Strategien für eine demographiefeste Arbeitswelt diskutiert

TND
Thüringer Netzwerk Demographie
Das Thüringer Netzwerk für Demografie diskutierte heute mit zahlreichen Vertretern Thüringer Unternehmen, was gegen den drohenden Fachkräftemangel getan werden kann. Im Jahr 2006 wurde dieses Netzwerk gegründet und hat sich seit dem zur Aufgabe gemacht die Unternehmen für die demografischen Veränderungen zu sensibilisieren. Auch das heutige Diskussionsforum machte deutlich, dass hierbei bereits beachtliche Erfolge zu verzeichnen sind. Unter anderem legte das Netzwerk in der Zeit einen Katalog “Demografieorientierter Projekte in Thüringen vor”, hat zahlreiche innerbetriebliche Demografieberater ausgebildet und zahlreiche Fachforen und Fachgespräche organisiert. Seit der Aufnahme meiner Tätigkeit als Beauftragter für das Zusammenleben der Generationen verstehe ich es auch als eine meiner Aufgaben, den Fachkräftebedarf (und damit Ausbildung, Fortbildung sowie Wiedereinstieg in den Beruf) in den Unternehmen in den Focus zu nehmen. Derzeit können sich viele Unternehmen noch mit Fachkräften am “Markt eindecken”, ältere Arbeitnehmer länger im Betrieb halten, junge Frauen ins Berufsleben zurückholen und Teilzeitbeschäftigungen ausweiten. Lange wird dies nicht mehr funktionieren und in manchen Branchen funktioniert es jetzt schon nicht mehr. Bereits bei anderen Diskussionsrunden habe ich deutlich gemacht, dass es noch weitere Potentiale gibt. Junge Menschen, die in den letzten Jahren keine Chancen hatten und auch mangels persönlicher Motivation schlechte schulische Abschlüsse, erfolglose BVJ 1 und BVJ 2 sowie zahlreiche andere Maßnahmen durchlaufen haben, bevor sie am Ende dann doch in Hartz IV landeten, zählen leider umgangssprachlich zu einer “verlorenen Generation”. Ich werde sehr dafür eintreten auch für diese jungen Menschen Perspektiven zu entwickeln. Neben all diesen Maßnahmen findet nun wieder eine intensivere Diskussion um eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit (Stichwort Rente mit 69) oder Zuwanderung von Arbeitskräften. Um diese beiden Themen ging es aber bei der heutigen Beratung in Weimar nicht. Roland Emig, Kaufmännischer Geschäftsführer der Schuler Pressen GmbH, (Pressenhersteller Müller Weingarten AG, ehemals Umformtechnik) erläuterte die Unternehmensstrategie und wie er Nachhaltigkeit bei der Nachwuchssicherung sieht. Mir hat sein Eingangszitat sehr gefallen. Dabei erläuterte er die nachhaltig wirkenden Nachwuchssicherungskonzepte mit dem Vergleich: es sei dabei wie einen “Baum zu planzen, in dessen Schatten man nie sitzen wird” und es natürlich dennoch tut. In seinem Unternehmen sind derzeit 500 Mitarbeiter tätig, davon werden allerdings über 100 in den nächsten Jahren altersbedingt ausscheiden. Das Durchschnittsalter liegt bei 47 Jahren und so wurde ein längerfristig wirkendes Konzept entwicklet. Mit Patenschaften einer benachbarten Kita (im Umfeld sind 80 Prozent Hartz IV-Empfänger), intensive Praktikumsbegleitungen von Schülern (er verwies dabei auf die Internetseite Schüler Praktikum) bis hin zur gezielten Förderung bei Weiterqualifizierung und Studium von Führungskräften. Mir gefällt, dass es dem Unternehmen nicht nur um den kurzfristigen Fachkräftebedarf geht sondern um langfristige Unterstützung. Roland Emig sagte “die Unterstützung für Schüler ist ihm wichtig, auch wenn sie zum Teil später beim Mitbewerber, Kunden oder Lieferanten als Arbeitskräfte landen”. Beim Netzwerk werde ich gerne auch in Zukunft “am Ball bleiben” – es geht schließlich um Zukunftsperspektiven!

