Blogeinträge

Die Antwort ist: Nein!

Gestern im Stadtrat
Keine 24 Stunden nach der gestrigen Abstimmung zur Beigeordnetenwahl sind offensichtlich Teile der SPD von ihrer eigenen Courage erschreckt und versuchen hastig, den schwarzen Peter von sich zu schieben. Fakt ist aber, dass offensichtlich die große Mehrheit der Genossinnen und Genossen der Erfurter SPD nur Unterstützung einfordert, wenn es im links-link-grünen Lager keine Mehrheit gibt. Dies war bei den letzten beiden Haushaltsdiskussionen ebenso der Fall, wie bei zahlreichen Anträgen der Linken und der Grünen. Das Erfurter Modell gibt es nach meiner Meinung nicht (mehr). Es wird auch nicht ersetzt, durch das von der SPD nun präferierte Modell „wasch mich, aber mach den Pelz nicht nass“. Wer voller Heldenmut dem eigenen Oberbürgermeister eine reindrückt, sollte nicht nur dazu stehen, sondern auch einen Plan B in der Tasche haben. Als Finanzpolitiker meiner Fraktion möchte ich anmerken, dass die CDU ganz sicher nicht zur Verfügung stehen wird, Straßen und Parkplätze mit viel Geld zurück zu bauen und stattdessen Schulen in ihrer dringend notwenigen Sanierung zu vernachlässigen. Diese Bereiche waren und sind aber Kernaussagen des ehemals linken Fraktionsvorsitzenden und nun Beigeordneten. Wenn immerhin 29 Stadträte der Meinung sind, dass dies sich mit ihren Zielen deckt, dann werden höchstwahrscheinlich diese 29 Stadträte auch den Haushalt 2021 beschließen müssen. Der Haushalt 2021 wird – wenn er überhaupt irgendwann als Entwurf vorliegt – voraussichtlich nur einen Bruchteil der notwenigen Investitionen für Schulen, Kitas und Infrastruktur enthalten. Stattdessen wird der Verwaltungshaushalt einen übergroßen Anteil ausmachen. Ich sehe keinerlei Gestaltungsspiel und auch keinerlei Gestaltungswillen bei der Mehrheit des Erfurter Stadtrats. Seit gestern Abend dürfte klar sein, dass wir bei der Abstimmung zum Haushalt 2021 wohl auf unterschiedlichen Seiten des Tisches sitzen werden.

