Bis zum Spielbeginn gab es noch Hoffnung...
Rot-Weiß Erfurt bot an diesem Wochenende viel Medienstoff. Am Samstag Nachmittag nach dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld wurde der Trainer Stefan Emmerling beurlaubt – die Ursache dafür waren die erfolglosen ersten Spiele der Saison. Erfolglos gestaltet von den Spielern, efolglos auch, weil die Teamzusammensetzung wohl nicht drittligareif ist.
Stefan Emmerling wünsche ich persönlich alles Gute. Er trägt nicht die Schuld am derzeitigen Tabellenplatz. Über zwei Jahre hat er tolle Arbeit in Erfurt geleistet und zwei Mal den 5. Platz der 3. Liga erreicht. Aber in so einer Situation wie jetzt ist es leider immer der Trainer den es zuerst trifft. In den nun 13 Jahren, die ich regelmäßig ins Stadion gehe, habe ich zahlreiche Trainerentlassungen bei RWE erlebt. Meist mit erheblichen Kosten, weil das vertraglich vereinbarte Gehalt weiter gezahlt werden muss und im Saisonbudget fehlt. Auch in Erfurt wäre das Geld vom Präsidium besser in neue Spieler investiert worden. Bis jetzt hatte das Präsidium aber weitere Verpflichtungen abgelehnt und auf Jugend gesetzt. Nach der Trainerbeurlaubung soll es nun doch noch Spielertransfers geben.
Am Samstag war ich mit meinen beiden jüngsten Söhnen auf der Tribüne live dabei und enttäuscht von der Darbietung der Spieler. Bis zum 0:1 hatte zwar Erfurt deutlich mehr vom Spiel, aber danach war es vorbei und folgerichtig gab es noch das 0:2. Die Arminia hatte nur wenige Chancen, aber die haben ihnen gegen die ängstlichen Erfurter gereicht. Das schönste Erlebnis war da am Samstag im Stadion, dass wir meinen jüngsten Sohn (der auch schon RWE-Mitglied ist) in der Geburtstagsliste im RWE-Express gefunden haben. Als Zuschauer bei Fußballspielen hatten wir in den Sommerwochen wenig Spaß – die letzten Spiele gingen alle verloren.
Wesentlich erfreulicher waren da die Volleyballnachrichten. Unser SWE Volley-Team war beim Rudow-Cup in Berlin. Traditionell ist dies der erste Gradmesser für die neue Saison. Gestern gab es einen Sieg gegen Stralsund und zwei Niederlagen gegen Lohhof und VCO Berlin II. Heute lief es mit drei Siegen hingegen optimal. Gegen Gastgeber Rudow und Emlichheim gab es erwartete Siege. Gegen Grimma gab es ebenfalls einen Sieg, der so vorher nicht erwartet war (Zweitbundesligameister-Bezwinger ist damit unser aktueller Vereinstitel). Damit ist als Fazit der 2. Platz unter den sieben Zweitligisten beim Rudow-Cup zu verzeichnen.
In der kommenden Woche werden wir offiziell unser neues Team präsentieren und in zwei Wochen steht unser SWE-Cup in Erfurt an. Spätestens dann ist klar wohin die Reise in diesem Jahr gehen kann. Die Saisonzielstellung ist noch offen. Bei der Vorstandssitzung in dieser Woche haben wir schon mal eine vorstandsinterne Wette abgeschlossen. Als Vereinspräsident setze ich auf Platz 1 – 4 und werde im Erfolgsfall von unserem Schatzmeister eine Kiste guten Rotwein erhalten. Falls das Saisonergebnis mit unserer jungen Truppe etwas schlechter wird ist dies auch kein Beinbruch und dann werde ich die Kiste Rotwein finanzieren. Sicher ist aber, wir vertrauen unseren Volleyballmädels und unserem Trainer und wünschen ihnen viel Erfolg für die neue Saison.
Die Meinungen zum Umbau des Stadions in eine Multifunktionsarena sind gespalten. Glühende Befürworter auf der einen Seite, absolute Gegner auf der anderen Seite und dazwischen die vermeindlichen Bedenkenträger. Die Thüringer Allgemeine stellte am Donnerstag die Position der Stadtratsfraktionen auf einer Sonderseite dazu dar. Während dabei die Fraktionsvorsitzenden fünf Fragen beantworteten, ging es am Abend dann um ein Streitgespräch zum Thema in kleiner Runde.
