Workshop „Bedarfsgerechter Wohnungsbau in Erfurt“

Workshop (8)Der Mietwohnungsbau gewinnt in der Landeshauptstadt wieder an Bedeutung. Innerhalb von kurzer Zeit ist aus einem Wohnungsmarkt der von leerstehenden Wohungen geprägt war ein Markt geworden in dem es zunehmend schwieriger wird die geeignete und bezahlbare Wohnung zu finden. Zugleich gibt es unsanierte Wohungen und Häuser verfallen. Dieses brennende Thema hat die CDU-Stadtratsfraktion nicht erst im Rahmen des Oberbürgermeisterwahlkampfes aufgegriffen. Beim heutigen Fachworkshop haben wir mit Experten über Handlungsansätze diskutiert. In meinem Impulsreferat habe ich darauf hingewiesen, dass es zu den Grundanforderungen an die soziale Dahseinsfürsorge gehört, für Wohnraum zu sorgen. Die Bevölerungsprognosen für Erfurt sprachen jahrelang von einem Schrumpfungsprozess. 1999 lautete die Vorhersage für 2012 rund 180.000 Einwohner. 2005 lautete die Prognose 195.000 und heute sind es tatsächlich 202.270. Es fehlen bezahlbare Wohnungen und die Verknappung macht sich beim Vergleich des Mietniveaus deutschlandweit bemerkbar. Von Platz 89 ist Erfurt auf Platz 41 bei den Mietpreisen gesprungen, erläuterte Holger Oertel vom Leibnitz-Institut für ökologische Raumentwicklung Dresden. Gudrun Gießler, Vorsitzende des Vereins „Wir für Erfurt“ wies darauf hin, dass angesichts steigender Baukosten Mietpreise von 8.50 bis 10 Euro nach Sanierung oder Neubau erzielt werden müssten, falls keine staatliche Förderung erfolgt. Michael Köhler, Abteilungsleiter des Bauministeriums verwies angesichts dessen au das in zweiter lesung befindliche Wohnraumfördergesetz. Der Freistaat fördert den Wohnungsbau jährlich mit 35 Millionen Euro. Drei Programme gibt es dazu im Wesentlichen. Das Wohneigentumsprogramm in der Stadt für junge Familien, das Thüringer Modernisierungsprogramm für Mietwohnungen (Volumen 10 Mio. Euro) und das Innenstadtstabilisierungsprogramm (15 Mio. Euro). Workshop (2)Prof. Dr. Herrmann Saitz warb für das Konzept des Bauherrenmodells. Erfolgreich wird dies in Tübingen praktiziert und dort entstanden damit üner 1.000 Wohungen. Seine Anregungen dazu sind allerdings bis jetzt bei der Rathausspitze auf Ignoranz gestossen. Für die KOWO erklärte der Geschäftsführer Herr Hermann, dass ein Projekt Bauherrenmodell für junge Familien für 2013/2014 auf der Agenda stehe. Allerdings, und da werden wir als CDU-Stadtratsfraktion ansetzen, braucht es zunächst eine politische Grundsatzentscheidung in der Stadt. Zusammenfassend bleibt für uns zudem die Forderung zu einem Altbausanierungsprogramm seitens der Stadt. Die Initiative und das auf die Eigentümer zugehen ist gefordert um die rund 8.000 unsanierten Altbauwohnungen zu reduzieren. Wir werden darüber hinaus einen weiteren Vorschlag von Vertretern des Behindertenvernades aufgreifen. Die wenig flexiblen Vorschriften bei der Schaffung von behindertengerechtem Wohnraum, gehen nicht auf die individuellen Bedürfnisse verschiedener Behinderungen ein und treiben durch Pauschalierungen die Kosten in die Höhe. In den nächsten Jahren wird es weitere Zuzüge nach Erfurt geben – u.a. kommen 450 Bundeswehrangehörige neu nach Erfurt und es zieht viele Familien in die Landeshauptstadt zurück. Die Verantwortlichen für den Wohnungsbau in Erfurt müssen sich nicht nur darauf einstellen und vorbereiten sondern jetzt schon den Wohnungsbau mit neuen Ideen angekurbelt werden, wir werden daran mitwirken! Vielen Dank an unseren stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Jörg Kallenbach, der den Workshop vorbereitete und das Thema im Blick behält.

3 Gedanken zu „Workshop „Bedarfsgerechter Wohnungsbau in Erfurt““

  1. Klar doch, besonders zum Thema Multifunktionsarena 😉 Nein, aber im Ernst, wenn die Grünen bei dem Bauherrenmodell der gleichen Meinung, wie die CDU sind, sollten wir einmal gemeinsam unserer Stadtverwaltung Schwung machen!

  2. Hallo Michael,
    ein kurzer Nachtrag von mir zur gestrigen VA.
    Ich weiß nicht woher die Verantwortlichen Ihre Zahlen haben. Wenn man aber offiziell von einem Wohnungsleerstand von ca. 9.800 Wohnungen in Erfurt spricht, sollte man sich das einmal in „Natura“ vorstellen. Das würde bedeuten, in Erfurt stehen 72 Punkthochhäuser leer.(17 Geschosse a 8Wg/Etage) Ich habe große Zweifel an den genannten Zahlen, auch wenn die Zahlen von Frau Gießler etwas relativiert wurden. Die Aussage von Frau Hoyer dass es in Erfurt einen entspannten Wohnungsmarkt gibt, halt ich für falsch. Der Wohnungsmarkt ist mehr als angespannt. In meinen Beratungen für die Erfurter Senioren empfehle ich immer öfters den Wegzug aus Erfurt, da es durchaus woanders Angebote für Wohnraum mit Barrierefreiheit zu bezahlbaren Mieten.

    Warum wieder ein Institut für eine Bestandsanalyse beauftragt wurde, ist mir schleierhaft. Es gibt die Bestands- und Bedarfsanalyse zum barrierefreien Wohnraum 113/2008 „Generationsübergreifendes Wohnen“. Erinnern möchte ich auch,an die Beantwortung der gr. Anfrage der CDU-Fraktion zur sozialen Situation der Senioren und älteren Arbeitnehmern vom 11/2008, wo auch Wohnen ein Thema war.
    Aus meiner Sicht ist,hat man gerade in Hinblick auf 113/2008, zuviel Zeit verstreichen lassen um auf die kommenden Probleme der Versorgung mit Wohnraum reagieren zu können.
    Musste ich jetzt mal loswerden.

    Sei herzlich gegrüßt von mir,vergiss bei all den Problemen und Arbeit deine Gesundheit nicht,Andreas

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