Rollenwechsel – Rollenspiel

Vor der Bekanntgabe des Wahlergebnisses
Zweifellos ein gebrauchter Abend war die gestrige Stadtratssitzung für den Oberbürgermeister und die CDU-Stadtratsfraktion, aber wohl auch für die Stadt Erfurt. Die letzte Stadtratssitzung des Jahres fand erneut unter Pandemiebedingungen in der Thüringenhalle statt. Alle nicht unbedingt notwendigen Tagesordnungspunkte wurden von der Verwaltung oder den Fraktionen von der Tagesordnung geräumt. Zudem wurden zahlreiche Punkte ohne Aussprache abgestimmt. Somit blieben nur rund 30 der 75 Tagesordnungspunkte übrig und auch darunter gab es keine Streitthemen. Ich hatte es bei der Sitzungsleitung damit auch leicht, den “Zeitplan” einzuhalten. Pünktlich 19:45 Uhr endete die reguläre Stadtratssitzung und 20 Uhr begann die Sonderstadtratssitzung zur Wahl des Beigeordneten für Bau, Wirtschaft und Verkehr. Aus den 8 Bewerbern gab es drei, die von ihren Fraktionen vorgeschlagen wurden. Matthias Bärwolff wurde von den Linken, Daniel Stassny von den freien Wählern und Niklas Waßmann von der CDU vorgeschlagen. Der Oberbürgermeister schlug ebenfalls Niklas Waßmann vor. Nach einer sachlichen Vorstellungs- und Fragerunde ging es an die Wahl. 50 von 51 Stadträten waren bei der Sitzung dabei. Wie allgemein erwartet gab es im ersten Wahlgang keine Entscheidung – aber eine Überraschung. Niklas Waßmann der es mit den Stimmen der CDU, des Oberbürgermeisters und der SPD auf 20 Stimmen hätte bringen können erhielt nur 15 Stimmen. Matthias Bärwolff erhielt 18 Stimmen und Daniel Stassny 17. In der Stichwahl gewann Matthias Bärwolff mit 29 zu 21 Stimmen und wird ab dem 1. Februar 2021 neuer Beigeordneter. Als Stadtratsvorsitzender habe ich ihm zu seiner Wahl gratuliert. Als CDU-Stadtrat und stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender erlaube ich mir hingegen einige Anmerkungen. Es ist festzustellen, dass es in Erfurt keine Mehrheiten für eine verlässliche und verbindliche Politik gibt. In nahezu jeder Stadtratssitzung wechseln von Tagesordnungspunkt zu Tagesordnungspunkt die Mehrheiten. In den letzten zwei Jahren hat die CDU mit  der SPD und dem Oberbürgermeister zusammengearbeitet, wenn es um schwierige Entscheidungen ging. Wir haben den Haushalt gemeinsam mit der SPD getragen und verhindert, dass Linke und AfD den Stadtrat unregierbar machen. Beide Fraktionen fielen in der Vergangenheit vor allem dadurch auf, dass sie sich unangenehmen Entscheidungen entzogen haben. Maßgeblichen Anteil an der Abkehr der Linken als ehemaliger Kooperationspartner in der rot-rot-grünen Gemeinschaft hat deren Fraktionsvorsitzender Matthias Bärwolff. Dass dieser nun, ausgestattet mit Stimmen von ganz links und mutmaßlich bis ganz rechts und darunter auch großen Teilen der SPD-Fraktion, Beigeordneter für Bau, Wirtschaft und Verkehr wird, verkompliziert die Kommunalpolitik erheblich. Die TA schrieb heute zum Thema “Teile der SPD-Fraktion ließen offenbar ihren Oberbürgermeister im Stich, indem sie gegen dessen Vorschlag votierten.”. Der bisherige Beigeordnete Alexander Hilge hat sein Amt mit unwahrscheinlichem Engagement, einer hohen Sachkompetenz und Loyalität zum Oberbürgermeister ausgeübt. Letzteres sind Attribute, die Matthias Bärwolff fehlen. Nach eigenen Aussagen fehlt ihm die Kompetenz für den Wirtschafts- und wohl auch für den Baubereich. Nach dem Abitur wurde er Landtagsabgeordneter und nach dieser Zeit begann er zu studieren. Den Abschluss seines Studiums strebt er für das Frühjahr an. Wie er vor diesem Hintergrund, einschließlich der bisherigen erheblichen Meinungsverschiedenheiten mit der Verwaltung, sein zukünftiges Dezernat führen will bleibt ungewiss. Ältere Stadtratskollegen werden sich noch daran erinnern, wie die ehemalige grüne Fraktionsvorsitzende einst Beigeordnete wurde und welchen Trümmerhaufen sie mangels fachlicher Qualifikation hinterlassen hat. Wie die CDU in den nächsten Monaten politisch agieren wird, werden im Kreisvorstand und in der Fraktion besprechen. Ich persönlich sehe die CDU seit gestern Abend wieder in einer klaren konstruktiven Oppositionsrolle. Bilder aus dem Stadtrat  

Stadtratsvorbereitung

Online-Fraktionssitzung
Immer noch ist unklar in welchem Umfang am Mittwoch der Erfurter Stadtrat tagen wird. Bei unserer heutigen Fraktionssitzung – natürlich online – haben wir uns daher auf alle Eventualitäten vorbereitet. Klar ist, dass sich die rund 75 Tagesordnungspunkte des öffentlichen und die 10 des nichtöffentlichen Teils wohl deutlich reduzieren werden. Sowohl die Verwaltung, als auch die Fraktionen haben angekündigt, zahlreiche Punkte von der Tagesordnung zu nehmen. Klar ist auch, dass die Beigeordnetenwahl stattfinden soll. Ich hoffe, dass unser Kandidat und Stadtratskollege Niklas Waßmann eine Mehrheit erhalten wird, damit die Verkehrs- und Wirtschaftspolitik der Landeshauptstadt in die richtige Richtung kommt. Angesichts der acht Bewerber, von denen aber drei bis vier im Stadtrat vorgeschlagen werden, wird das die spannende Entscheidung des Abends. Wie immer wird die Stadtratssitzung aus der Thüringenhalle live im Netz übertragen.