Geladen waren der Wirtschaftsminister Matthias Machnig, Oberbürgermeister Andreas Bausewein, ich als Fraktionsvorsitzender und OB-Kandidat der CDU sowie Andreas Trautvetter als stellvertretender CDU-Landesvorsitzender. Im Publikum fanden sich viele politisch Interessierte (zehn Stadträte und diverse Vertreter der Parteien), Fans von RWE, einige Anwohner des Stadions und die Vertreter von Rot-Weiß Erfurt sowie Carl Zeiss Jena. Dem engagierten Plädoyer der beiden Präsidenten Rombach und Zipfel für die grundlegende Sanierung/Neubau ihrer Stadien konnten alle Podiumsvertreter zustimmen.
Allerdings wurden die Unterschiede dann deutlich, nachdem Minister Machnig konsequent das Thema Stadion umschiffte und durch Multifunktionsarena/Kongresszentrum ersetzte. Natürlich aus den bekannten Gründen: Stadien dürfen mit den vorgesehenen GRW-Mitteln nicht gefördert werden. Das in Erfurt und Jena geplante Projekt gibt es so noch in keiner Stadt. Die Situation hinsichtlich Kapazitäten für Kongresse und Veranstaltungen ist aber eben in Jena und Erfurt nicht gleich, wie es Machnig behauptete. In Erfurt gibt es im Gegensatz zu Jena Kongress- und Tagungsmöglichkeiten. Viele der bestehenden Einrichtungen sind derzeit nicht ausgelastet. Bei der Messe sind beispielsweise die Zahlen seit 2009 rückläufig.
Ob ein neues Tagungs- und Kongresszentrum wirtschaftlich arbeiten kann, bleibt zumindest umstritten. Andreas Bausewein warb vor dem Hintergrund um Vertrauen in die vorgelegten Zahlen. Mein zweiter Kritikpunkt ist die lange Laufzeitbindung der Fördermittel. 25 Jahre muss das jetzt geschriebene Konzept umgesetzt werden und der massgeblich touristische Zweck erfüllt werden, sonst stehen Rückforderungen an. Wirtschaftsminister in Thüringen kommen und gehen – das Stadion bleibt stehen! Niemand von uns weiß, was in 25 Jahren ist. Vor 25 hat RWE in der Oberliga gespielt (leider meist im unteren Drittel), die Eintrittspreise waren in Ostmark zu zahlen und das Stadion befand sich auch schon in einem traurigen zustand. Eine Patronatserklärung seitens des Landes für das Projekt lehnte Machnig ab, schließlich könne es keine Vollkasko-Mentalität geben. das Restrisiko bleibt also bei der Stadt.
Das dritte Thema bleibt die Umfeldgestaltung. Für die CDU steht und fällt das Projekt mit der Südeinfahrt in die Stadt. Die muss verbindlich kommen. Nach Aussage des RWE-Präsidenten kommen derzeit 48 Prozent der Zuschauer von weiter als 30km Entfernung zu den Spielen. Wenn dies stimmt und sowohl die Veranstaltungsintensität sich erhöht, als auch die Zuschauerzahlen, muss eine Verkehrslösung da sein. Darüber sind wir uns offensichtlich mit der SPD sogar einig – offen ist noch wie verbindlich das Ganze wird.
Alternativen wurden nur am Rande diskutiert. Sportfördermittel in dieser Dimension gibt es Seitens des Landes nicht, zusätzliche Städtebaufördermittel auch nicht. Selbst finanzieren kann es die Stadt nicht und mögliche Großinvestoren sind nicht in Sicht. Wichtig sind für uns, dass in den nächsten Tagen Lösungsangebote zur Umfeldgestaltung auf den Tisch kommen. Wie die Abstimmung kommende Woche im Stadtrat sein wird ist immer noch offen.
Bei der Podiumsdiskussion haben wir sachlich diskutiert und am Ende glaube ich, alle etwas mitnehmen können. Andreas Trautvetter regte an sich genau in 10 Jahren an der gleichen Stelle zu treffen und das Ergebnis zu diskutieren. Ich gehe davon aus, dass RWE dann in einem neuen Stadion in der 2. Liga spielt, das Betreiberkonzept funktioniert, die Südeinfahrt schon fünf Jahre in Betrieb ist und ich dann auch gerne bereit bin Herrn Machnig zu ihrem Zukunftsoptimismus zu gratulieren.
