Neue Länder liegen beim Bundesfreiwilligendienst vorn

Generationenbeauftragter Michael Panse: „Der Bundesfreiwilligendienst ist trotz anfänglicher Bedenken zu einer Erfolgsgeschichte geworden“

Der Beauftragte für das Zusammenleben der Generationen, Michael Panse, verweist angesichts aktuell vorliegender Zahlen auf die gute Entwicklung des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) in Thüringen.

„Für den guten Start des Bundesfreiwilligendienstes ist den Verbänden zu danken, die als Träger die entsprechenden Rahmenbedingungen gestaltet haben, sowie den Regionalbetreuern des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA), für ihren engagierten Einsatz beim Aufbau des neuen Dienstes. Bemerkenswert an den Thüringer Zahlen ist, dass 80 Prozent der Bundesfreiwilligendienstleistenden älter als 27 Jahre sind, während es deutschlandweit nur 35 Prozent sind. Die größte Gruppe ist in Thüringen die Gruppe der 51 – 65 Jährigen mit 862 Bundesfreiwilligen. Hinzu kommen 97, die älter als 65 Jahre sind“, sagte Michael Panse.

Unter der Frage „Hat der Bundesfreiwilligendienst die bisherigen Freiwilligendienste (Freiwilliges Soziales Jahr, Freiwilliges Ökologisches Jahr) oder Formen des klassischen Ehrenamtes verändert?“ veranstaltet der Thüringer Generationenbeauftragte zusammen mit der LIGA der freien Wohlfahrtspflege Thüringen e.V. eine Fachtagung mit dem Titel „Ein Jahr BFD – alles anders?“. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 19. Juni 2012, im Erfurter Augustinerkloster statt. Erörtert werden soll u.a. die Frage, wie nach der Aufbauphase die Qualität des Bundesfreiwilligendienstes weiter gesteigert werden kann, ob beispielsweise die Bildungsangebote noch stärker den unterschiedlichen Anforderungen verschiedener Altersgruppen angepasst werden müssen.

Michael Panse: „Der Bundesfreiwilligendienst ist trotz vieler anfänglicher Bedenken zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Damit dies so bleibt, bedarf es weiter der intensiven inhaltlichen Begleitung und Diskussion, die wir zur Fachtagung führen wollen.“

Die Einladung zur Fachtagung ist im Internet unter folgender Adresse zu finden:

http://www.thueringen.de/de/bzg/aktuelles/

Hintergrund:

In Thüringen gibt es derzeit rund 2.250 Bundesfreiwillige. In den neuen Ländern ist das Engagement für den BFD besonders stark ausgeprägt. Im deutschlandweiten Durchschnitt kommen auf 100.000 Einwohner 43 Bundesfreiwillige. Unter den 50 größten Städten Deutschlands belegt Erfurt mit 84 Bundesfreiwilligen pro 100.000 Einwohner den vierten Platz hinter Rostock (112), Chemnitz (99), Bielefeld (85) und vor Dresden (83) und Leipzig (81). Auf die 100.000 Einwohner der Stadt Jena kommen sogar 197 Bundesfreiwillige. Prozentual wird Jena noch von Nordhausen übertroffen, wo bei einer Zahl von 44.000 Einwohnern 146 Bundesfreiwillige Dienst tun.