Familienförderung in Erfurt – Diskussion an der Fachhochschule

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Im Gespräch an der Fachhochschule mit Prof. Rißmann
An der Erfurter Fachhochschule soll auch weiter in möglichst vielen Studiengängen der Bezug zu den handelnden Akteuren außerhalb von Wissenschaft und Lehre in die Seminarprogramme eingebaut werden. Heute war ich nicht zu einer Podiumsdikussion in einem der großen Hörsäle, wie bei den letzten Besuchen, sondern zu einer Gesprächsrunde mit Studierenden einer Seminargruppe. Frau Prof. Michaela Rißmann hatte ihren Studentinnen die Arbeitsaufgabe gestellt zu ergründen, wie Familienförderung in der Landeshauptstadt Erfurt praktisch aussieht. Gerne bin ich in meiner Funktion als Fraktionsvorsitzender im Erfurter Stadtrat der Einladung gefolgt. Um drei größere Themenkomplexe drehte sich die Diskussion. Welche Rolle das Thema Familie in der Arbeit unserer Stadtratsfraktion spielt war eine Fragestellung. Am Beispiel der Betreuungsituation in den Erfurter Kitas, sowie den Aktivitäten zur Stärkung der Arbeit der Tagespflegemütter konnte ich verdeutlichen, wo derzeit der “Schuh drückt”. Zu den möglichen Veränderungs- und Verbesserungsvorschlägen zählen für uns sowohl die Entwicklung der Familienzentren, die Etablierung der Familienhebammen und neidrigschwellige Hilfeangebote für Familien im sozialen Nahraum.
FH
Der Campus der FH Erfurt
Die vom Thüringer Sozialministerium angekündigten Eltern-Kind-Zentren an Kindertageseinrichtungen können im System der Familienhilfen eine wichtige Rolle spielen. Frau Prof. Rißmann wird dieses Projekt fachlich begleiten. Ich werbe nachdrücklich um Unterstützung für dieses Vorhaben. Einige andere Bundesländer haben sich zu dem Thema bereits “auf den Weg gemacht”, Ende des Jahres soll es dazu auch in Thüringen losgehen. Ob Erfurt bei diesem Modellprojekt erfolgreich dabei sein kann ist aber noch offen. In Erfurt sind derzeit alle Kitas randvoll, da fehlt es sowohl an räumlichen, als auch an personellen Kapazitäten.

Fachkräftesicherung durch familienfreundliche Arbeitswelt?

Kita Glückskäfer
Viele 1. Spatenstiche...
Auf große Resonanz stieß das Thema bei der heutigen Fachtagung im Bildungszentrum der Erfurter Handwerkskammer. Wenngleich sich die meisten Unternehmen derzeit eher mit Fachkräftegewinnung herumschlagen, gehört es doch im zweiten Schritt dazu ein familienfreundliches Arbeitsumfeld zu schaffen. Gute Betruungsmöglichkeiten als Basis, flexible Arbeitszeitgestaltung und vor allem gesellschaftliche Akzeptanz für das Thema Familie, sind dafür elementar. Im europäischen Vergleich hat Deutschland heir noch einiges aufzuholen. Bei einem Punkt sind wir aber in Thüringen im deutschen Maßstab unzweifelhaft an der Spitze. Wir haben in Thüringen für 45 Prozent der unter 3jährigen Kinder und für 95 Prozent der 3-6jährigen eine Ganztagsbetreuungsplatz.
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...für den Kita-Neubau
In der Landeshauptstadt Erfurt übersteigt allerdings die Anfrage derzeit deutlich das Angebot. Rund 7.700 Ganztagsplätze sind rund 400 zuwenig.  Damit sich das bessert, fand heute Nachmittag der 1. Spatenstich für den Neubau der Kita Glückskäfer in Alach statt. Statt derzeit 33 Kita-Plätzen sollen es nach der Fertigstellung des Neubaus 80 Plätze (davon 15 für Kleinstkinder) geben. Bis August 2012 soll die rnd 2 Mio. Euro teure Einrichtung fertig werden. Nachdem ich die Diskussion um den Neubau fast sechs Jahre lang begleitet habe, war der heutige 1. Spatenstich ein Anlaß der Freude. Was lange währt…
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Der neue Spielplatz in Alach
Vor zwei Jahren habe ich bei den Glückskäfern in Alach ein Praktikum genacht. Die damaligen Kita-Kinder werden leider nicht mehr in den Neubau mit einziehen können. Aber auch für die größeren Kinder Alachs gab es heute ein Trostpflaster. Der Spielplatznebau neben der Kita wurde heute vom Oberbürgermeister und vom Ortsteilbürgermeister offiziell eingeweiht. Elternvertreterinnen der Kita nutzten noch einmal die Chance den Oberbürgermeister ihre kritischen Anmerkungen zur neuen Kita-Gebührensatzung mitzuteilen. Für zahlreiche Eltern birgt die neue Satzung Gebührenerhöhungen. Aber dies ist ein neues Thema und wird uns in der nächsten Woche im Stadtrat beschäftigen.