Erfolgreicher Block...
Mit meinen Söhnen und meiner Lebensgefährtin war ich am Wochenende gleich bei zwei tollen Sportveranstaltungen zu Besuch. In beiden Fällen waren die sportlichen Gäste in der Landeshauptstadt in der Favoritenrolle, aber nur in einem wurden sie der Rolle gerecht.
Beim Saisonauftakt zur 2. Volleyball-Bundesliga im September fügten die jungen Damen unserem Team eine schmerzhafte 3:0 Niederlage bei und so brannten unsere Mädels und die Fans auf eine Revanche.
Allerdings waren die Vorzeichen schlecht. Letzte Woche gewannen die Dresdnerinnen gegen Grimma und wir verloren tags darauf in Grimma. Zudem war die Verletztenliste in Erfurt innerhalb der letzten Woche lang geworden. Elena, Manja und Maria konnten aber letztlich spielen und nur Jana musste verletzungsbedingt zusehen. Am Ende des Abends jubelten wir alle gemeinsam über einen klaren 3:0 Sieg und damit wieder über den Tabellenplatz 2.
Volles Haus im Steigerwaldstadion
Beim heutigen Spiel RWE gegen Bayern München war das Steigerwaldstadion ausverkauft und durchaus viele Erfurter Fans dokumentierten ihre Sympathie mit den bayerischen Gästen. Auch bei uns in der Familie schlugen mehrere Fansherzen…
Meine beiden kleinen Söhne trugen Fans-Trikots der Bayern (Neuer und Ribery) und ich hatte natürlich den RWE-Schal um. Wie in jedem Bayern-Spiel in Erfurt gab es vier Tore für die Bayern, allerdings dieses Mal keins für RWE. Die Fans waren dennoch begeistert und jubelten die Laola-Welle am Ende des Spiels.
Auch bei meinem Sohn (dem Neuer-Fan) wechselte am Ende noch einmal kurzzeitig die Sympatie, bzw. sie teilte sich 🙂
RWE Schlußmann Marcus Rickert
Nachdem Marcus Rickert heute in der 2. Halbzeit eine gute Partie im RWE-Tor spielte und in der letzten Minute einen Elfmeter von Bastian Schweinsteiger hielt (erst im Nachschuss musste er sich geschlagen geben) war Jonas wieder voll und ganz begeistert. Bei der Stadionrunde erhielt er ein Autogramm von Rickert und so wird er sicher bei den nächsten RWE-Spielen voll Begeisterung Rickert und RWE anfeuern.
Erfreuliches gibt es auch noch vom Eishockey zu vermelden. Zwar haben wir es nicht zum Spiel der Black Dragons gegen Chemnitz geschafft, aber dafür dann am Live-Ticker mitbekommen, dass sie ihr Spiel ebenso wie das Freitagsspiel in Berlin gewonnen haben.
Bilder vom Volleyball und vom Fußball
Gleich sieben Fachausschüsse des Erfurter Stadtrats berieten erstmals über den geplanten Neubau des Erfurter Steigerwaldstadions als moderne Multifunktionsarena. Das Institut für Sportstättenberatung GmbH (IFS) war beauftragt das Projekt zu entwickeln und Dr. Binz vom IFS trug gestern den Stand der Ergebnisse vor den Stadtratsmitgliedern vor.
Am 12. Dezember erhielt die Stadt Erfurt vom Wirtschaftsministerium eine positive Stellungnahme zur einer Fördervoranfrage. Das ehrgeizige Ziel, bereits am 31. Januar 2012 den Fördermittelantrag einreichen zu können, wird allerdings keinesfalls einzuhalten sein. Viele der Aussagen zur neuen Multifunktionsarena waren bereits bekannt, einiges noch neu. Zunächst gehen die Projektentwickler davon aus, dass 50 Prozent der künftigen Besucher Touristen sein müssten (mindestens aus 30km Entfernung). Ob dies realistisch ist, kann derzeit keiner sagen.
