Schwierige Mission bei der “Wolke 14” und der “Villa Amalie”

Stadtteilzentrum "Wolke 14"
Stadtteilzentrum "Wolke 14"
Die Fahrt nach Sonneberg zum Besuch des Stadtteilzentrums “Wolke 14”und des Mehrgenerationenhauses “Villa Amalie” geriet durchaus zur schwierigen Mission. 30 Träger hatten sich in Thüringen mit ihren Häusern und Konzepten für das Folgeprogramm Mehrgenerationenhäuser II des BMFSFJ beworben. 25 erhielten gestern den Bescheid des Bundesministeriums, dass sie in die Auswahl gekommen sind. Fünf wurden durch den Bund nicht berücksichtigt, drei weil die Kofinanzierung der Kommune nicht bzw. nicht vollständig war und zwei, weil die Antragsunterlagen unvollständig waren, bzw. geforderte Themenkomplexe nicht aufgenommen. Von den drei Bewerbungen aus dem Landkreis Sonneberg war nur das MGH in Neuhaus unter den Häusern die sich freuen konnten – die beiden Häuser der Stadt Sonneberg “Wolke 14” und “Villa Amalie” leider nicht. Mein Besuch in den beiden Häusern war schon lange geplant und unabhängig von der Entscheidung des Bundes. Allerdings wurde ich dadurch nun gestern unfreiwillig Überbringer der schlechten Nachricht. Beeindruckt war ich allerdings von der Arbeit in beiden Häusern. Die “Wolke 14” gibt es seit über zwei Jahren in Trägerschaft der Stadt in Kooperation mit der Evangelischen Kirche. Der beeindruckende Bau (rund 5 Millionen Baukosten) hat alles, was man sich in einem Stadtteilzentrum wünscht. Eine große Sporthalle, die auch für Veranstaltungen mit einer Bühne und 200 Sitzplätzen genutzt wird hat zugleich hinter dem Bühnenvorhang einen Altar. Jeden Sonntag feiert die Evangelische Kirche hier ihren Gottesdienst.
Puppenwerkstadt der "Villa Amalie"
Puppenwerkstadt der "Villa Amalie"
Bei der Antragstellung für das Mehrgenerationenhaus-Folgeprogramm hatte die Stadt alles aufgelistet, was gegenwärtig zum Programm gehört. Allerdings hatte der Bund auch den Themenkomplex Alter und Pflege eingefordert. Da dieser fehlte wurde das Haus abgelehnt. In der “Villa Amalie” konnte man hingegen auf viel Erfahrung aus dem MGH-Programm der letzten Jahre verweisen. In einer alten Villa arbeitet der Verein Spielzeugfreunde Sonneberg e.V. mit Jung und Alt eine Puppen- und Spielzeugwerkstatt, Kooperationen mit Schulen und Programme mit Rußlanddeutschen gehören zum festen Programm. Allerdings erhielt der Verein von der Stadt keine Zusage der Stadt zur Kofinanzierung und ob eine teilweise Finanzierung über das Landratsamt ausreichend ist, erscheint fraglich. So erhielt auch die “Villa Amalie” eine Absage. In der kommenden Woche werde ich bei der Bund-Länder-Arbeitsgruppe beim Bundesministerium in Berlin sein. Von beiden Einrichtungen nehme ich die Antragsunterlagen mit nach Berlin. Ob noch was am Votum des BMFSFJ zu ändern ist, erscheint fraglich – zu hoffen wäre es. Beide Einrichtungen werden aber nach meiner Einschätzung in jedem Fall weiter machen. Die “Wolke 14” so wie bis jetzt als Stadtteilzentrum und die “Villa Amalie” erhält noch eine Restförderung bis zum 31.12.2012 in Höhe von 40.000 Euro.

