Erinnerungen an den Kanzler der Einheit

Das Grab im Adenauer-Park in Speyer
Das Grab im Adenauer-Park in Speyer
Dieses Wochenende war ich wieder einmal bei meinem jüngsten Sohn in Baden-Württemberg zu Besuch und wie hatten ein volles Programm – Eishockey bei den Adlern Mannheim, DTM-Finale auf dem Hockenheimring, Konzert von Fanta 4, Fahrradturnier des ADAC und der Besuch im Miramar-Erlebnisbad. Zeitgleich war eine kleine Besuchergruppe der CDU Thüringen mit der ehemaligen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, Minister a.D. und Landtagspräsident Frank-Michael Pietzsch, zwei Staatssekretären, unserem ehemaligen Landesgeschäftsführer Andreas Minschke und der ehemaligen Vorsitzenden der Jungen Union in Rheinland-Pfalz. Bernhard Vogel führte uns durch Speyer und erklärte uns den Dom. Sonntagvormittag war ich mit meinem Sohn im Adenauer-Park in Speyer am Grab von Helmut Kohl und auf der Fahrt dorthin haben wir darüber gesprochen, wer Helmut Kohl war und was er gemacht hat. Ich habe meinem Sohn von meinen Erinnerungen erzählt – er ist mit seinen 10 Jahren zu jung um zu wissen, was das Phänomen Kohl ausmacht. Er wird aber hoffentlich einmal im Geschichtsunterricht hören, was Kohl für Deutschland und Europa geleistet hat. Seine Verdienste um die Deutsche Einheit und die Einheit Europas werden ganz sicher in den Geschichtsbüchern gewürdigt werden. Ich habe Helmut Kohl das erste Mal im Februar 1990 auf dem Domplatz erlebt und bin auch wegen ihm später vom Demokratischen Aufbruch in die CDU gegangen. Mitte der 90ger Jahre konnte ich ihn bei vielen Wahlveranstaltungen sehr persönlich auch in kleinen Gesprächsrunden gemeinsam mit Bernhard Vogel erleben. Wir waren mit dem Bundesvorstand und den Landesvorsitzenden der JU mehrfach zum Abendessen im Bundeskanzleramt.  Es folgten noch Begegnungen im Waldorf Astoria in New York, bei der Verleihung des Point-Alpha-Preises, Festveranstaltung, dem runden Geburtstagen von Bernhard Vogel und Parteitagen. Diese persönlichen Erinnerungen bleiben. Helmut Kohl war einer beeindruckender Politiker ihm gebührt großer Dank für das, was er für unser Vaterland geleistet hat. Adenauer-Park 1Am 20. Februar 1990 war der Erfurter Domplatz voller Menschen. Offizielle Schätzungen sprechen von 100.000 bis 150.000 Menschen, die gekommen waren, um den Bundeskanzler der Bundesrepublik zu sehen und zu hören. Im Rahmen des Wahlkampfes zur ersten freien und zugleich letzten Volkskammerwahl war Helmut Kohl gekommen, um die Allianz für Deutschland zu unterstützen. Ich war zu diesem Zeitpunkt 23 Jahre alt, mein erster Sohn gerade erst einen Monat. Ich war Mitglied beim Demokratischen Aufbruch und stand mitten unter den vielen Menschen. Eine Videokassette von dieser Veranstaltung habe ich später von einem Freund bekommen und die Bilder häufig abgespielt. Helmut Kohl habe ich an diesem Tag das erste Mal live gesehen und als er sich den Weg durch die Menschen bahnte, konnte ich ihm, wie hunderte Erfurterinnen und Erfurter, die Hand schütteln. Bei dieser Veranstaltung hat Helmut Kohl davon gesprochen wo die Entwicklung hingehen kann und hingehen soll. Das berühmte Zitat der „blühenden Landschaften“ ist dort gefallen und die Menschen haben ihm zugejubelt, wie ich es danach nie wieder bei einer politischen Veranstaltung erlebt habe. Die Videokassette hat noch mehrmals für mich eine Rolle gespielt. 1994 hat ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks eine Dokumentation über die Jugendorganisationen der Parteien und Politikverdrossenheit gedreht. In einer der Szenen übergebe ich Helmut Kohl auf dem Domplatz eine Kopie des Videos von 1990. Als Wahlkampforganisator und damaliger JU Vorsitzender durfte ich bei der anschließenden Kundgebung mit auf der Tribüne stehen und habe in einem Interview erklärt, was mich in der Wendezeit bewegt und politisiert hat. Ich persönlich bin dankbar für die „blühenden Landschaften“ die ganz zweifellos entstanden sind. Helmut Kohl hat am 20. Februar wörtlich auf dem Domplatz gesagt: „Sie sind genauso verlässlich, genauso intelligent, genauso einsatzbereit wie die Menschen in der Bundesrepublik. Und ich bin sicher: wenn sie mit einer harten D-Mark eine Ware kaufen können, die sie wollen, wenn sie frei über ihr Leben entscheiden können, wenn sie ihr persönliches Glück finden können, wie sie es wollen, dann wird auch dies Land der DDR, dann wird dieses Thüringen, diese alte Stadt Erfurt, genau wie alle anderen Städte der Bundesrepublik Deutschland ein blühendes Gemeinwesen werden.“ Am 16. Juni 2017 verstarb Altkanzler Dr. Helmut Kohl. Aus Sicht der CDU-Fraktion soll sein Erbe mit der Benennung einer Straße in der Nähe des Domplatzes gewürdigt werden. Für das kommende Jahr steht die Neubenennung des Teilbereiches der Straße am Petersberg aus, dort wo derzeit auch eine Wohnbebauung geschieht. Die CDU-Fraktion hat deshalb für die nächste Stadtratssitzung am Mittwoch beantragt, die besagte Straße nach Altkanzler Dr. Helmut Kohl zu benennen. Die Nähe zum Domplatz, dem Ort seiner Rede 1990, prädestiniert die Straße am Petersberg für die Namensgebung. Für die Stadtratssitzung am Mittwoch hoffe ich auf breite Zustimmung für unseren Vorschlag. Bilder vom Grab Helmut Kohl  