Mich hat aber überrascht, dass Dr. Binz darauf angesprochen meinte, bei den Spaßbädern sei dies genauso und bisher hätte noch keiner so genau geprüft die Besucher mehrheitlich Touristen seinen – geschweige denn, dass jemand Geld zurück gefordert hätte. Allerdings, da dieses Kriterium die nächsten 15 Jahre erfüllt werden muss, bleibe ein Restrisiko – wer dafür den Kopf hinhält bleibt offen. Laut Stadtratsbeschluss vom 6. Juli 2011 bleibt es am Oberbürgermeister hängen. Da steht im Punkt 4 “Der Oberbürgermeister wird beauftragt, dafür Sorge zu tragen, dass der Antrag zur Förderrichtlinie des Freistaates Thüringen für die Gewährung von Zuwendungen aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe “Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” (GRW), so umgesetzt wird, dass der Stadt Erfurt in den Folgejahren keine Rückzahlungsverpflichtungen entstehen.”
Das Modell des alten Steigerwaldstadions
Im Gegensatz zu früheren Darstellungen werde jetzt nur noch seitens des Wirtschaftsministeriums gefordert, dass in der Multifunktionsarena nennenswerte nichtsportliche Veranstaltungen stattfinden. Von zukünftig 131 Veranstaltungen kalkuliert das IFS 27 sportliche (20 davon Fußball des RWE). Noch nicht geklärt ist, wer Antragsteller für die Fördermittel (bis zu 90 Prozent) sein soll – es kann sowohl die Stadt sein, als auch eine kommunale Gesellschaft. Insgesamt wird sich das Projekt über Nutzungsgebühren tragen. Dies bedeut, dass künftig auch RWE marktgerechte Preise zahlen muss und natürlich möglichst viele große Veranstaltungen dort stattfinden müssen.
Hier setzt auch unsere kritisch Nachfrage an. Zur Neugestaltung der Infrastruktur im Umfeld des Stadions gibt es bis jetzt keinerlei Aussagen. Genau dies war aber, wie das ÖPNV-Konzept und das Sicherheitskonzept im Stadtratsbeschluss im Juli gefordert. Nach Aussage des Oberbürgermeisters, sollen die notwendigen Unterlagen im Februar dem Stadtrat vorgelegt werden. Erst danach können die Ausschüsse darüber beraten und der Stadtrat beschließen. Klar ist, dass der in der kommenden Woche zu diskutierende Nachtragshaushalt zwar eine Möglichkeit zur Kreditaufnahme in Höhe von 4,8 Millionen Euro vorsieht, aber damit noch keine abschließende Entscheidung zur Multifunktionsarena getroffen wird. Aber klar ist auch, eine Ablehnung des Nachtragshaushalts bedeutet nicht gegen den Neubau zu votieren. Ich habe an den Oberbürgermeister appelliert, beides sauber voneinander zu trennen und zunächst die städtischen Hausaufgaben zu erledigen.
Das Atrium der Erfurter Stadtwerke war heute Abend gut gefüllt. Der größte Erfurter Sportverein FC Rot-Weiß Erfurt mit derzeit 2.309 Mitgliedern hatte zur Mitgliederversammlung und Neuwahl des Aufsichtsrates geladen. Immerhin 220 Mitglieder waren der Einladung gefolgt und an den aktuellen Neuigkeiten des Vereins interessiert. Seit 12 Jahren bin ich auch RWE-Mitglied und deshalb ebenso interessiert wie alle anderen Fans – vor allem aber auch daran wie es mit dem Neubau der Multifunktionsarena nun werden soll.
Präsident Rolf Rombach zog dabei Bilanz der Arbeit und hatte zunächst keine guten Nachrichten. Zwar ist sportlich seit Jahren RWE im Aufwind – allerdings hat der Aufstieg in die 2. Liga immer noch nicht geklappt und auch die Finanzsituation ist nicht besser geworden. Den 4,6 Millionen Euro Einnahmen der letzten Saison stehen Ausgaben gegenüber, die ein Defizit von 346.000 Euro verursacht haben. Damit hat der Verein nun 1,572 Millionen Euro Schulden. Ursächlich für die gestiegenen Verbindlichkeiten ist nach den Worten von Rolf Rombach das Nichterreichen des DFB-Pokals.
Um den Haushalt rund zu bekommen wurde das Personalbudget für die neue Saison für das Team von 2,7 auf 2,3 Millionen Euro gesenkt. Langfristig soll RWE ein Vermarktungsvertrag mit IMG Worldwide helfen. Bis zur Saison 2020/2021 hat sich RWE damit aber mit den Vermarktungsrechten gebunden.
