Informationen aus erster Hand

Kundeninformation bei real
Seit knapp zwei Wochen leben in den Messehallen in Erfurt rund 1.000 Asylbewerber und Flüchtlingen in einer Erstaufnahme- bzw. Gemeinschaftseinrichtung des Landes. Sie werden dort maximal noch 10 Tage bleiben können, dann werden die Messehallen wieder benötig und somit werden die Flüchtlinge dann andersweitig untergebracht werden müssen. Im Stadtrat haben wir dazu am Mittwoch Vorbereitungen getroffen – allerdings wird es noch einige Tage dauern, bis im ehemaligen Baumarkt in Linderbach oder in Containerdörfern Asylbewerber untergebracht werden können. Zwischenzeitlich plant die Stadt Schulsporthallen als Notunterkünfte herzurichten. In den sozialen Netzwerken brodelt derweilen die Gerüchteküche. Die Thüringer Allgemeine hat in dieser Woche mit einigen Vorurteilen aufgeräumt und auch die Polizei, Ämter und Einzelhandelsunternehmen haben sich positioniert. Videos, mit zweifelhaftem Echtheitsgrad machen die Runde im Internet und immer wieder melden sich besorgte Stimmen – meist mit dem Eingangssatz „man will ja die Stimmung nicht anheizen“ und tut es dann doch. Der neben der Messe gelegen Einkaufsmarkt real steht unter anderem im Fokus der Gerüchte. Von unhaltbaren Zuständen im Markt und Diebstählen ist die Rede. Randalierende Ausländer wurden auf dem Parkplatz gesichtet und man könne dort ja schon gar nicht mehr zum Einkaufen hin gehen. Heute Mittag bin ich deshalb mit einem Stadtratskollegen zu real gefahren. Auffällig waren eigentlich nur zwei Dinge – im Eingangsbereich stand ein großer Aufsteller auf dem die Gerüchte zurückgewiesen wurden und im Markt gab es einige Schilder in Englisch, die über den Verkauf von SIM-Karten informierten. Ansonsten gab es weder besondere Sicherheitsvorkehrungen oder Wachpersonal, keine Anzeichen für Diebstähle oder Plünderungen und auch nur normalen Einkaufsverkehr. Im Gespräch mit Mitarbeiterinnen und dem stellevertretenden Marktleiter wurde uns unser Eindruck bestätigt. Ich verstehe die Unsicherheit vieler Menschen. Wichtig ist dem mit Informationen zu begegnen. Im Ergebnis unsers Besuchs bei real kann ich nur dringend raten, dass man sich Informationen aus erster Hand besorgt und direkt nachfragt.

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