Engagement für die Familien in Thüringen

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Gute Wünsche für Familien
Seit über 20 Jahren gibt es nun den Familienbund der Katholiken in Thüringen. Dies wurde heute im Familienzentrum “Kloster Kerbscher Berg” und in der Klosterkirche mit einem Familiengottesdienst und einem Festakt gefeiert. Sehr gerne bin ich dazu mit meiner Familie nach Dingelstädt gefahren. Der Familienbund gehört zu den langjährigen Partnern, mit denen ich mich in Übereinstimmung mit den familienpolitischen Zielstellungen weiss. Der heutige Festakt war mit Bedacht gewählt. Im Jahr 1993 wurde der 15. Mai von der UNO zum Internationalen Tag der Familie erklärt. Zur Jubiläumsfeier waren zahlreiche Gäste gekommen, die neugierig waren auf die Worte der prominenten Festrednerin.
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Christine Lieberknecht
Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht war gekommen und schilderte zunächst die familienpolitische Situation im Freistaat. 2,2 Millionen Einwohner, davon 220.000 Familien, davon wiederum 116.000 Ehepaare mit Kindern, 44.000 Alleinerziehende Mütter, 3.000 Alleinerziehende Väter und 37.000 Lebensgemeinschaften – so sehen die Zahlen aus. Christine Lieberknecht ging aber auch auf die familienpolitischen Ziele der Landesregierung ein. Ich habe mich sehr gefreut, dass sie das Landeserziehungsgeld ebenso wie die Stiftung Familiensinn als Instrumente zur Förderung junger Familien verteidigte. Ich bin vor dem Hintergrund gespannt, wie in der kommenden Woche die Diskussion zum Thema im Landtag geführt wird. Familienbund (24)Die vielen Kinder hatten beim heutigen Festakt ihr eigenes Programm. Singen, spielen und Wünsche für die zahlreichen Luftballons prägten ihren Vormittag. Die guten Wünsche ließen sie gemeinsam mit der Ministerpräsidentin in den Himmel steigen. Mein Wunsch ist, dass wir bei unserer Familienpolitik konstant und verläßlich bleiben. Unterstützung, Ermutigung und Förderung für Familien sind das Wichtigste! Bedauerlich fand ich heute die Position des neuen FDP-Generalsekretärs, der die Abschaffung des Bundeselterngeldes forderte. Nach seiner Meinung, seien nicht mehr Kinder geboren wurden und deshalb könne man das Geld anders verwenden. Das ist ausgesprochener Blödsinn! Das Bundeselterngeld ist eingeführt worden, um junge Familien nach der Geburt zu unterstützen. Wer wie Lindner angesichts dessen von “Mitnahmeeffekten” schwatzt, zeigt dass er Familien grundsätzlich mißtraut. Eine Grundeinstellung, die sonst überwiedgend bei Linken und Grünen anzutreffen ist. Schade, wenn dies der Neubeginn der FDP sein soll! Bilder vom Familienbund