Bewerbungsfrist für Anschlussprogramm zur Weiterförderung von Mehrgenerationenhäusern beendet

Generationenbeauftragter Michael Panse: „27 bestehende und zwei neue Projekte haben sich beworben“ Der Thüringer Beauftragte für das Zusammenleben der Generationen, Michael Panse, hat mitgeteilt, dass sich 29 Träger und Einrichtungen aus ganz Thüringen für das am 1. Januar 2012 startende dreijährige Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser II beworben haben. Michael Panse sagte dazu: „Ich bin froh darüber, dass sich allein 27 der derzeit bestehenden 30 Thüringer Mehrgenerationenhäuser und zwei neue Projektträger in Jena und Erfurt für das Folgeprojekt beworben haben. Lediglich drei bestehende Häuser in Meuselwitz, Zeulenroda-Triebes und Erfurt wollen nach Entscheidung ihrer Träger nicht in das Folgeprogramm gehen. Allerdings haben die Häuser in Meuselwitz und Zeulenroda-Triebes noch eine Bewilligung aus dem ersten Programm bis zum 31.Dezember 2012 und werden diesen Zeitraum für ihre Arbeit noch in Anspruch nehmen.“ Der Generationenbeauftragte begrüßt die Bereitschaft vieler Kommunen, die Arbeit ihrer Mehrgenerationenhäuser weiterhin mitzufinanzieren. „Erfreulicherweise bekennt sich die übergroße Mehrheit der Thüringer Kommunen zur Arbeit ihrer Mehrgenerationenhäuser. Die erfolgreiche Arbeit der Häuser und unsere gemeinsame Überzeugungsarbeit in den letzten Wochen tragen Früchte. Lediglich bei vier der 29 Anträge ist die kommunale Unterstützung nicht in der geforderten Höhe gegeben. Dies kann allerdings nun leider dazu führen, dass diese Häuser nicht weiter gefördert werden“, sagte Michael Panse. Die Mehrgenerationenhäuser werden in der kommenden Förderperiode vier Themenschwerpunkte bearbeiten. Nach den Erfahrungen des Generationenbeauftragten Michael Panse entsprechen die vom Bund vorgegebenen Punkte Alter und Pflege, Integration und Bildung, Haushaltsnahe Dienstleistungen sowie Freiwilligen Engagement den gesellschaftlichen Bedürfnissen. „Auch der demografische Wandel in Thüringen verlangt nach Antworten in der Sozialstruktur und den Angeboten vor Ort, insbesondere im ländlichen Raum. Das Europäische Jahr der Freiwilligen 2011 und das Europäische Jahr des aktiven Alterns 2012 haben bereits klar in diese Richtung orientiert“, sagte Michael Panse. In den kommenden Wochen wird der Bund in Abstimmung mit den Bundesländern entscheiden, welche Projekte im Folgeprogramm gefördert werden. „ Es ist noch nicht abschließend geklärt, wie der Bund mit den Häusern umgehen wird, wo zwei Häuser in einer kreisfreien Stadt oder einem Landkreis bestehen bzw. weiter arbeiten wollen. Dies betrifft vier Landkreise und die kreisfreien Städte Weimar und Jena. Ursprünglich sollte es nur noch ein Haus pro Kreis geben. Ich werde aber in der Bund-Länder-Arbeitsgruppe dafür eintreten, dass alle Thüringen Anträge, die den Anforderungen entsprechen, auch zum Zug kommen“, sagte Michael Panse. Hintergrund: Für das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser II stellt der Bund eine jährliche Förderung von 30.000 Euro für drei Jahre in Aussicht, wenn sich die Standortkommune zur Arbeit ihres Mehrgenerationenhauses bekennt und mit 10.000 Euro jährlich oder entsprechenden geltwerten Leistungen unterstützt. Für das Folgeprogramm Mehrgenerationenhäuser II endete am vergangenen Freitag die Antragsfrist. Derzeit gibt es in ganz Deutschland 500 Mehrgenerationenhäuser.