Das politische Jahr 2012 hat begonnen…

tmsfg… und die Diskussion um den Bundespräsidenten geht weiter. Neben den vielen anderen Dingen die in diesem Jahr von großer politischer Bedeutung sein werden, wird ganz sicher am Jahresende der politische Jahresrückblick mit diesem Thema beginnen. Ich verfolge sehr interessiert, wie sich bei diesem Thema inzwischen die öffentliche (bzw. veröffentliche) Meinung entwickelt. Es geht erstaunlicherweise nunmehr weniger darum was tatsächlich geschehen ist, sondern darum wie der Bundespräsident Christian Wulff mit dem Thema umgegangen ist. In jedem Fall ist es dem Ansehen des Amtes des Bundespräsidenten zu wünschen, dass die Diskussion schnell zu einem Abschluss kommt. Der 1. Januar 2012 war aber auch der Startpunkt für inhaltliche Themen im Jahr 2012. Das Europäische Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität hat begonnen. Ich werde dieses Jahr sowohl inhaltlich, als auch mit zahlreichen Veranstaltungen als Generationenbeauftragter begleiten. Die europäische Auftaktveranstaltung ist Mitte Januar in Kopenhagen, die nationale am 6. Februar in Berlin und die Auftaktveranstaltung in Thüringen im März. Vier Thüringer Projekte werden als Modellprojekte vom Bund gefördert – ich werde sie gerne fachlich betreuen. Zum Jahr des aktiven Alterns habe ich zum Jahresende in einem umfänglichen Interview mit der Internetplattform CareTRIALOG Stellung genommen. Ebenfalls am 1. Januar startete das Mehrgenerationenhaus-Folgeprogramm. Neben den 23 bestehenden Häusern wird es zwei neue Mehrgenerationenhäuser in Erfurt und in Jena geben. Das Erfurter Haus in der Moskauerstraße beim Verein MitMenschen e.V. werde ich am Donnerstag eröffnen und in der kommenden Woche beim Neustart des MGH in Sondershausen dabei sein. 25 Thüringer Mehrgenerationenhäuser werden vom Bund für die nächsten drei Jahre mit jeweils 30.000 Euro gefördert. Darüber hinaus werden fünf weitere Häuser noch für das Jahr 2012 gefördert. Als dritten großen Themenkomplex werde ich im neuen Jahr den Bundesfreiwilligendienst für Thüringen betreuen. Auch hier gibt es zum Jahresbeginn gute Nachrichten. Bundesweit gibt es nunmehr 26.000 Bundesfreiwillige und in Thüringen sind es genau 1.258. In Thüringen sind darunter erstaunlicherweise viele ältere Menschen. Zum 1.1.2012 wurde die Zuverdienstgrenze für ALG II-Empfänger auf 175 Euro angehoben, so dass noch mit weiteren Interessenten zu rechnen ist und in Thüringen durchaus ein gutes Zwischenfazit gezogen werden kann. Offen ist noch eine Forderung, die die Integration des Freiwilligendienstes aller Generationen betrifft – ich werde an diesem Thema dran bleiben. Geändert haben sich zum 1.1. auch viele Regelungen im Bereich Arbeit und Soziales. Unter anderem wird der Hartz IV-Regelsatz erhöht. Alle Änderungen aus diesem Bereich finden sich auf der Homepage des Bundesministeriums. Kommunalpolitisch geht es zunächst ruhig los. Zwar hatten wir bereits die erste Fraktionsvorstandssitzung, aber die diente zunächst nur der Halbjahresplanung. Am 18. Januar ist die erste Stadtratssitzung im neuen Jahr, unter anderem mit dem brisanten Thema der Schulnetzplanung. Danach wird uns das Thema Multifunktionsarena beschäftigen und spätestens am März beginnt wohl der Oberbürgermeisterwahlkampf. Also, es wird ein politisch interessanten und sicher auch anstrengendes Jahr. In vielen blog-Einträgen habe ich  vor, weiterhin hier davon zu berichten.