Sommerpause – wieder mehr Zeit für eigene Sportaktivitäten

Dieses Mal war noch etwas Platz auf der Tribüne
Dieses Mal war noch etwas Platz auf der Tribüne
An diesem Wochenende ging die sportliche Saison für einige Team zu Ende. Spannend wurde es in der Salza-Halle gestern Nachmittag. Nach dem 29:34 Sieg in Buxtehude rechnete jeder mit einer klaren Kiste für die THC-Damen. Aber bei zwei Finalspielen ist alles drin und so rieb ich mir die Augen am Fernseher, als Buxtehude wenige Minuten vor Spielschluß mit acht Toren vorn lag. Am Ende verlor der THC zwar mit fünf Toren Rückstand, wurde aber durch die mehr geworfenen Auswärtstore Deutscher Meister. Glückwunsch! Die Damen des VfB 91 Suhl wollten auch ins Finale. Nach den bieden gewonnenen Erstligaspielen und dem gewonnenen Halbfinalspiel in Suhl schien alles drin. Der erste Satz ging heute in Dresden klar an die Suhlerinnen, die folgenden drei Sätze an die Dresdner Damen. Entscheiden musste somit der sogenannte goldene Satz. Dresden gewann mit 15:11 und wird nun im Finale auf Schwerin treffen. Trotzdem Glückwunsch nach Suhl. In einem beeindruckenden Entspurt haben sich die Thüringerinnen noch die Bronzemedaille geholt.
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Fankurve bei RWE
Für Rot-Weiss ging die Saison gestern auch zu Ende. Da es um nichts mehr ging (die Relegation wurde letzte Woche bereits vermasselt) hielt sich das Zuschauerinteresse überschaubar. Unter den gut 5.000 Fans war ich aber gemeinsam mit meinem Sohn Jonas – schließlich dauert es jetzt wieder eine Weile bis Fußball in Erfurt wieder live zu sehen ist. Erfurt gewann mit 1:0 allerdings reichte dies auch nicht mehr für den 4. und damit Pokalplatz, weil Wiesbaden auch gewonnen hat. Wer zu Saisonbeginn den 5. Platz als Ziel verkündet hätte, wäre mutig gewesen. Aber am Ende muss man sagen, es war mehr drin. Nicht desto Trotz werde ich auch in der nächsten Saison beim Volleyball, Eishockey, Handball und Fußball als Fan dabei sein. Bei letzterem dann sicher hin und wieder mit meinen beiden jüngeren Söhnen, die wie ihr großer Bruder die Sportbegeisterung (hoffentlich dauerhaft) von mir geerbt haben. Heute Abend gibt es noch das Eishockey-WM-Finale. Vor einem Jahr waren wir dazu auf dem Altstädter Ring in Prag und haben beim Publik Viewing den grandiosen Sieg der Tschechen über Rußland miterlebt und danach gefeiert. Jetzt stehen über den Sommer aber erst einmal wieder mehr eigene sportliche Aktivitäten an 😉