Zu Gast beim Interessenverbund sächsischer Mehrgenerationenhäuser

Gesprächsrunde im MGH Dresden
Gesprächsrunde im MGH Dresden
Die Mehrgenerationenhäuser in Sachsen stehen vor den gleichen Herausforderungen, wie die Thüringer Häuser – dies ist das Fazit der gestrigen Tour nach Dresden. Am Rande des Mehrgenerationentages in Berlin hatte ich mehrere Vertreterinnen der sächsischen Häuser kennengelernt und wir vereinbarten spontan einen Gedankenaustausch mit den MGHs in Sachsen. Im Mehrgenerationenhaus des Trägers riesa efau in Dresden-Friedrichstraße waren mehr als 20 Häuser zu Gast und neben der aktuellen Situation zum Antragsverfahren ging es um den demographischen Wandel und den neuen Bundesfreiwilligendienst. Alle diese Themen stehen derzeit bei mir ganz oben auf der Agenda und so gab es viele Informationen auszutauschen. In Sachsen gibt es 37 Mehrgenerationenhäuser, allerdings wie in Thüringen auch, in einigen Landkreisen oder Städten gleich zwei Häuser und dort ist die Sorge groß, falls tatsächlich nur noch ein Haus pro Landkreis gefördert werden sollte. Rund zwei drittel der MGHs sind im ländlichen Raum und 1/3 in mittelgroßen oder Großstädten verankert. Zu den 71 festangestellten Mitarbeitern kommen 340 Ehrenamtliche und 228 Mitarbeiter aus verschiedenen Maßnahmen wie AGH, Kommunalkombi oder 1-Euro-Jober. Der Bundesfreiwilligendienst wird von den meisten Trägern noch sehr skeptisch gesehen. Zunächst wollen die Träger Klarheit über ihren eigenen Fortsbestand, bevor sie neue Projekte beginnen. Da durchaus die Interessenlagen ähnlich zu denen in Thüringen sind habe ich mit dem sächsischen Interessenverbund vereinbart, dass wir im Gespräch miteinander bleiben und ich habe die Teilnehmer der Runde zum Fachkongress der Thüringer Mehrgenerationenhäuser am 7. Oktober nach Erfurt eingeladen.

Mitmach- und Informationsangebote beim Tag der Generationen

Tag der Generationen (57)
Mit den Leiterinnen der Mehrgeneratioenhäuser von Weimar Anne-Kathrin Lange und Felicitas Fehling
In Weimar haben gestern die beiden Mehrgenerationenhäuser ihre erfolgreiche Arbeit vorstellt und mit zwei Projekten geworben. Nachdem ich am Vormittag noch die Tanzgruppen von Danetzare auf dem Anger bewunderte war ich den ganzen Nachmittag in Weimar, um die MGHs zu unterstützen. Den Kolleginnen und Kollegen vom Mehrgenerationenhaus Weimar-Schöndorf steckten schon 24-Stunden-Engagement in den Gliedern, als ich dort ankam. Im Rahmen eines 24-Stunden-Aktionstages waren zahlreiche Angebote im und um das Haus zu finden. Die Musik- und Computerangebote gingen die ganze Nacht durch und auch auf dem Fahrradhometrainer (wo Kilometer zugunsten des MGH erstrammpelt wurden) war durchgängig Betrieb. Tag der Generationen (68)Das Ergebnis eines Kunstprojekt, eine Gips-Skulptur in den Farben des Mehrgenerationenhauses wurde schließlich auf dem Weimarer Marktplatz versteigert. Dorthin hatte das andere Mehrgenerationenhaus Weimars, aus Weimar-West eingeladen. Eine große Bühne und zahlreiche Mitmachangebote lockten die Familien trotz des heißen Sommerwetters in die Stadt. Als Generationenbeauftragter habe ich die Veranstaltung gerne auch finanziell unterstützt. Beeindruckend war, wie viele Kooperationspartner ihre Programmpunkte von Tanz, über Sport bis zu Musik vorstellten. Tag der Generationen (88)Bürgermeister Schwind zeigte sich ebenso begeistert von der Arbeit seiner Mehrgenerationenhäuser und so bin ich optimistisch, dass beide Häuser ein positives Votum von der Stadt erhalten. Den beiden engagierten Leiterinnen der Häuser Anne-Kathrin Lange (Weimar-West) und Felicitas Fehling (Weimar-Schöndorf) ist es gelungen den Gedanken der generationenübergreifenden Angebote gut umszusetzen und Partner im sozialen Nahraum zu finden und zudem haben beide ein engagiertes Team an ihrer Seite. Die Arbeit ihrer beiden Mehrgenerationenhäuser wird gebraucht und von den Bürgerinnen und Bürgern in Weimar angenommen, dies hat der gestrige Tag eindrucksvoll belegt! Fotos vom Tag der Generationen in Weimar