Abschluss des Bundesprogramms Freiwilligendienste aller Generationen

fdag
Abschlussveranstaltung des FDaG im Palmenhaus
Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Die Erfahrungen, die mit dem dreijährigen Bundesprogramm Freiwilligendienste aller Generationen (FDaG)gesammelt wurden, gehen nicht verloren sondern sollen im neuen Bundesfreiwilligendienst integriert werden. Am Freitag fand in Erfurt im Palmenhaus die bundesweite Abschlussveranstaltung des FDaG mit über 200 Teilnehmern statt. Da unsere Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und unsere Sozialministerin Heike Taubert beide terminlich verhindert waren, durfte ich die Veranstaltung eröffnen und ihre Grüße übermitteln. Da das Thema des Bundesfreiwlligendienstes und des Freiwilligendienstes bei mir auch fachlich in Thüringen verortet ist, habe ich dies besonders gerne getan.  Der FDaG kann eine gute Bilanz vorweisen. 7.200 Menschen haben sich in ihm bei 252 Trägern für jeweils sechs Monate engagiert. Wir wissen aus diversen Freiwilligenstudien, dass bis zu 50 Prozent der Menschen bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren. Tatsächlich tun es rund 1/3 der Menschen. Es kommt also darauf an das große noch bestehende Potential „herauszukitzeln“. Bemerkenswert ist diesbezüglich, dass 44 Prozent derjenigen Menschen, die sich im FDaG engagieren vorher noch nicht ehrenamtlich aktiv waren. Unter den Engagierten ware die Gruppe der 55 – 69 Jährigen besonders stark vertreten. Bei den Jüngeren war es die Altersstufe zwischen 20 – 24. Insgesamt gab es in Thüringen zwei Leuchtturmprojekte (bundesweit 46) und 240 Aktive. Die mobilen Teams haben beim FDaG vor Ort beraten, Kommunen geholfen und Aufklärungs- sowie Überzeugungsarbeit geleistet. Die Bundesländer haben frühzeitig gefordert, dass der FDaG in veränderter Form weiter geführt werden muss. Auch ich habe betont, dass es nicht ausreichend ist sich künftig auf die neue Form des Bundesfreiwilligendienstes und die bestehenden Jugendfreiwilligendienste allein zu konzentrieren. Es gibt viele motivierte Menschen, die im Alter eben keine mindestens 20 Wochenstunden aktiv sein können und denen wir trotzdem ein Angebot machen wollen. Die Erwartungshaltung an die Rede von Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Josef Hecken war dementsprechend groß. Er sagte zu, dass es ein Nachfolgeformat im BFD geben wird. Damit solle ein Engagement von 6-8 Stunden/wöchentlich ermöglicht werden. Berücksichtigt werden soll dabei die Altersgrenze 55+. Klar muss aber auch sein, der Freiwilligendienst darf nicht zu einem bezahlten Ehrenamt führen. Die Bundesländer können und werden bei der Entwicklung mit einer Bundesratsinitiative mitwirken. Die Menschen wollen sich engagieren. Und wenn sie es tun ist es gut für die Gesellschaft und für sie selbst. Im kommenden Jahr 2012 dem Jahr des aktiven Alterns gerät auch die Frage in den Blick, was es für den einzelnen bedeutet aktiv alt zu werden. Immer wieder wird dabei grne das Beispiel der Menschen auf der japanischen Insel Okinawa zitiert. Sie werden weltweit am ältesten und sie engagieren sich bis ins hohe Alter. Das Geheimnis von Zufriedenheit in Verbindung mit Engagement ist banal und lautet: Jeder braucht eine Aufgabe, um sich auf den neuen Tag zu freuen. Die im FDaG engagierten Menschen hatten und haben Aufgaben – die Veranstaltung am Freitag war dafür ein sehr guter Beleg.

Thüringer Generationenbeauftragter begrüßt Anhebung der Taschengeld-Freigrenze im Bundesfreiwilligendienst für ALG-II-Bezieher

Generationenbeauftragter Michael Panse: „Wichtige Anerkennung für Freiwilligendienst nun erreicht“ Mit Wirkung zum Jahreswechsel hebt das Bundesarbeitsministerium die Taschengeld-Freigrenze für ALG-II-Bezieher an, die sich im Bundesfreiwilligendienst oder im Jugendfreiwilligendienst engagieren. Der Freibetrag, der nicht auf das Arbeitslosengeld II angerechnet wird, wird von derzeit 60 auf künftig 175 Euro erhöht. Michael Panse: „In den vergangenen Monaten habe ich in den Gesprächen mit Bundesfreiwilligen und Trägern der Maßnahmen immer wieder Kritik an der derzeitigen Freibetragsgrenze gehört. Ich bin froh darüber, dass mit der jetzt angekündigten Neuregelung diese Kritik  aufgenommen und für eine Änderung gesorgt wurde. Ehrenamtlich Tätigen steht in steuerlicher Hinsicht ein Freibetrag von 175 Euro monatlich zu. Es ist ein Ausdruck der Anerkennung und der Gerechtigkeit, dass nun auch Bezieher von Hartz 4 Leistungen, wenn sie sich für den Bundesfreiwilligendienst entscheiden, mehr von dem gezahlten Taschengeld anrechnungsfrei behalten dürfen. Auch für sie muss ihr Engagement für die Allgemeinheit seine gleichberechtigte Anerkennung finden. ALG-II-Beziehern wird mit dieser Erhöhung signalisiert, dass sie sich aktiv im Gemeinwesen einbringen können und sollen. Menschen in der Grundsicherung werden zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben motiviert und der Bundesfreiwilligendienst kann somit auch eine Brückenfunktion in den Arbeitsmarkt haben. Ich erwarte, dass diese neue Regelung auch dem Bundesfreiwilligendienst selbst zugutekommt, wenn dadurch noch mehr Freiwillige aus dem Bereich der Grundsicherung gewonnen werden können. Derzeit engagieren sich in dem seit dem 1.7.2011 bestehenden Bundesfreiwilligendienst bereits über 1.100 Thüringerinnen und Thüringer.“