Zweites großes Thema war der Neubau der Multifunktionsarena. Die optimistische Einschätzung von Rolf Rombach, dass der Bau unmittelbar bevorsteht, am 21.12. im Stadtrat beschlossen würde und der Neubau im Sommer 2012 beginnt teile ich nicht. Dazu sind noch erhebliche Vorarbeiten notwendig, die seitens des Oberbürgermeisters, seiner Stadtverwaltung und des TMWAT noch nicht erledigt wurden. Es gibt zwar ein Planungskonzept für das neue Stadion – angeblich 70 Seiten stark, aber noch nichts zum Betreiber- und Sicherheitskonzept und auch noch nichts zur Umfeldgestaltung. In der kommenden Woche findet eine Ausschussberatung mehrerer Stadtratsfachausschüsse statt, vielleicht gibt es bis dahin was Neues.
Derzeit steht im Entwurf der Stadtverwaltung für den Nachtragshaushalt lediglich die Summe für die Kreditaufnahme der Stadt für den Kofinanzierungsanteil. Dies ist für die CDU-Fraktion eindeutig zu wenig. Zur Umfeldgestaltung müssen nach unserer Auffassung mindestens die Planungskosten in den Haushalt eingestellt werden. Oberbürgermeister Bausewein weiss, dass er ohne diese Voraussetzung zu erfüllen mit unserer Zustimmung nicht rechnen kann. Wir wollen den Neubau der Multifunktionsarena, aber er muss akzeptabel auch für die Bewohner des Stadtteils sein und da gehört die Umfeldgestaltung dazu. Da die Linken und die Grünen den Neubau aber wohl in jedem Fall ablehnen werden, werden sich SPD und CDU in dieser Frage verständigen müssen, wenn die Multifunktionsarena Realität werden soll.
Gewählt wurde am Abend dann auch noch. Der Ältesten- und Ehrenrat wurde bestätigt und ein neuer Aufsichtsrat wurde gewählt. Viel Erfolg dem neuen Aufsichtsrat – ich kann als ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender von RWE nachvollziehen, was das für eine Verantwortung bedeutet. Am Ende des Abends hatte Rolf Rombach neben einer Freikarte für jedes anwesende Mitglied für das Spiel gegen VfR Aalen noch eine gute Nachricht. Am 15. Januar wird ein inzwischen guter Bekannter im Steigerwaldstadion zu einem Testspiel auflaufen. Rekordmeister Bayern München kommt wieder nach Erfurt und die Hütte wird sicher ausverkauft sein!
Bürgerpreisträger 2011
Bei zwei der kommunalen Säulen der Stadt Erfurt war ich heute zu Gast. Die KOWO, die Kommunale Wohnungsgesellschaft als 100prozentige Gesellschaft der Stadt feierte ihren 60. Geburtstag und die Sparkassenstiftung, der Sparkasse Mittelthüringen, bei der die Stadt Erfurt einer der wichtigsten Anteilseigner ist, vergab den Bürgerpreis 2011.
Beide Unternehmen sind inzwischen überaus erfolgreich am Markt, was zu Begehrlichkeiten führt. Wenn es nach dem Willen des Oberbürgermeisters geht, sollen beide Unternehmen nun mit direkter Gewinnausschüttung in Höhe von 500.000 Euro sowie in Höhe von 2 Millionen Euro den Finanzhaushalt der Stadt retten. Immerhin gab es bei der KOWO (ziemlich unpassend bei einem Festvortrag) gleich mal eine verbale Watsche von der linken Aufsichtsratsvorsitzenden.
Die Erfurter KOWO ist in der Erfolgsspur. Ehemals war die KOWO die Wohnungs- und Grundstückverwaltung die alles dominiert hat. 1989 hatte sie 46.000 Wohnung – aber dafür einen maroden Bestand mit extrem hohen Sanierungsstau und wenige Jahre später einen Leerstand von 20 Prozent. 2005 stand die KOWO mit 600 Millionen Schulden kurz vor der Insolvenz. Seit dem hat sich das Unternehmen aufgerappelt. 2007 wurden noch einmal 5.500 verkauft und der Erlös floss in die Unternehmensentwicklung. Heute ist das Unternehmen gesund, hat zwar nur noch 13.000 Wohnungen, aber der Leerstand liegt nur noch bei 1 Prozent.