Angebote für Seniorinnen und Senioren im sozialen Nahraum

MGH Schmalkalden (1)
Diskussion im Moderationskreis 10
Die beiden Diskussionveranstaltungen des heutigen Tages drehten sich darum, wie man Menschen im sozialen Nahraum erreicht und welche Angebote sie annehmen. Bei der Beratung der Mehrgenerationenhäuser des Moderationskreises 10 in Schmalkalden ging sich die Diskussion im Wesentlichen darum, wie sich die MGHs vor Ort vernetzen und etablieren können. Die Moderationskreistreffen dienen dazu, dass sich die Häuser gegenseitig kennenlernen und von positiven Erfahrungen der anderen Häuser partizipieren. Ich nutzte daher den heutigen Termin dazu das Haus in Schmalkalden kennenzulernen und mit den Häusern ins Gespräch zu kommen. Das MGH in Schalkalden ist in Trägerschaft der evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck und gemeinsam mit dem Familienzentrum in einer großen Villa seit Jahren in der kommunale Sozialstruktur fest verankert. Zahlreiche Angebote unter dem Titel “Ein Dach für alt und jung” wenden sich an Eltern und Kinder. Drei Beratungsstellen sind zudem im Haus. Das Projekt Ostapje für Familien, Angebote für Kinder und Jugendliche und Angebote für Freizeit und Gesundheit runden das Programm ab. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schmalkalden Frau Lenk berichtete von einer sehr guten Zusammenarbeit mit der Stadt. Dieser Bericht war dann auch die Basis zu einer Diskussion, wie kommunale Verantwortungsträger “begeistert und gebunden” werden können. Einige Thüringer Häuser haben dazu gute Erfahrungen mit der Bildung von Beiräten gemacht.
Podiumsdiskussion bei der TLM
Podiumsdiskussion bei der TLM
Künftig sollen sich die MGHs stärker auf den Bereich Alter und Pflege ausrichten. Angebote für Seniorinnen werden bereits jetzt gemacht, Medienangebote beschränken sich aber oft auf Internetkurse. Wie viel mehr in diesem Bereich möglich ist, dokumentierte die Fachtagung des Medienkopetenz-Netzwerks Thüringen am Nachmittag im Haus Dacheröden in Erfurt. Die Thüringer Landesmedienanstalt veranstaltete heute einen Fachtag unter dem Titel “Zu alt für neue Medien? Medienpädagogische Angebote für Seniorinnen und Senioren”. Dabei diskutierte ich mit Wissenschaftlern und Praktikern darüber, welche Potentiale es für die praktische Medienarbeit mit Senioren gibt. Radiomacher im Seniorenalter gibt es auch in Thüringen bei den offenen Kanälen und sie sind mit viel Spaß bei der Sache. Neben der zielgerichten Förderung von Seniorenprojekten, wird es darum gehen ihnen Freiräume zur Verfügung zu stellen und die bestehenden Angebote viel breiter bekannt zu machen.