Erfurt verliert Thüringenderby

In der Suhler Wolfsgrube
Ausgesprochen befremdet und nachdenklich bin ich gestern von unserem Auswärtsspiel in Suhl zurück nach Erfurt gefahren. Das hatte weniger mit der deutlichen 0:3 Niederlage unseres Teams zu tun. Die Art und Weise wie dieses Spiel in Suhl vom dortigen Hallensprecher und danach von Vereinsoffiziellen auf deren Social-Media-Accounts behandelt wurde, habe ich in meinen vielen Jahren im Volleyball noch bei keinem Spiel erlebt. “Home of respect” ist der Slogan der Deutschen Volleyball Liga – ganz offensichtlich ist dies in Suhl nicht vollständig angekommen. Erfreulicherweise haben sich aber der Suhler Trainer Laszlo Hollosy und der Suhler Fanclub Dynamics davon distanziert. Nachfolgend unser Spielbericht: “Das erste Thüringenderby der Saison geht mit 3:0 verdient an den VfB 91 Suhl LOTTO Thüringen. Während der Lauf der Südthüringerinnen weiter geht, wartet man in Erfurt weiter auf ein befreiendes Erfolgserlebnis. In den vergangenen Jahren waren es gerade die Derbys, die etwas Besonderes im Saisonverlauf waren. Tolle Stimmung mit vierstelligen Zuschauerzahlen auf den Rängen, rassiger Kampf um jeden Punkt auf dem Spielfeld. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit fehlte dem Derby diese Würze. Kampf wurde trotzdem geboten, mit dem besseren Ende für die Gastgeberinnen, die die bessere Qualität in der Breite aufs Spielfeld brachten.
Vor dem Spiel waren wir noch optimistisch
Allerdings hinterlässt dieses Thüringenderby auch einen faden Beigeschmack auf Erfurter Seite. Mit „Herzlich willkommen unserem Gast aus Weimar-West“ begab sich der Hallensprecher auf das Niveau von Fußballfans. Im Facebook war von offizieller Seite zu lesen, dass man „gegen desolate Erfurter“ gewonnen habe, was später auf „schwache“ korrigiert wurde. Vom „aus der Halle fegen“ war ebenso die Rede wie eine Nachricht auf die Erfurter FB-Seite „Danke für die 3 Punkte“ mit einem roten Herzchen. Hier hat man sich von offizieller Seite (!) auf ein Niveau begeben, dass unter Volleyballvereinen bisher unüblich war. Und man hat sinnbildlich nicht nur noch auf einen am Boden liegenden Gegner getreten, sondern auch gleiches mit dem Motto der VBL „Home of Respect“ getan. Bedenklich, wenn man so mit einem Kontrahenten umgeht, der sechs jungen, deutschen Spielerinnen die Möglichkeit gibt, 1. Bundesliga zu spielen. Schade, sollte das der neue Zeitgeist und Umgang unter Vereinen im Volleyballsport werden. Sportlich gab es keinen Zweifel am Verdienst des Sieges der Gastgeberinnen. Dabei war der erste Satz eine knappe Angelegenheit, in dem zunächst die Gäste führten, danach die Suhlerinnen den Spieß umdrehten. Entscheidend absetzen konnte sich keiner der Kontrahenten. Beim 21:22 roch Erfurt am Satzgewinn, doch nach einer Auszeit schlug das Momentum erneut um. Als Victoria Michel ihren dritten Aufschlag ins Netz setzte, stand das 25:23 an der Anzeigetafel. Wer weiß, wie die Partie verlaufen wäre, hätten die Schwarz-Weißen ihre Möglichkeiten genutzt und keine fünf Aufgaben verschlagen. Im zweiten Durchgang enteilte der VfB Suhl nach zwei verpatzten Erfurter Annahmen und einem Aufstellungsfehler mit 7:1 zu einer beruhigenden Führung. Erfurt rannte diesem Rückstand nunmehr hinterher, näher als auf drei Punkte kamen sie nicht mehr heran. Auch wenn der Zuspielerwechsel von Cole auf Barthel dem Erfurter Spiel neue Ideen einhauchte. Zu wenig Zugriff im Block und am Satzende zwei Ausbälle von Sarah Kovac verhinderten unter anderem, dass die Gäste ihrem Kontrahenten noch einmal gefährlich werden konnten. 25:17 war dann auch deutlich. Auch der dritte Satz sollte dann noch einige Spannungsmomente bereithalten. Nach einem Missverständnis in der Erfurter Verteidigung und einem Suhler Ass direkt danach, gingen die Südthüringerinnen mit 10:6 in Führung. Es sprach jedoch für die nie aufgebenden SWE-Damen, dass sie mit vier Punkten in Folge ausgleichen konnten. Die spätere MVP auf Erfurter Seite, Madeline Palmer, hatte hier entscheidenden Anteil. Kurze Zeit später gelang dies allerdings auch den Suhlerinnen, die sich jetzt entscheidend auf 16:12 absetzten. Ein letztes Aufbäumen der Gäste zum 17:15 reichte nicht mehr. Claudia Steger beendete mit einem Angriffsschlag in die Erfurter Spielfeldhälfte zum 25:20 die Partie. Suhl durfte den absolut verdienten Sieg mit eigens hergestellten „Derbysieger-T-Shirts“ feiern, während den unterlegenen Gästen die Niederlage an sich noch am wenigsten weh getan haben dürfte. (StS)