Es muss zweifellos weiter saniert und investiert werden – ob der Schlingerkurs der Stadt beim Rotdornweg oder jetzt bei der Haushaltssanierung zu Lasten der KOWO dabei hilfreich ist, darf bezweifelt werden.
Bei der Verleihung des Bürgerpreises der Sparkassenstiftung gab es hingegen keine öffentlich geäußerte Kritik an dem geplanten “Geldeinsammlungsprogramm” der Stadt. Wohl auch, weil da die Wahrscheinlichkeit an Geld zu kommen geringer ist. Ob die anderen Mitbesitzer der Sparkasse Mittelthüringen, Sömmerda und das Weimarer Land da mit machen ist fraglich.
Steigerwaldstadion Erfurt
So konnte sich der Oberbürgermeister bei der Sparkassenstiftung auf den angenehmen Teil, die Verleihung der Preise konzentrieren. Glückwunsch an die Preisträger und unserer Sparkasse weiter viel Erfolg!
Erfolg wäre auch mal wieder im Steigerwaldstadion hilfreich! Um die Stadionneubauentscheidung mit mehr Akzeptanz in der Stadt zu versehen, braucht RWE mal wieder Siege. Auch heute gegen Chemnitz gab es nur ein mageres 0:0. Am Besten war heute noch die Choreographie der Fans. Fast 10.000 Zuschauer waren begeistert, zumindet am Spielbeginn. Mit fortschreitender Spieldauer reduzierte sich die Begeisterung deutlich und die kühlen Temperaturen taten ein Übriges. Neue Hoffnung mal wieder am 10. Dezember um 14 Uhr gegen Babelsberg! 😉
Clemens Fritz in Aktion
Eineinhalb Wochen vor dem Saisonstart liefen sich die RWE-Spieler und ihre Fans heute schon einmal warm. 7.779 Zuschauer waren im Steigerwaldstadion um Werder Bremen gegen RWE zu sehen. Zwar waren einige der Bremer Profis nicht auf dem Feld, aber Clemens Fritz, der Ex-Erfurter, hat gespielt und das war den meisten Fans das Wichtigste.
Nachdem Bremen die erste Halbzeit dominierte und bereits nach vier Minuten 1:0 führte, war die zweite Halbzeit ausgeglichen, Erfurt hatte Chancen und kam in der 80. Minute zum Ausgleich. Bremen stellte kurz danach zwar den alten Abstand wieder her, aber die Fans waren trotzdem begeistert. Richtig ernst wird es in der nächsten Woche. Am 23.7.2011 um 14 Uhr steigt das Thüringen-Derby gegen Jena und da geht es um Punkte! Ich bin da zwar in Prerow, aber sicher virtuell dabei 🙂
Bilder vom Abend im Steigerwaldstadion
Dieses Mal war noch etwas Platz auf der Tribüne
An diesem Wochenende ging die sportliche Saison für einige Team zu Ende. Spannend wurde es in der Salza-Halle gestern Nachmittag. Nach dem 29:34 Sieg in Buxtehude rechnete jeder mit einer klaren Kiste für die THC-Damen. Aber bei zwei Finalspielen ist alles drin und so rieb ich mir die Augen am Fernseher, als Buxtehude wenige Minuten vor Spielschluß mit acht Toren vorn lag. Am Ende verlor der THC zwar mit fünf Toren Rückstand, wurde aber durch die mehr geworfenen Auswärtstore Deutscher Meister. Glückwunsch!
Die Damen des VfB 91 Suhl wollten auch ins Finale. Nach den bieden gewonnenen Erstligaspielen und dem gewonnenen Halbfinalspiel in Suhl schien alles drin. Der erste Satz ging heute in Dresden klar an die Suhlerinnen, die folgenden drei Sätze an die Dresdner Damen. Entscheiden musste somit der sogenannte goldene Satz. Dresden gewann mit 15:11 und wird nun im Finale auf Schwerin treffen. Trotzdem Glückwunsch nach Suhl. In einem beeindruckenden Entspurt haben sich die Thüringerinnen noch die Bronzemedaille geholt.