Licht und Schatten im Zwergenland

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Zur Einrichtung gehört ein tolles Außengelände
Die Erfurter Kindertagesstätte Zwergenland in der Max-Steenbeck-Straße feierte heute den 20. Geburtags und zugleich die Neueröffnung nach der Sanierung. Obwohl die Einrichtung noch gar nicht so alt war, hatte sie als eine der letzten DDR-Plattenbau-Kitas die typischen Verschleißerscheinungen und wurde mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket sowohl an Dach und Fassade, als auch im Innenbereich saniert. Sozialministerin Heike Taubert und Oberbürgermeister Andreas Bausewein waren gemeinsam mit vielen Gästen gekommen, um dies gemeinsam mit den Kindern zu feiern. Die Einrichtung mit ehemals 118 Kindern hat nun eine Kapazität von 130 Plätzen – alle schon belegt und darüber hinaus eine lange Warteliste, wie die Kita-Leiterin Ricarda Metz-Neubacher bestätigte.
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Noch einiges zu tun, bis hier wieder Kinder sind
Leider ist dies auch ein Schatten, der auf die schöne Geburtstagsfeier fiel. Bei der Sanierung reichte das Geld nur für die Hälfte der Einrichtung. Beim Gang durch die Tür neben dem Erzieherinnenzimmer standen wir in dem unsanierten Teil der Kita. Problemlos wäre es möglich dort bis zu vier weitere Gruppenräume für Kita-Kinder und zwei Krippengruppen einzurichten. Der Bedarf an Plätzen ist derzeit groß – OB Bausewein bestätigte erneut, dass rund 400 Plätze fehlen und bei der letztjährigen Geburtenzahl von 2.000 Kindern wird er weiter steigen. Damit wir vielleicht kurzfristig noch die Eröffnung der zweiten Hälfte feiern können, habe ich mir gemeinsam mit Frau Metz-Neubacher und Herrn Peilke vom Jugendamt während der Feier die sanierungsbedürftigen Räume angesehen. Ich werde in jedem Fall an dem Thema dran bleiben. Geburtstagsbilder

Stadionumbau ganzheitlich planen

Stadion (35)Drei CDU-Ortsverbände fordern beim Stadionumbau auch die Interessen der Anwohner aus den umliegenden Wohngebieten mit zu berücksichtigen. Vor allem wollen die CDU-Mitglieder, dass bei den vielen geplanten kommerziellen Großveranstaltungen nicht jedes Mal in den umliegenden Straßen ein Verkehrschaos ausbricht.

„Wir fordern, dass im Zusammenhang mit dem geplanten Stadionumbau endlich auch der Ausbau der Südeinfahrt realisiert wird. Viel mehr Veranstaltungen erzeugen auch viel mehr Verkehr. Das ist nur akzeptabel wenn auch eine funktionierende Verkehrslösung gebaut wird. Die Arndtstraße sollte so dimensioniert werden, dass für Großveranstaltungen zwei Spuren für das Parken genutzt werden können“, so der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Am Steiger, Jörg Kallenbach.

„Bestandteil des Ausbaukonzeptes sollte auf jeden Fall auch ein Sicherheitskonzept sein“, betont der Vorsitzende des Ortsverbandes Daberstedt / Dittelstedt, Andreas Horn. Die Einschränkungen für den Stadtbahn-, Stadtbus-, Fußgänger- und Fahrradverkehr müssen im erträglichen Rahmen bleiben. „Da das Stadion sich nun mal nicht auf der „grünen Wiese“ befindet, müssen die Fußballfans so gesteuert werden, dass das übrige städtische Leben noch weitergehen kann.

Michael Panse, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Am Petersberg weist darauf hin, dass der Sportkomplex Süd als Ganzes gesehen werden muss. Wörtlich sagte er. „Wenn man unterstellt, dass das vom Wirtschaftsminister vorgeschlagene Förderprogramm überhaupt für ein Stadion angewendet werden darf, muss beachtet werden, dass der Olympiastützpunkt und das Sportgymnasium auch künftig mit hoher Qualität arbeitsfähig bleiben. Der hier einmal erreichte Standard darf nicht aufs Spiel gesetzt werden.“

Die CDU Ortsverbände Am Steiger, Daberstedt und Am Petersberg hatten am vergangenen Mittwoch eine Besichtigung des Sportkomplexes Süd in der Arnstädter Straße vorgenommen, um sich vor Ort zu informieren.