Bekenntnis zum Landesmuseum fehlt

Michael Panse: Ramelow rudert zurück Seit drei Jahren folgen dem Versprechen, auf dem Petersberg ein Landesmuseum zu errichten, keine Taten. Gerade im Hinblick auf die Neugestaltung des Petersbergs zur Bundesgartenschau, bleibt damit die Defensionskaserne das letzte Puzzlestück. Enttäuscht und befremdet ist die CDU-Stadtratsfraktion, dass Ministerpräsident Bodo Ramelow nun seine vollmundigen Ankündigungen diesbezüglich zurückzieht. „Seit dem Letter of Intent von 2017 und den erneuten Bekräftigungen im Landtagswahlkampf 2019 warten die Erfurterinnen und Erfurter auf die konkreten Pläne zum Umbau der Kaserne. Dass nun lediglich die äußere Fassade, Fenster und Türen saniert werden sollen, ist inakzeptabel. Die langfristige Nutzung muss geklärt werden, denn sonst wird nur ein Potemkinsches Dorf auf dem Petersberg gebaut.“ stellt Michael Panse als Buga-Ausschussmitglied der CDU-Fraktion klar. Ramelows Rückzieher könnte das Gezerre um den Standort des Landesmuseums neu aufleben lassen. Die CDU-Fraktion fordert ein klares Bekenntnis. „Die Einrichtung eines Landesmuseums ist der richtige Schritt, um dem Petersberg in seiner städtebaulichen und historischen Bedeutung gerecht zu werden. Wertlose Lippenbekenntnisse helfen da nicht. Ich erwarte vom Land einen klaren Beschluss und einen Umsetzungszeitplan.“ stellt Panse abschließend fest.

Chag Sameach Chanukka!

