt.

Medienkompetenz in der Familie

Großes Interesse am Thema
Großes Interesse am Thema
Mediennutzung und Medienkompetenz waren Begriffe, die auch früher schon diskutiert wurden. Allerdings ging es in meiner Jugend (und die ist zugegebenermaßen schon einige Jahre her) darum, wie lange der Fernsehkonsum der Kinder und Jugendlichen war, welcher Sender eingeschaltet wurde und welche Kinofilme mit welcher FSK-Einstufung versehen waren. Später wurde es die Kontrolle über Videos und Computerspiele und heute ist es das Internet und die Smartphone-Nutzung. Seit vielen Jahren unterstützt unsere Stiftung FamilienSinn das Projekt „MEiFA – Medienwelten in der Familie“ des Landesfilmdienstes. Als Leiter der Elternakademie war ich heute deshalb gerne beim 3. MEiFA-Fachtag dabei, zumal er sich dem Thema widmete „Auf der Suche nach Eltern und Familien – Generationenübergreifende Medienarbeit als Chance“. Über 60 Fachkräfte der Jugend- und Familienhilfe, darunter viele Vertreterinnen von Familienzentren und Mehrgenerationenhäusern, waren der Einladung in die Kinder- und Jugendbibliothek gefolgt. Vorgestellt wurde von Frau Dr. Susanne Eggert die Studie „Mobile Medien in der Familie – Herausforderungen für die Elternarbeit“. Eingangs hatte der Leiter der Kinder- und Jugendbibliothek Dr. Kusper darauf hingewiesen, dass Kinder und Jugendliche zwar eine erhebliche Technikkompetenz hätten, aber die Medienkompetenz erworben werden muss. Eltern und auch Fachkräfte der Familienhilfe sehen sich dabei oft überfordert. Helfen können dabei lokale Netzwerke. Das Initiativbüro „Gutes Aufwachsen mit Medien“ nahm das MEiFA-Projekt feierlich als neues Netzwerk auf. Bemerkenswert fand ich auch heute den Satz „Niemand ist schwer erreichbar, es braucht nur mehr Aufwand“. Ganz in diesem Sinne diskutierten wir heute intensiv, wie Familien mit Unterstützungsbedarf erreicht werden können. Insgesamt war es eine ausgesprochen gelungene Tagung, die wichtige Impulse gab, aber keine abschließenden Antworten auf Fragen, die auch in meiner Jugend meine Eltern individuell entscheiden mussten – wie viel Medienkonsum ist wann richtig.

Thüringer Familienpreis hat gute und lange Tradition

Volles Haus in der Staatskanzlei
Volles Haus in der Staatskanzlei
Wenige Veranstaltungen sind es, die durchweg positiv besetzt sind und auch nach einem Regierungswechsel im Freistaat Thüringen vom jeweiligen neuen Hausherren in der Thüringer Staatskanzlei gerne fortgeführt werden. Für den Thüringer Familienpreis gilt dies ausdrücklich. Seit 2008 gibt es ihn und gestern Abend hat Ministerpräsident Bodo Ramelow zum zweiten Mal als Schirmherr die Festrede im Barocksaal der Staatskanzlei gehalten. In den letzten Wochen haben wir in der Stiftung FamilienSinn gut damit zu tun gehabt, die zahlreichen Projekte, welche vorgeschlagen wurden, durchzuarbeiten. Vor zwei Wochen hatte eine Jury, in der ich als Leiter der Elternakademie gerne mitgewirkt habe, die Qual der Wahl.
Mit den Preisträgern aus Sonneberg
Mit den Preisträgern aus Sonneberg
Viele der vorgeschlagenen Projekte kannte ich bereits aus der Arbeit der letzten Jahre mit den Mehrgenerationenhäusern, Familienzentren und vielen Trägern. Für einen Preisträger, der eine Würdigung erhielt, durfte ich die Laudatio halten. Die Villa Amalie in Sonneberg hat bis vor einigen Jahren als Mehrgenerationenhaus gearbeitet, ist dann aber aus der Förderung gefallen. Die zahlreichen engagierten Vereinsmitglieder haben aber unverdrossen weiter gemacht und füllen das Haus auch heute noch mit generationenübergreifendem Leben. Ich freue mich über die Würdigung, die sie dafür von der Jury bekommen haben.
Mit meinen beiden Vorgängerinnen
Mit meinen beiden Vorgängerinnen
Ebenfalls sehr gefreut habe ich mich über den großen Zuspruch bei der gestrigen Veranstaltung – der Saal war voll. Unter den Gästen waren auch meine Vorgängerinnen in der Leitung der Elternakademie Frau Haschke und Frau Eisner. Es gab also auch danach noch viel Möglichkeiten fachlich weiter zu diskutieren 🙂 Pressemitteilung der Stiftung FamilienSinn Pressemitteilung des TMASGFF Familienpreis im MDR  