Wege aus der Kinderarmut und Großelterndienste

Fachhochschule (2)
Gespräch mit dem Kinderschützer Ingo Weidenkaff am Rand der Tagung
Am Beginn der heutigen Fachtagung an der Fachhochschule Erfurt “Wege aus der Kinderarmut: Aktuelle Debatten und kommunale Handlungsmöglichkeiten” stand eine Interpretation der Zahlen. Prof Ronald Lutz verwies auf die Zahlen zur Kinderarmut nachdem langen Zeit die Zahl von 16 Prozent armen Kindern in der Diskussion stand (damit über dem OECD-Durchschnitt), sprechen neue Interpretationen von 8 Prozent. Unstrittig ist, dass es in jedem Fall zuviele Kinder sind die auf Grund der Einkommensarmut ihrer Eltern in eingeschränkter Teilhabemöglichkeit aufwachsen. Die Zahlen der Kinderarmut müssen im Verhältnis ihrer Labenslagen betrachtet werden. Prof. Lutz sprach von entstehenden Kulturen der Armut und das man schon fast von einer Entwicklung zu einer neuen Ständegesellschaft sprechen könne.
Fachhochschule
Prof. Ronald Lutz, Ralf Spirek und Thomas Hippchen
Auf ein Beispiel der Armutsprävention ging Thomas Hippchen aus Saarbrücken ein. Er stellte das Projekt der Gemeinwesenarbeit in fünf Stadtteilen von Saarbrücken vor. Parität, Diakonie und Caritas sind Träger der fünf Zentren in denen mit Kindern im Alter von 6-14 Jahren gearbeitet wird. Auch die Elterarbeit gehört dazu – nach meiner Meinung für Nachhaltigkeit noch wichtiger. Thomas Hippchen verwies zu Recht darauf, dass es darum geht Eltern zu motivieren und ressourcenorientiert ihnen Erziehungs- und Entwicklungserfolge ihrer Kinder nahe zu bringen. Bei dem Modellprojekt wurden 70 von 280 Kindern der Zielgruppe erreicht. Im Rahmen der Erfolge des Modellprojekts steig das Jugendamt in die dauerhafte Finanzierung ein, es gab ein Folgeprojekt von 2006 – 2009. Leider konnte ich am Nachmittag die Vorstellung des Projektes der Familienpaten nicht mehr hören, da weitere Termine anstanden. Zunächst ging es für mich in den Landtag. Nach ziemlich genau einem Jahr und neun Monaten war ich einmal wieder bei einer Sitzung des Sozialausschusses im Landtag. Dieses mal aber nicht als Abgeordneter sondern als Berichterstatter der Landesregierung. Auf Antrag der Linken berichtete ich zur Situation der Mehrgenerationenhäuser. Irgendwie immer noch ein komisches Gefühl auf der “anderen Seite” am Tisch zu sitzen. Ich habe mich über das Interesse am Thema gefreut, auch dass die Thüringer Allegemeine dem Thema eine halbe Seite mit einem Interview mit mir widmete.
Großelterndienste (14)
Werbekarten für "Wahlgroßeltern"
Die Mehrgenerationenhäuser schlugen dann auch den Bogen zum nächsten Termin. Im Erfurter Frauenzentrum trafen sich die Thüringer Initiativen der Großelterndienste. Ähnlich wie die Familienpatenschaften bringen sie Eltern und Wahlgroßeltern zusammen. In Erfurt gibt es gleich zwei Großelterndienste und noch elf weitere in Thüringen. Die LEG und das Projekt “Kinderbetreuung 24” koordinieren die thüringenweite Vernetzung und ich helfe gerne dabei mit. Viele der Großelterndienste sind bei den Mehrgenerationenhäusern oder Familienzentren angesiedelt und so begegnete ich heute auch etlichen bekannten Gesichtern von meinen Besuchen in den MGHs in den letzten Wochen.  Bilder vom Treffen der Großelterndienste