Mit Marion Walsmann an der Chanukkiah
Traditionell steht in Erfurt die Chanukkiah direkt vor dem Erfurter Rathaus – dies schon seit vielen Jahren. Seit dem kommen am ersten Tag von Chanukka viele jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, aber auch Vertreter aus Politik und Gesellschaft, um dabei zu sein, wenn die erste Kerze entzündet wird. Heute war das coronabedingt etwas anderes. Nur wenige waren dabei, als das erste Licht an der Chanukkiah vom Landesrabbiner Alexander Nachama entzündet wurde. Gemeinsam mit unserer Europaabgeordneten Marion Walsmann war ich mit Maske und entsprechendem Abstand dabei. Ich wünsche allen jüdischen Freundinnen und Freunden ein frohes Chanukka-Fest. Es ist in diesem Jahr so vieles anders, aber meine Verbundenheit zu Israel bleibt. In diesem Jahr hat es nicht geklappt nach Israel zu fahren – ich setze darauf, dass es nächstes Jahr wieder gehen wird. Bilder aus Erfurt

Ausstellung im Erinnerungsort Topf & Söhne: Die Mädchen von Zimmer 28

Teil der Ausstellung
Unter den wenigen Einrichtungen, die momentan noch geöffnet sind, ist auch der Erinnerungsort Topf & Söhne. Heute war ich dort zu einem Videodrehtermin über die Publikationen der LZT und ich habe dabei die Gelegenheit genutzt mir die dortige Ausstellung “Die Mädchen von Zimmer 28. L410, Theresienstadt” anzusehen. Die Ausstellung hat mich sehr berührt, weil ich die Geschichte um die Mädchen von Zimmer 28 gut kenne. 12-14jährige jüdische Mädchen wurden im in Theresienstadt in einem Mädchenheim betreut und nur wenige überlebten das Ghetto und die anschließenden Transporte nach Auschwitz-Birkenau. Wertvoll sind die Zeugnisse, die es aus dieser Zeit in Erzählungen und Zeichnungen gibt. In der Ausstellung sind auch Bilder, die ich wieder erkannt habe. Vor 18 Jahren konnte ich im Rahmen unseres Zeitzeugenprojektes der Konrad-Adenauer-Stiftung drei Damen aus Tschechien in Erfurt begrüßen. Wir waren am Holocaust-Gedenktag gemeinsam in Erfurter Schulen.
…und das Buch von Helga Weissova
Helga Weissova, Eva Landová-Merová und  Eva Hermanova waren drei der überlebenden Mädchen aus Theresienstadt und sie berichteten sehr eindrücklich. Das Buch mit vielen Zeichnungen und Bildern von Helga Weissova , mit dem Titel “Zeichne, was Du siehst” steht heute noch bei mir im Buchregal und einzelne der Zeichnungen habe ich sogar in der Holocaust-Gedenkstätte in Yad Vashem in Jerusalem wieder gefunden. Derzeit ist der Besuch der Ausstellung noch möglich – allerdings nur für Einzelbesucher bzw. nach Anmeldung. Bis zum 10. Januar wird die Ausstellung in Erfurt noch zu sehen sein.

Corona-Schnelltests – wer kann, wer darf, wer soll?