Gespräch beim AKF

 
Mit den Vertreterinnen des AKF in Gera
Erfurt, 13. November 2015  Zu seiner turnusmäßigen Sitzung  hat der Arbeitskreis Thüringer Familienorganisationen (AKF) den neuen Leiter der Elternakademie der Thüringer Stiftung FamilienSinn, Michael Panse (3.v.links) eingeladen. Gemeinsam wurden aktuelle Themen und Anknüpfungspunkte für die weitere Zusammenarbeit beraten. Traditionsgemäß findet die jeweils letzte AKF-Sitzung eines Jahres am Sitz des VAMV Landesverbandes in Gera statt. (Internetmeldung auf der Homepage des AKF www.familien-in-thueringen.de) Gerne war ich am Freitag beim AKF in Gera zu Gast. Dem AKF gehören derzeit 10 Mitglieder an. Ursprünglich bestand der AKF aus fünf Mitgliedsverbänden, die über das Ministerium als Familienverbände in Thüringen anerkannt sind und gefördert werden. Die weiteren Verbände arbeiten im AKF mit und bemühen sich derzeit um eine Anerkennung.

Neubeginn bei der Stiftung FamilienSinn

Freundlicher Empfang in der Stiftung
Manchmal schließen sich im Leben Kreise – auch und gerade dann, wenn etwas Neues beginnt. Heute war so ein Tag. Auf den Tag genau nach 25 Jahren habe ich einmal wieder eine neue Aufgabe übernommen und dies nur 500 entfernt von mehreren meiner ehemaligen Wirkungsstätten. Vor 24 Jahren habe ich als Landesgeschäftsführer der Jungen Union Thüringen in der Heinrich-Mann-Str. 22 begonnen, an politischen Prozessen mitzuwirken. Seit heute bin ich als Leiter der Elternakademie bei der Stiftung FamilienSinn in der Arnstädter Straße tätig. In Blickweite davon befindet sich auch der Thüringer Landtag in dem ich zehn Jahre als Landtagsabgeordneter war. Dort haben wir vor rund 10 Jahren die Stiftung FamilienSinn im Rahmen der Familienoffensive „geboren“. Von der Familienoffensive mit Landeserziehungsgeld und Reduzierung der Landeszuschüsse für die Kindertagesbetreuung ist nicht mehr viel geblieben. Die Stiftung FamilienSinn gibt es aber immer noch und sie hat inzwischen ein sehr breites Aufgabenfeld. Die Stiftung fördert Projekte, die geeignet sind, Familien zu unterstützen und sie in ihrer Erziehungskompetenz weiter zu stärken. Zur Elternakademie, als Teil der Stiftung FamilienSinn, gehören zahlreiche Projekte die zum Teil sehr direkt an meine vorherige Tätigkeit als Landesbeauftragter für das Zusammenleben der Generationen im Sozialministerium anknüpfen. Die 15 Familienzentren begleiten wir fachlich (viele von ihnen arbeiten in enger Partnerschaft mit den Mehrgenerationenhäusern). Die Eltern-Kind-Zentren an Kindertageseinrichtungen werden von der Elternakademie fachlich angeleitet. Und aktuell läuft gerade die Ausschreibung zum Thüringer Familienpreis 2015. Auf die zahlreichen Projekte und die Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen freue ich mich sehr. Um Landesgeschäftsstelle der CDU (heute ist die GEW in der Villa), der Thüringer Landtag und das Sozialministerium  schließt sich der Kreis und etwas Neues beginnt. Homepage der Stiftung FamilienSinn:  http://stiftung-familiensinn.de/home/