Familie im Wandel

diakonie
Reizte zum Widerspruch in der Diskussion - Bundestagsabgeordnete Ekin Deligoez
Zum zwanzigjährigen Jubiläum der Erziehungs-, Ehe-, Familien-, und Lebensberatung hat das Diakoniewerk Gotha zu drei Programmtagen geladen. In den letzten Jahren habe ich mich regelmäßig, allerdings in der Funktion als sozialpolitischer Sprecher der CDU Landtagsfraktion, mit den Mitarbeiterinnen der EEFLB zum fachlichen Gedankenaustausch getroffen. Über die Einladung zum heutigen Festempfang habe ich mich als Generationenbeauftragter gefreut und auch gerne bei einer Podiumsdiskussion zum Thema “Familie im Wandel” mitdiskutiert. Den fachlichen Input hatte zuvor die stellv. Vorsitzende der Bundestagsfraktion “Bündnis 90 – Die Grünen” Ekin Deligoez gegeben. Etwas schade fand ich, dass sie dabei lediglich auf die Zustandsbeschreibung in unserer Gesellschaft und die Deffizite bestehender Familienstrukturen einging. Erschwerend kam hinzu, dass insbesondere im Kinderbetreuungsbereich bei uns ganz andere und bessere Rahmenbedingungen bestehen, wie in allen anderen Bundesländern. Auch angeregte Lösungen beschränkten sich somit in weiten Teilen auf grüne Parteiprogrammatik – Streichung Ehegattensplitting, Kinderrechte in die Verfassung, Erziehungsleistung (zumindest wenn sie in Einrichtungen erfolgt) besser anerkennen und bezahlen, Ablehnung Bundeserziehungsgeld sowie mehr Geld und Infrastruktur für Kinder. Zu all diesen Punkten lässt sich auch viel kritisches anmerken. Ich habe mich heute aus Zeitgründen darauf beschränkt etwas zur Elternrolle beizutragen. Es bleibt für mich dabei: Die übergroße Mehrheit der Eltern machen ihren “Elternjob” ausgesprochen gut. Lediglich 5 Prozent der Eltern haben Deffizite und davon muss bei 3 Prozent die Hilfe bei den Eltern zielgenau angesetzt werden und lediglich bei 2 Prozent muss der Staat zwingend intervenieren. Daraus darf man keinesfalls einen Generalverdacht ableiten. Eltern brauchen Vertrauen, Ermutigung und Unterstützung. Wir müssen ihre Lebensentwürfe anerkennen und sie bestärken. Das heißt, wenn Eltern für sich und ihre Kinder entscheiden, dass sie die ersten Lebensjahre bewußt zu Hause erleben und gestalten wollen, verdienen sie auch Unterstützung. Erziehungsleistung besser finanzieren und anerkennen – diese Forderung von Frau Deligoez muss auch für Eltern im häuslichen Umfeld gelten! Warum heute so wenig Kinder geboren werden, wie wenig wir dagegen tun können, die Situation Alleinerziehender und wie es mit Kinderarmut aussieht wurde ebenfalls diskutiert. Allerdings könnte man zu all diesen Themen eine eine eigene Diskussionsveranstaltung bestreiten. Wenn meine Meinung dazu gefragt ist, bin ich gerne wieder dabei. Heute ging es gleich im Anschluß in das Mehrgenerationenhaus nach Meiningen. 90 km waren heute aber ein langer Weg, weil ein heftiges Unwetter quer durch Thüringen zog. In Meiningen reichte es aber dann noch für eine einstündige Diskussion zur Zukunft der MGHs in Meiningen und Schmalkalden mit der Sozialministerin Heike Taubert, der Bundestagsabgeordneten Iris Gleicke und dem Landtagsabgeordneten Rolf Baumann. Ein gutes Signal ist für beide Häuser die angekündigte kommunale Unterstützung. Zurück nach Erfurt war die Fahrtstrecke nicht besser – Stau und Regen. Immerhin erfihr ich telefonisch, dass wir uns mit unserem Unterstützungsantrag für die Fuchsfarm in Erfurt im Bildungsausschuss durchsetzen konnten. Ich hoffe morgen macht auch der Jugendhilfeausschuss mit. Bei der abendlichen Buga-Beiratssitzung wurde das Bewerbungskonzept vorgestellt und diskutiert. Durchaus ein erfolgreicher, wenn auch langer Tag 🙂