Gelungene Revanche

Mit Bernhard Vogel im Dom von Speyer
Mit Bernhard Vogel im Dom von Speyer
Unser prominenter Stadtführer hat sich in Speyer nach 25 Jahren revanchiert! Bei dem Besuch in der geschichtsträchtigen rheinland-pfälzischen Stadt am Samstag hat uns Ministerpräsident Bernhard Vogel den Dom und die Altstadt gezeigt und erklärt. Am 28. Januar 1992 habe ich Bernhard Vogel kennengelernt und durfte ihm unsere Landeshauptstadt als damaliger Landesgeschäftsführer der Jungen Union Erfurt bei einer Stadtführung zeigen. Wenige Tage später wurde Bernhard Vogel als unser Ministerpräsident in Thüringen vereidigt. Begleitet hat uns bei der Stadtführung ein Team des ZDF die daraus einem Beitrag machten, dass Bernhard Vogel sich erst ein Hemd im damaligen Modehaus Held kaufen musste, da der Ruf nach Thüringen sehr kurzfristig erfolgte. Wochenlang tobte damals zuvor die Diskussion um den Thüringer Ministerpräsidenten Josef Duchac. Die JU hatte ihn früh zum Rücktritt aufgefordert und unter anderem Bernhard Vogel als Nachfolger ins Spiel gebracht. Damals war das nicht unumstritten – ein Wessi für Thüringen. Rückblickend war es der Glücksfall für den Freistaat. Heute nun hat er eine kleine Besuchergruppe aus Thüringen durch seine Heimatstadt Speyer geführt. Und natürlich haben wir viel über Politik und das letzte Vierteljahrhundert gesprochen. Bernhard Vogel wird genauso auf der Straße in Rheinland-Pfalz angesprochen wie in Thüringen und die Menschen sind ihm dankbar für seine Arbeit als Ministerpräsident in zwei Bundesländern. Ich bin ihm persönlich zu viel Dank verpflichtet. Im Wahlkampf 1994 durfte ich als Wahlkampfmanager der CDU Thüringen mit ihm zusammenarbeiten – wir haben allein in der Zeit ein halbes Dutzend Mal Helmut Kohl getroffen. Später hatte ich mit ihm ein gemeinsames Abgeordnetenbüro und habe seinen Wahlkreis 2004 übernommen. Bernhard Vogel war Mitglied in meinem Ortsverband und er steht auch heute in größeren Abständen als Ratgeber bereit. Ich freue mich über jedes Treffen und hoffe sehr, dass es davon noch viele gibt. Bilder aus Speyer  

Technik die begeistert…

Der russische Buran Space Shuttle
Knapp ein halbes Jahr ist es her, dass ich mit meinem jüngsten Sohn Julian im Auto & Technik Museum in Sinsheim war. Wir waren damals davon total begeistert und haben uns vorgenommen, auch das „Schwester-Museum“ in Speyer bei nächster Gelegenheit zu besuchen. Heute war es nun so weit und da geteilte Freude gleich doppelte Freunde ist war klar, dass mein mittlere Sohn Jonas auch mitkommt. Das Technik Museum Speyer ist zwar nicht ganz so groß, wie Sinsheim, aber es beherbergt ebenfalls tolle und sehenswerte Stücke. 150 Oldtimer aus allen Epochen, 60 Flugzeuge und Hubschrauber, die größte Feuerwehrausstellung Europas und zahlreiche Motorräder begeistern schon für sich. Absolut einmalig ist die größte Raumfahrtausstellung Europas mit einem Buran Space Shuttle, einer Sojus Raumkapsel und einem originalen Stück Mondgestein. In den Buran kann man ebenso wie in viele andere Exponate reinklettern. Dies geht auch bei vielen Flugzeugen (u.a. einer Boeing 747), dem U-Boot U9, einem Seenotrettungskreuzer und vielen Lokomotiven. Viele Exponate konnten wir in den vier Stunden gar nicht sehen und auch für das IMAX Dome reichte dieses Mal nicht die Zeit – ein guter Grund wieder zu kommen! Am Nachmittag ging es für uns drei dann in Frankfurt weiter. Der Große hatte mit seinem Onkel eine Flughafentour gebucht und mit dem Kleinen habe ich den Flughafen erkundet. Morgen setzen wir das Frankfurt-Programm fort – passend dazu gab es heute Abend im Hotel Kartoffelsuppe mit Würstchen und Apfelwein – mein Kurzer war dafür aber absolut nicht zu begeistern 🙂 Bilder aus Speyer: Technik Museum Speyer (103)