Inzwischen gibt es verschiedene sogenannte Antigen-Schnelltests auf dem Markt, die um die 10 Euro kosten. Sie funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip. Dafür ist ein Nasen-Rachen-Abstrich nötig, der mit einer Flüssigkeit in Kontakt gebracht wird. Enthält der Abstrich Coronaviren, erscheint nach rund 15 Minuten im Sichtfeld neben dem Kontrollstrich ein zweiter ein farbiger Strich – ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest. Der Virologe Alexander Kekulé traut den Menschen durchaus zu, sich selbst zu testen und fordert, dass sich möglichst bald jeder und jede selbst testen können und dies mit Antigen-Schnelltests aus der Apotheke. „Die Antigen-Schnelltests haben den Vorteil, dass sie zumindest für den Tag, an dem man sie gemacht hat, sagen können, ob man sehr stark ansteckend ist“, erklärte er. Momentan gibt es dazu aber noch eine rechtliche Hürde, da Schnelltests in Apotheken nicht an Privatpersonen verkauft werden und die Abstriche nur von medizinisch qualifiziertem Personal vorgenommen werden dürfen. Die Kritik, dass Privatpersonen nicht fähig dazu seien, sich selbst zu testen oder ein positives Ergebnis eventuell nicht melden, teilt Kekule übrigens nicht. Kritiker halten dem entgegen, dass ein unsachgemäßer Abstrich bzw. Test die getesteten Personen in trügerischer Sicherheit wiegen und testende Personen gefährden könnten. Erstaunlich an der Diskussion finde ich, die so sehr unterschiedliche Meinung zum Thema, wer wen testen kann/darf und soll schon eine Weile geht und dass da keine Entscheidung fällt. Gesundheitsminister Span hat bei der Ankündigung, dass für Schulen und Kitas Schnelltests in großer Stückzahl ab dieser Woche verfügbar sind erklärt, dass Lehrer nach einer Schulung diese Tests vornehmen können und dies in einer Verordnung geregelt wird.
Unser Testset
Da ich seit nun über zwei Monaten wöchentlich sehr direkt mit dem Thema zu tun habe, erlaube ich mir eine persönliche Meinung dazu. Ich denke, dass der Personenkreis, der solche Testungen nach einer Schulung vornehmen darf, deutlich ausgeweitet werden sollte. Dies würde Arztpraxen erheblich entlasten. Wir testen unser Bundesligateam von Schwarz-Weiß Erfurt und die direkten Kontaktpersonen auf Basis unseres mit der Volleyball-Bundesliga abgestimmten Hygienekonzepts wöchentlich. Wir haben mit dem Thüringer Unternehmen Geratherm Medical AG einen Partner aus Geschwenda gefunden, der uns die Tests zuverlässig liefert. Für die Testungen sind wir als Verein selbst verantwortlich. Als Vereinspräsident bin ich bei den Testungen dabei und helfe bei der Auswertung. Eine Ärztin aus unserem Verein nimmt vor Ort die notwendigen Abstriche vor. Ich kann bestätigen, dass das Verfahren relativ einfach ist und auf den Beipackzetteln der verschiedenen Schnelltests verständlich beschrieben ist. Neben der Einhaltung der Hygieneregeln beim Abstrich und der Auswertung der Tests, ist der ordnungsgemäße Abstrich im Rachen und in der Nasenhöhle das Wichtigste. Dies kann aber auch Laien mit anatomischen Grundverständnis gezeigt und beigebracht werden.