MGH “Im Städtedreieck”

MGH Rudolstadt (5)
Das Maskottchen des MGH
Das Mehrgenerationenhaus “Im Städtedreieck” liegt in Rudolstadt in einem ehemaligen Plattenbaugebiet in Schwarza-Nord. Seit 2008 ist die Diakonie Träger des Hauses welches damals im Rahmen des Bundesmodellprojektes Mehrgenerationenhäuser damals neu entstanden ist. Auch wenn in diesem Haus, wie in 21 der 30 Thüringer Mehrgenerationenhäuser Thüringens, die fünfjährige Modellperiode noch nicht zu Ende ist, steht jetzt die Bewerbung um das Folgeprojekt vor der Tür. Um mir einen Überblick über die Aufgabengebiete der Mehrgenerationenhäuser zu verschaffen und wo notwendig zu helfen, habe ich auch das MGH in Rudolstadt besucht. Neben dem Träger waren auch Vertreterinnen des Landkreises und der Stadt Rudolstadt bei meinem Besuch dabei. Ein gutes Zeichen für die kommunale Unterstützung! Die Leiterin des Hauses Gabriele Gottwald erläuterte die Arbeit im Haus. Durch die räumliche Nähe zum im gleichen Haus befindlichen Pflegehotel, liegt der Schwerpunkt der Arbeit bei Angeboten für Seniorinnen und pflegende Angehörige.
MGH Rudolstadt (2)
Diskussion vor Ort
Eine gute Basis für den Themenschwerpunkt “Alter und Pflege” im neuen Folgeprogramm! Aber auch im Themengebiet “Bildung und Integration” gibt es schon Angebote, insbesondere für Spätaussiedler. Ausgebaut werden soll der Bereich “Haushaltsnahe Dientsleistungen” und “Freiwilliges Engagement”. Dazu habe ich gerne fachliche Begleitung und Unterstützung zugesagt. Finanziell geht es auch in Rudolstadt darum, die notwendigen 10.000 Euro Kofinanzierungsmittel bei dem ab dem 1. Juli beginnenden Bewerbungsverfahren aufzubringen. Erfreulicherweise ist die Stadt Rudolstadt bereits mit 3.000 Euro im “Boot”. Dadurch dass zudem die Räume in einem Haus der kommunalen Wohnungsgesellschaft gelegen sind und derzeit dafür keine Mietkosten anfallen, sieht es recht gut aus. Eine Anrechnung geltwerter Leistungen ist seitens des Bundesministeriums möglich. Gut finde ich, dass auch die lokalen Medien die Arbeit des Mehrgenerationenhauses in Rudolstadt begleiten.