Mutter der Mehrgenerationenhäuser

MGH Gotha (5)
Gespräch mit Anke Merbach
Bundesweit ist zweifellos in Salzgitter die Mutter aller Mehrgenerationenhäuser zu finden. Seit fast 30 Jahren gibt es das dortige Haus und es wurde zum Vorbild vieler Häuser. In Thüringen wurde im Oktober 2006 das erste Mehrgenerationenhaus in Gotha eröffnet. Es war das erste Haus in den neuen Bundesländern und in Gotha präsentierte Ursula von der Leyen das Konzept der MGHs. Auch in Gotha geht es nun um den weiteren Bestand des Mehrgenerationenhauses und deshalb war ich heute vor Ort. Informationen über die derzeitige Arbeit vermittelte mir die Geschäftsführerin des MGH Anke Merbach. Das Mehrgenerationenhaus in Gotha hat eine Vorgeschichte. 1998 gründete sich der Verein Früchtchen e.V. als Initiative junger Familien. Seit 2003 gibt es den Mehrgenerationentreff als dreijähriges Projekt mit Unterstützung der Aktion Mensch. MGH GothaIm MGH steht das Begegnungscafe im Mittelpunkt. Zahllose Kurse insbesondere für junge Eltern sind im Angebot und das Projekt “Spätlese” wendet sich an die ältere Generation. Mit der angestrebten Fortführung des MGHs ab Januar 2012 steht ein weiterer Entwicklungsschritt an. Auf Wunsch der Stadt Gotha soll die Arbeit im Frauenzentrum der Stadt fortgeführt werden. Bereits jetzt unterstützt die Stadt die Arbeit mit 8.000 Euro jährlich. Hinzu kommen 2.000 Euro vom Landkreis und beträchtliche selbst erwirtschaftete Mittel. Die kommunale Unterstützung steht und das Konzept ist überzeugend. Ich wünsche dem Haus und dem Träger eine gute Zukunft!

2. vocatium Thüringen – Fachmesse für Ausbildung und Studium

Reges Interesse am "Speeddating" mit Unternehmen
Reges Interesse am "Speeddating" mit Unternehmen
Im Atrium der Erfurter Stadtwerke fand heute zum zweiten Mal eine Fachmesse zur Beruforientierung für Jugendliche statt. Beim Pressegespräch und anschließenden Messerundgang  konnte ich mich daon überzeugen, dass dieses Konzept sowohl von den beteiligten Firmen, als auch von den Schülern angenommen wurde. Seit elf Jahren gibt es das Konzept bereits, bei dem Schüler sich 20 Minuten mit einem konkreten Ausbildungsgespräch vorstellen und beraten lassen. Bevor das “Speeddating” startete, gab es eine intensive Vorbereitung an den beteiligten Schulen. In diesem Jahr waren 70 Schulen mit 1.300 Schülern dabei, im letzten Jahr waren es 55. Auch bei den Firmen stieg die Teilnehmerzahl von 36 auf 51. Die Vorzeichen der Ausbildungssituation haben sich deutlich gedreht. Während in den letzten Jahren die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze in Thüringen deutlich unter der Zahl der Schulabgänger (durchschnittlich 35.000 in Thüringen) lag, ist es nun andersherum. 9.000 Bewerber stehen 10.900 Stellen gegenüber. Die beiden Begriffe Fachkräftebedarf und demographische Entwicklung prägten daher das Pressegespräch. Abwanderung von Jugendlichen auf der Suche nach Ausbildungsplätzen können wir nicht mehr umkehren, aber die jetzige Ausbildungsgeneration müssen wir hier im Land halten. Ich habe betont, dass wir es uns nicht leisten können auch nur einen Jugendlichen zu verlieren. Neben frühzeitiger Beruforientierung geht es auch um Motivation für junge Menschen. Frühzeitige Kontakte zu Firmen können durch Praktikas und solche Ausbildungsmessen entstehen. Aber mit Blick auf den bevorstehenden Sommer habe ich auch auf Ferienjobs hingewiesen. In meinen “Berufsorientierungsjahren” wußte ich wenigstens nach diversen Ferienjobs, welchen Ausbildungsberuf ich nicht wollte. Als Nebeneffekt hatte ich während dieser Zeit aber auch etwas Geld verdient und mein erstes Moped erstanden.