Dem Spitzenreiter einen Satz abgeluchst

Weiter geht es!
Leider hat es auch dieses Mal nicht geklappt. Bei Aufeinandertreffen des Letzten gegen den Ersten, ist in jeder Liga die Favoritenrolle klar. Unsere Damen begannen gegen Stuttgart gestern Abend unsicher, aber steigerten sich von Satz zu Satz. Nachfolgend der Spielbericht: Schwarz-Weiß Erfurt musste beim 1:3 gegen den Spitzenreiter Allianz MTV Stuttgart dessen Überlegenheit anerkennen, dürfte aber an Selbstvertrauen dazu gewonnen haben. Der Meister kam mit voller Kapelle, lediglich Hester Jasper fehlte verletzungsbedingt. War es dieser Umstand, der die Gastgeberinnen zu Spielbeginn in seinen Aktionen hemmte? Denn der erste Sechser der Gäste zeigte gleich mal, wo der Hammer hängt. 0:5, 7:15 hießen die Zwischenstände im ersten Durchgang und Erfurt gelang wenig. Wie das Kaninchen vor der Schlange warteten die SWE-Damen, dass sie erlegt werden. Das 13:25 war dann auch Beleg von einer konzentrierten Gästeleistung und einer mutlosen Vorstellung der Gastgeberinnen. Nach dem Seitenwechsel, schienen sich die Thüringerinnen dann doch wehren zu wollen. Eine 8:2-Führung stand auf der Anzeigetafel. Bei den Gästen gab es nur einen Wechsel, Lena Große-Scharrmann war für Krystal Rivers ins Spiel gekommen. Doch das Hoch der Gastgeberinnen war nur von kurzer Dauer. Ein 3:14-Run ließ das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen und mit 18:25 war auch der zweite Satz eine klare Angelegenheit für den MTV. Dass es ein deutliches 0:3 werden sollte, wie es von den Beobachtern nun prognostiziert wurde, wollten die SWE-Damen nicht so stehen lassen. Auch der Satzbeginn im dritten Satz gehörte Erfurt (7:5), die sich mit einer tollen Aufschlagserie von Paula Reinisch auf 13:6 absetzen konnten. Der diesmal wechselfreudigere Gästetrainer Erik Reitsma brachte mit Dora Grozer nun die dritte Diagonalspielerin in dieser Partie und auf Außen kehrte Michaela Mlejnkova zurück. Bis auf einen Punkt kam der Favorit heran (21:20). Doch mit gewohntem Kampfgeist in der Verteidigung und dem Willen, nicht schon wieder klein beigeben zu müssen, kämpften Petter & Co. um jeden Punkt. Sindy Lenz erschmetterte schließlich das 25:23 zum umjubelten Satzgewinn. Das Momentum wusste Erfurt jedoch nicht zu nutzen und lag im vierten Satz schnell mit 9:16 zurück. Eigentlich alles gelaufen, konnte man denken. Nur die einheimische Mannschaft wohl nicht. Sie erwehrten sich nun so verbissen ihrer Niederlage, wie man es sich doch schon viel eher gewünscht hatte. Bis auf einen Punkt näherten sich die Schwarz-Weiß-Damen ihrem im Grunde überlegenen Kontrahenten. Ein, zwei vermeidbare Fehler auf Gastgeberseite und eine im gesamten Spiel starke Maria Segura sorgten in der Crunchtime dann jedoch für den erwarteten Gästesieg (25:20). Während die Gäste ihren Pflichtsieg einfuhren, sollten den Erfurterinnen der Satzgewinn und die guten Phasen Selbstvertrauen geben für die kommenden Aufgaben. Wenn die guten Phasen über längere Zeit gehalten werden können, dann dürfte sich das auch in Punktezuwachs bald auswirken. (StS) Fotos und Videos vom Spiel

Ein großes Dankeschön den Ehrenamtlichen!

Alle Saisonhefte der letzten 23 Jahre
Unsere Gesellschaft wird getragen vom Ehrenamt. Ein Satz der so selbstverständlich ist braucht nicht viele Erläuterungen, aber es ist wichtig in diesem Sinne zu handeln und den Ehrenamtlichen unserer Gesellschaft nicht nur zu danken, sondern ihre Arbeit auch wert zu schätzen. Ich habe im Jahr 2000 im Thüringer Landtag als junger und neuer Abgeordneter im Thüringer Landtag eine meiner ersten reden zum Thema Ehrenamt gehalten und wir haben zum Jahr des Ehrenamtes einen Maßnahmenkatalog beschlossen, der bis heute wirkt. Die Gründung der Ehrenamtsstiftung und die besondere Förderung der Ehrenamtlichen waren damals ein wichtiger Bausteine. Am heutigen Tag des Ehrenamtes möchte ich ganz persönlich den vielen Mitgliedern von unserem SWE Volleyteam danken. Seit dieser Woche ist die aktuelle Saisonbroschüre nun auch in gedruckter Form da und ich habe bei der Gelegenheit mal meine Sammlung rausgesucht. Seit 1998 (solange spielt unsere Mannschaft nun schon ohne Unterbrechung in der 1. oder 2. Volleyballbundesliga) habe ich alle 23 Hefte und sie sind ein beeindruckendes Dokument ehrenamtlicher Arbeit. Herzlichen Dank allen Helferinnen und Helfern des Vereins. Nur mit euch können wir quer durch alle Alters- und Spielklassen so lange schon aktiv sein. Insbesondere die Spiele der 1. Volleyballbundesliga wären ohne die vielen helfenden Hände nicht denkbar. Die Spielhalle vorzubereiten und nach dem Spiel wie rückzubauen dauert Dank vieler Helferinnen und Helfer nur noch 1-2 Stunden. Aber die Unterstützung ist auch da, wenn wir Umzüge für unsere Spielerinnen organisieren, Wohnungen und die Geschäftsstelle sanieren und vielen mehr. Danke, dass es euch gibt!