Zukunft ungewiss – offene Fragen im Mehrgenerationenhaus Leinefelde

MGH Leinefelde (7)In gut drei Wochen wird das Bewerbunsgverfahren um das Fortführungsprogramm der Mehrgenerationenhäuser vom BMFSFJ gestartet. Auch für die 30 Thüringer Häuser wird es dann darauf ankommen, ob die Anforderungen erfüllt werden können. Die kommunale Kofinazierung in Höhe von 10.000 Euro ist für das Bundesministerium unabdingbar, um die Verankerung und Akzeptanz vor Ort zu belegen. Nicht zuletzt geht es dabei auch darum, wer in welchem Umfang nach Ablauf des dann noch einmal um 3 Jahre verlängerten Modellprojekts Verantwortung dafür übernimmt. Bei meinem heutigen Besuch im Mehrgenerationenhaus in Leinefelde wurde schnell klar, dass es nun höchste Zeit wird die Unentbehrlichkeit der MGHs vor Ort zu verdeutlichen. Die Caritas ist Träger des Mehrgenerationenhauses und gehörte zu den ersten Häusern, die 2006 an den Start gingen. In der Wendezeit wurden das große Gemeindezentrum. Zwischenzeitlich hat sich das Antlitz des Wohngebiets sehr verändert. Viele der Häuser wurden aufwendig saniert und das Wohnprojekt als Expo-Projekt gewürdigt. MGH Leinefelde (3)Geblieben sind aber viele Menschen mit Hilfebedarfen. Neben Beratungsstellen bietet die Caritas ein Sozialkaufhaus, einen offenen Tagestreff, einen Sozialwaschsalon,  und Suchtberatung. Nähprojekte u.a. für alleinerziehende Mütter, Trommlerkurse und Beratungsräume für verschiedene andere Träger sind Bestandteil der Arbeit des Mehrgenerationenhauses. Ein künftig an Bedeutung gewinnender Bereich wird der Freiwilligendienst sein. Hier hat die Caritas bereits einen Kompetenzvorsprung. Der Eichsfelder Bundestagsabgeordnete Manfred Grund würdigte die Arbeit des MGH in einer Pressemitteilung Anfang Februar. Allerdings wird es für den weiteren Bestand des Hauses notwendig sein, die Kofinanzierung zu organisieren, da der Bund keine volle 40.000 Euro sondern nur 30.000 Euro ab 1.1.2012 fördern kann. Beim Besuch der Bundesfamilienministerin im Jahr 2009 würdigten ebenfalls Vertreter von Bund, Land und Kommune die Arbeit – jetzt sollten alle beteiligten Partner nach Finanzierungsmöglichkeiten suchen. In den nächsten Wochen sollen es dazu ein Gespräch mit dem Bürgermeister von Leinefelde geben. Bis jetzt hat das MGH leider weder von der Stadt noch vom Landkreis eine Zusage zu einer Kofinanzierung. Ich habe meine Unterstützung heute angeboten und würde gerne Hilfe vermitteln und das Konzept des MGH in Leinefelde unterstützen. Ich würde mich freuen, wenn Stefanie Schmerbauch, die Regionalstellenleiterin der Caritasregion Eichsfeld/Nordhausen, beim Landkreis und der Stadt Leinefelde erfolgreich die Unentbehrlichkeit des Mehrgenerationenhauses darstellt!

Glücksbringer bei der Tagung der Mehrgenerationenhäuser

Voller Tagungssaal in Berlin
Voller Tagungssaal in Berlin
Wenn sich 500 Menschen freiwillig bei rund 30 Grad zu einer Tagung in Berlin treffen und konzentriert von 10 bis 17 Uhr beraten, muss ein wichtiges Thema anstehen. Von den 500 Mehrgenerationenhäusern in Deutschland waren die Vertreter nach Berlin gereist, um die Zukunftsperspektiven zu diskutieren. Nach der Begrüßungsbotschaft der Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder (die aktuell was für die demographische Entwicklung tut und in Mutterschutz ist), führte der WDR-Redakteur Klaus Bellmund als Moderator durch den Tag. Die Richtung dafür wies der Kabarettist und Mediziner Dr. Eckart von Hirschhausen als Glücksbringer für die Runde mit einer halbstündigen Erläuterung der Wege zum Glück. So originell seine Gedankensprünge waren und zum begeisterten Mitlachen anregten, hatte er eine ernsthafte Motivation. Eckart von Hirschhausen erläuterte, dass aktive Menschen glücklicher sind und er schon deshalb aus tiefer Überzeugung die MGHs unterstützt. Er ist selber Pate eines Mehrgenerationenhauses.
Glücksbringer Dr. Eckart von Hirschhausen
Glücksbringer Dr. Eckart von Hirschhausen
Bei den Expertengesprächen im Anschluss ging es unter anderem darum, wie kommunale Lobbyarbeit funktionieren soll. Fundraising-Expertin Christina Metke warb mit klaren Worten dafür auf Kommunalpolitiker zuzugehen: “Wenn du eine Kuh melken willst, schreib ihr keinen Brief, sondern geh hin. Sie wies aber auch darauf hin, dass viele Kommunen beim Start der MGHs dankbar die Bundesförderung nach dem Motto “nice to have” genommen haben, sich selbst aber nicht beteiligt haben. In einem der Workshops haben wir dieses Thema sehr intensiv diskutiert und da ich sowohl als Kommunalpolitiker, als auch als Lobbyist der Mehrgenerationenhäuser mitdiskutieren konnte gab es gleich im Anschluß etliche Besuchstermine, die ich in den MGHs vor Ort zur Beratung vereinbart habe. Schön, dass fast alle Thüringer Mehrgeneratioenhäuser in Berlin waren und fast alle das Erfolgskonzept der MGHs fortschreiben wollen. Am Mittwoch bin ich im Mehrgenerationenhaus der Caritas im Eichsfeld zu Besuch. Pressemitteilung des BMFSFJ zum Thema des Tages: Fotos von Dr. Eckart von Hirschhausen und der MGH-Fachtagung