Die ersten Bundesfreiwilligen im Bildungszentrum Sondershausen

sondershausen-2Heute war ich wieder im Bildungszentrum des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) in Sondershausen zu Besuch. Im Gespräch mit dem Schulleiter Ullrich Fuchs habe ich über die nun anstehenden Aufgaben diskutiert, um die Chancen des Bundesfreiwilligendienstes deutlicher herüber zu bringen. Von den durch das Bundesministerium avisierten 35.000 BuFDi-Stellen Bundesweit sind derzeit 7.400 besetzt. In Thüringen sind es nach meiner Schätzung rund 400, davon rund 200 in Verantwortung der für Thüringen zuständigen Zentralstelle (eine von 15 Bundesweit) und rund 200 bei den Spitzenverbänden der Freien Träger der Wohlfahrtspflege. Bei den Freien Trägern ist offensichtlich die Caritas mit rund 60 Plätzen am Weitesten. Die Parität ist in der fachlichen Diskussion genauso stark engagiert. Auf der Homepage des Bundesfreiwilligendienstes sind für Thüringen ca. 250 freie Stellen aufgelistet. Ich hoffe, dass diese schnell besetzt werden können und neue Stellen hinzu kommen. sondershausenDie meisten Stellen sind derzeit allerdings bei den Kommunen entstanden, 15 von deren Bundesfreiwilligen waren heute die ersten Gäste im Bildungszentrum  in Sondershausen und ich konnte sie dort begrüßen. Im Gespräch mit den Bundesfreiwilligen, die aus Nordthüringer Kommunen wie Nordhausen und Sondershausen und sowie aus Sömmerda kommen, habe ich die Motivation und den „Werbeweg“ erfragt. Meist haben sie über Zeitungsanszeigen ihrer Kommune davon erfahren. Gut ist, dass die Bundesfreiwilligen, die zumeist aus Hartz IV-Bezug oder der Arbeitslosigkeit kommen, dies nicht als eine eine neue weitere Maßnahme verstehen, sondern als Entwicklungschance. In Sondershausen erhielten sie heute Basisinformationen zum Bundesfreiwilligendienst und zu den Bildungsangeboten. Dieses Seminar fand im Rahmen der sogenannten pädagogischen Begleitung statt. Die Träger des BFDs können pro Teilnehmer Bildungsgutscheine in Höhe von 100 Euro/mtl., also 1.200 Euro im Jahr in Sondershausen einlösen. Darüber hinaus können die Träger in der gleichen Höhe noch selbst Bildungsangebote unterbreiten, dies können auch externe Angebote wie Volkshochschulangebote sein. In Einzelfällen wird es, wenn es zum Charakter der Einsatzstelle passt, auch möglich sein den Führerschein damit zu finanzieren. Der Bundesfreiwilligendienst, als zivilgesellschaftliches Engagement, ermöglicht verbindliches ehrenamtliches Engagement für die Dauer von 6 bis maximal achtzehn Monaten, er kann den (Wieder)einstieg in den Beruf ermöglichen, aber auch den Ausstieg nach einem Berufsleben in den Vorruhestand oder Ruhestand begleiten. Die Teilnehmer verpflichten sich zu mindestens 20 und höchstens 40 Wochenstunden verbindliches Engagement und können dafür bis zu maximal 330 Euro Taschengeld erhalten. Die Einsatzfelder sind vielfältig und reichen vom Sozialbereich über Kultur, Sport, Bildung über den Integrationsbereich bis hin zum ökologischen Bereich. Für Fragen zum Thema stehen die Thüringer Regionalberater zur Verfügung und ich werde seitens des Thüringer Sozialministeriums den Bundesfreiwilligendienst begleiten. Vereinbart haben wir heute einen Runden Tisch im TMSFG, wo alle Thüringer Beteiligten, also Träger, Kommunale Spitzenverbände, Arbeitsagentur, Regionalbetreuer und BAFzA, zusammen kommen werden. Gerne werde ich diesen Prozeß organisieren und moderieren. Der Anfang ist gemacht, jetzt geht es darum schnell nachzuziehen und bestehende Probleme auszuräumen.

