Chanukkaleuchter vor dem Rathaus

Heute wird um 18.30 Uhr auf dem Fischmarkt vor dem Erfurter Rathaus das erste Licht am Chanukkaleuchter angezündet. Ich freue mich darüber, dass nun auch in Erfurt ein achtarmiger Leuchter auf Chanukka öffentlich hinweist. Jeden Tag wird ein weiteres Licht angezündet. „Chanukka ist das 8-tägige Lichtfest zur Erinnerung an die Wiederweihe des Tempels in Jerusalem des Makkabäers Juda, das am 25. Kislew beginnt.“ So steht es in der Einladung erklärt. Ich habe den nachfolgenden Text, der Chanukka etwas umfangreicher erklärt, über die Xing-Gruppe „Deutsch-israelisches Netzwerk“ geschickt bekommen.

Was ist Chanukka? 21. – 29. Dezember 2008

von Tzvi Freeman (Quelle: Chabadhannover.de) Geschah Chanukka vor vielen Jahren? Oder geschieht es jetzt? Gab es je eine Zeit, in der es nicht passierte? Die Geschichte von einer kleinen Kerze, welche das Monster einer erschreckenden Dunkelheit vertreibt, lebt ewig in uns allen – und in der Welt um uns herum. Man könnte es das kosmische Mega-Drama nennen. Es passiert jeden Tag bei der Morgendämmerung, bei jeder Wintersonnenwende, mit jedem Atemzug, mit jedem Schrei eines neugeborenen Kindes, mit jedem Grashalm, der von unter der Erde hervorbricht, mit jedem Geistesblitz, jedem Einfall von Schönheit, jedem Beschluss, Gutes angesichts des Bösen zu tun, zu bauen, wo andere zerstören, die Menschheit vorwärts zu bewegen, wenn Andere uns in Richtung Chaos ziehen. All das und noch mehr ist Chanukka. Man hätte meinen können, dass das jüdische Volk und die antiken Griechen gut miteinander auskommen könnten. Schließlich hatten sie so viel gemeinsam. Beide schätzten Weisheit und Schönheit. Viele griechische Philosophen anerkannten sogar einen einzigen großen Geist hinter dem Kosmos, ähnlich dem jüdischen Monotheismus. Nun, es hat auch ein bisschen funktioniert – am Anfang. Die Juden tolerierten die griechische Herrschaft von der Zeit Alexander des Grossen an. Viele Juden studierten hellenistische Philosophie und König Ptolemaios ließ die Tora ins Griechische übersetzen. Doch als König Antiochus versuchte, uns Hellenismus pur aufzuzwingen, rebellierten wir. Antiochus verbot die rituelle Beschneidung. Mütter leisteten Widerstand, indem sie ihre Kinder in aller Offenheit beschneiden ließen. Antiochus verbot das Einhalten des Schabbat. Juden waren gezwungen, Jerusalem zu verlassen, um den Schabbattag heilig halten zu können. Antiochus verbot das Studium der Tora als heiligen Text. Juden fanden Wege, Unterricht für Kinder und Erwachsene im Geheimen abzuhalten. Als die Griechen Götzenbilder in den Zentren und Städten errichteten, und verlangten, dass die Juden sie anbeten würden, brach offener Krieg aus. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass ein Volk nicht für sein Land oder sein Leben kämpfte, sondern für seinen Glauben und das Recht der religiösen Freiheit. Das Problem war: Die syrisch-griechische Armee gehörte zu den stärksten der Welt. Ihre Soldaten marschierten in einer kompakten Formation von sich überlappenden Schilden, mit langen Speeren, für damalige Verhältnisse beinahe unbesiegbar. Sie hatten fortschrittliche Waffen, waren gut trainiert und sie führten sogar Elefanten in der Schlacht mit. Der jüdische Widerstand hingegen begann mit einer Handvoll Brüdern aus dem Priesterstand, die sich Makkabäer nannten. Da gab es viele tapfere Taten, doch die Makkabäer glaubten mit Überzeugung, dass ihr Sieg von oben kam. Letztlich erhielten sie ein Zeichen, dass es tatsächlich so war: Als sie Jerusalem und den Tempel zurück eroberten, suchten und fanden sie ein einziges Fläschchen von nicht entweihtem Olivenöl – gerade, was benötigt wurde, um die heilige Menora wieder anzuzünden. Obwohl das Fläschchen nur die Menge für einen Tag enthielt, brannte das Licht der Menora durch ein Wunder acht volle Tage, womit genug Zeit gegeben war, neues Öl herzustellen. Für das jüdische Volk war das wie ein Wink von oben, der besagte: Ja, Er war die ganze Zeit mit uns.

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