Von der Insel zum Mittagstisch

MGH Suhl
Gespräch mit dem Oberbürgermeister Jens Triebel im MGH Suhl...
Das Mehrgenerationenhaus in Suhl ist im Familienzentrum “Die Insel” integriert. Als eines der letzten Thüringer Mehrgenerationenhäuser auf meiner Tour habe ich es heute besucht und mich unter anderem bei der Koordinatorin Kirsten Weiß über die Arbeit vor Ort zu informieren. Das Haus und der Träger die Evangelische Hauptkirchengemeinde St. Marien Suhl können sich dabei auch der besonderen Wertschätzung des Suhler Oberbürgermeisters Jens Triebel sicher sein. Der Oberbürgermeister war beim heutigen Gespräch selbst vor Ort und kennt sich als Pate des MGH Suhl gut mit der Arbeit vor Ort aus. Mit ihm diskutierte ich die kommunale Unterstützung. Bereits jetzt unterstützt die Stadt das Mehrgenerationenhaus und das Familienzentrum mit 45.000 Euro jährlich. Die Kofinanzierung seitens der Kommune ist somit für das MGH Suhl gesichert. In den nächsten Wochen werde ich den Träger gerne bei der Erstellung eines Konzepts für den Antrag auf das Folgeprogramm unterstützen. Im MGH und Familienzentrum ist auch die Suhler Tafel beheimatet.
Mittagstisch
...und mit der Sozialarbeiterin Susanne Hohmann bei der Volkssolidarität
Inhaltlich anknüpfen konnte ich daran beim anschließenden Besuch bei der Volkssolidarität in Suhl. Vom dortigen Projekt Mittagstisch hatte ich bereits bei meinem Besuch vor einigen Wochen erfahren. Im Gespräch mit der Bereichsleiterin Susanne Hohmann konnte ich heute viel über die Hintergründe zum Projekt erfahren, bei dem täglich rund 30 Kinder aus den benachbarten drei Schulen mit einem warmen Mittagessen versorgt werden. Im Mittepunkt der Arbeit der sachkundigen Sozialarbeiterin steht dabei die Arbeit mit den Eltern. Das Projekt Mittagstisch erhält inzwischen von vielen Seiten Unterstützung, aber langfristig ist die Arbeit noch nicht gesichert und Susanne Hohmann erläuterte, dass der Bedarf deutlich größer sei. Die Volkssolidarität trägt im Sozialraum die Verantwortung für den gesamten Bereich der Sozial- und Jugendarbeit und muss dabei mit einem festgelegtem Budget durch das Jahr kommen. Während beispielsweise die Schulsozialarbeit auch mit einer festen Stelle an den umliegenden Schulen abgesichert ist, benötigt die VS Unterstützung und Spenden für viele weitere Projekte. Gerade in Vorbereitung befinden sich die Ferienfreizeiten für diesen Sommer. Von meinem Besuch in Suhl nehme ich heute eine Menge Anregungen mit. Vor allem aber den Eindruck, dass vor Ort hochmotivierte Mitarbeiterinnen ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und Engagement beweisen. Gr0ße Anerkennung dafür! Bilder vom Besuch