Gespräch bei der Thüringer Ehrenamtsstiftung

2009-02-16_f54aa313-5bdc-4433-bd24-02ae0ace2934Vom Freiwilligendienst aller Generationen zu Bundesfreiwilligendienst?! Bei der Thüringer Ehrenamtsstiftung war ich heute zu einem Arbeitsgespräch und konnte dabei an die gute Zusammenarbeit anknüpfen, die sich aus den Jahren der Mitarbeit im Stiftungsrat entwickelt hat. Geschäftsführerin Brigitte Manke hat die Stiftung von Anbeginn gestaltet und dafür gesorgt, dass die Stiftung inzwischen bundesweit zum Vorbild geworden.  Von der Wahl der „Thüringer des Monats“ bis zu den Ehrenamtskonferenzen und den Marktplätzen des ehrenamtlichen Engagements, habe ich viele der Projekte miterleben können. In den vergangenen Jahren hat die Ehrenamtsstiftung auch den Freiwilligendienst aller Generationen aktiv mitgestaltet. Ende diesen Jahres wird diese Art des Freiwilligendienstes auslaufen und soll künftig durch den Bundesfreiwilligendienst ersetzt werden. Nach jüngsten Aussagen aus dem Bundesfamilienministerium ist noch vieles dazu im Unklaren und selbst eine Vernetzung mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) wird nun geprüft. Problematisch ist daran, dass die drei verschiedenen Freiwilligendienste nach unterschiedlichen Bedingungen laufen und auch verschiedene Zielgruppe ansprechen. Ich bin der Meinung, dass eine Vereinheitllichung zwar die Rahmenbedingungen gleich macht, damit aber eine kleinere Zielgruppe erreicht wird. Angesichts dessen, dass derzeit noch viel zuwenig Bufdis da sind, sollten eher die Informationflüsse verbessert und offene Fragen geklärt werden. Derzeit ist insbesondere bei vielen möglichen Einsatzstellen die Unsicherheit groß. Der Bundesfreilligendienst gehört zu den Bundesmodellprojekten, die ich als Generationenbeauftragter intensiv begleite. Mit der Thüringer Ehrenamtsstiftung habe ich dazu heute eine enge Zusammenarbeit vereinbart.

Herausforderung für die ehemalige Zivildienstschule in Sondershausen

Die beste Aussicht auf Sondershausen
Die beste Aussicht auf Sondershausen
In der vergangenen Woche startete der neue Bundesfreiwilligendienst. Mit dem Wegfall des Zivildienstes im Zuge der Bundeswehrreform kommen auch auf die ehemalige Zivildienstschule in Sondershausen gewaltige Herausforderungen zu. Bei einem gestrigen Vor-Ort-Besuch habe ich mich in einem intensiven Gespräch mit dem Leiter des Bildungszentrums Ulrich Fuchs über die neuen Aufgaben ausgetauscht und eine inetensive Zusammenarbeit vereinbart. Seit Sommer letzten Jahres war zwar in der politischen Diskussion klar, dass der Zivildienst auslaufen würde, entsprechende gesetzliche Regelungen aber durch den Bundestag erst im März 2011 getroffen. Im Mai waren die letzten Zivis zu Bildungslehrgängen an der Zivildienstschule in Sondershausen. Seit dem arbeitet die Bildungsstätte an der Neuausrichtung unter dem Dach des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Der neue Bundesfreiwilligendienst ist kein Ersatz für den Zivildienst, aber er knüpft daran an. Es gibt in Thüringen umfängliche Erfahrungen bei den Trägern mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und dem Thüringenjahr. Auch daran knüpft der Bundesfreiwilligendienst mit besonderen Rahmenbedingungen für die unter 28jährigen an. Bei den unter 28jährigen bleibt ein verbindlicher Bildungsanteil, u.a. eine Woche politische Bildung, der am Bildungszentrum in Sondershausen absolviert werden muss. Bei den Älteren gibt es einen sogenannten Bildungsgutschein in Höhe von 100 Euro/monatlich, also 1.200 Euro im Jahr. Dieser Bildungsgutschein kann ebenfalls nur an der anerkennten Bildungsstätte eingelöst werden (allerdings können die Träger auch darauf verzichten und dann verfällt der Gutschein. Vereinbart haben wir gestern, dass wir Ende des Jahres eine Fachtagung zum Thema in Sondershausen veranstalten. Dazu werde ich alle interessierten Träger und die Dachverbände einladen. Der gestern dazu begonnen Dialog war ein guter Auftakt!

Europäisches Jahr für aktives Altern 2012

Generationenbeauftragter Michael Panse: „Chancen für Thüringen nutzen und Rahmenbedingungen weiterentwickeln“ Der Thüringer Beauftragte für das Zusammenleben der Generationen, Michael Panse, hat die Initiative des Europaparlaments für ein „Europäisches Jahr für aktives Altern – 2012“ begrüßt. Der Vorschlag für dieses Europäische Jahr trage dem demographischen Wandel Rechnung. Nach Ansicht des Generationenbeauftragten sei es folgerichtig, nach dem „Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit – 2011“ nun den Fokus auf dieses Thema zu legen. „Wir müssen uns stärker der Frage stellen, welchen aktiven und freiwilligen Beitrag die ältere Generation bei besserer Gesundheit und steigender Lebenserwartung für die Gesellschaft weiterhin zu leisten vermag. Die Älteren besitzen viele Potentiale. Seniorinnen und Senioren haben einen breiten Erfahrungsschatz. Davon ausgehend kann Thüringen im Jahr 2012 in diesem Bereich besondere Akzente setzen“, sagte Michael Panse. Bei der Umsetzung des „Europäischen Jahres für aktives Altern“ komme es darauf an, bestehende Chancen vor Ort zu nutzen. In Thüringen gebe es gute Rahmenbedingungen, die es weiter zu entwickeln gilt. „Der in dieser Woche vorgestellte Thüringer Sozialstrukturatlas verweist auf den hohen und weiter steigenden Anteil älterer Menschen in Thüringen. Der 4. Thüringer Sozialgipfel belegte zum Thema Ehrenamt eindrucksvoll, dass Seniorinnen und Senioren sich aktiv einbringen wollen. Der Freistaat hat mit der Thüringer Ehrenamtsstiftung bereits jetzt bundesweit vorbildliche Voraussetzungen. Der heute gestartete Bundesfreiwilligendienst und das Folgeprogramm für die Mehrgenerationenhäuser ab dem 1. Januar 2012 können ebenfalls neue Impulse geben“, sagte Michael Panse. Darüber hinaus steht laut Panse nach der Sommerpause die Beratung und Beschlussfassung zum Seniorenmitwirkungsgesetz auf der Tagesordnung des Thüringer Landtags. „Ich wünsche mir, dass dabei den aktiven Seniorinnen und Senioren tatsächlich Mitsprachemöglichkeiten eingeräumt und ihre Anregungen und Interessenvertretungen ernst genommen werden“, sagte Michael Panse. Hintergrund: Das „Europäische Jahr für aktives Altern“ soll den Blick nicht auf passiv zu erduldende Einschränkungen, sondern auf die vielfältigen Möglichkeiten der aktiven Teilhabe, des Dialogs, des Ausgleichs und der Solidarität zwischen den Generationen lenken. Aktives Altern bedeutet auch, dass man älteren Menschen mehr Möglichkeiten bietet, weiterzuarbeiten, länger gesund zu bleiben und auf andere Weise (zum Beispiel durch ehrenamtliche Arbeit) weiterhin einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Der Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL) und der Ausschuss der ständigen Vertreter haben dem Europaparlament einen abgestimmten Beschluss für das „Europäische Jahr für aktives Altern 2012“ vorgelegt. Das Parlament wird diesen Vorschlag in der kommenden Woche beraten und abstimmen.