Fankurve bei RWE
Für Rot-Weiss ging die Saison gestern auch zu Ende. Da es um nichts mehr ging (die Relegation wurde letzte Woche bereits vermasselt) hielt sich das Zuschauerinteresse überschaubar. Unter den gut 5.000 Fans war ich aber gemeinsam mit meinem Sohn Jonas – schließlich dauert es jetzt wieder eine Weile bis Fußball in Erfurt wieder live zu sehen ist. Erfurt gewann mit 1:0 allerdings reichte dies auch nicht mehr für den 4. und damit Pokalplatz, weil Wiesbaden auch gewonnen hat.
Wer zu Saisonbeginn den 5. Platz als Ziel verkündet hätte, wäre mutig gewesen. Aber am Ende muss man sagen, es war mehr drin. Nicht desto Trotz werde ich auch in der nächsten Saison beim Volleyball, Eishockey, Handball und Fußball als Fan dabei sein. Bei letzterem dann sicher hin und wieder mit meinen beiden jüngeren Söhnen, die wie ihr großer Bruder die Sportbegeisterung (hoffentlich dauerhaft) von mir geerbt haben. Heute Abend gibt es noch das Eishockey-WM-Finale. Vor einem Jahr waren wir dazu auf dem Altstädter Ring in Prag und haben beim Publik Viewing den grandiosen Sieg der Tschechen über Rußland miterlebt und danach gefeiert.
Jetzt stehen über den Sommer aber erst einmal wieder mehr eigene sportliche Aktivitäten an 😉
Das Modell des Steigerwaldstadions
“Seit heute ist es amtlich: Die Landeshauptstadt wird eine neue Veranstaltungsarena erhalten.” so zumindest verkündet es der Oberbürgermeister auf der Homepage der Stadt Erfurt nach Gesprächen mit dem Wirtschaftsminister. Die Meldung begeistert in jedem Fall die Fußballfans der Landeshauptstadt und dazu gehöre ich auch. Der Stadtrat hat sich bereits vor geraumer Zeit mit Zustimmung der CDU dazu positioniert und den Neubau am bestehenden Standort befürwortet.
Es früh für die ganz große Erfolgsmeldung ist es allerdings dann doch noch. Amtlich ist es noch nicht. Zum einen muss noch geprüft werden ob die Mittel des Wirtschaftsministeriums rechtlich sauber dafür eingesetzt werden können und zum anderen muss die Stadt 4,8 Millionen Eigenmittel aufbringen. Der dazu notwendige Stadtratsbeschluss muss nun zügig von der Verwaltung auf den Weg gebracht werden und die Zustimmung der Mehrheit des Stadtrats erfahren.
Ein mögliches Neubaumodell
Für die CDU wird dabei auch die Frage der Stadionumfeldgestaltung wichtig sein. Ein Parkraumkonzept muss dabei ebenso wie die Frage der Stadteinfahrt an der MAN-Straße Berücksichtigung finden. Während es für das Stadion bereits die konkreten Umbaupläne gibt, ist vom Umfeldkonzept wenig bekannt. Die Stadt Erfurt rechnet im neuen Stadion künftig mit 120 Veranstaltungstagen, das heißt jeden 3. Tag ist im Stadion was los und darauf muss die Umfeldgestaltung ebenso ausgerichtet sein.
Natürlich sind noch viele Fragen offen, aber für RWE und die Fußballfans der Landeshauptstadt sollten die Nachrichten des Tages Ansporn sein in den letzten beiden Spielen der Saison alles zu geben. Schließlich soll im neuen Stadion Zweitligafußball gespielt werden!
Zum (vorerst) letzten Mal Bayern im Steigerwaldstadion
… und dies weil Bayern München mit 2:0 in Erfurt verloren hat! 13 Punkte Rückstand auf den rettenden 17. Platz sind in den verbliebenen vier Spielen nicht mehr aufzuholen. Allerdings geht es um die dritte Liga, die Bayern München II nun definitiv auf dem Weg nach unten verlassen wird. Für RWE hingegen bleibt mit dem Sieg die Hoffnung doch noch den 3. und damit Relegationsplatz für die 2. Liga erreichen zu können.
Das Spiel war zwar eher durchwachsen, aber gegen Bayern II hat sich RWE immer etwas schwer getan. Das Hinspiel in München ging im November für Erfurt verloren und ich entsinne mich auch noch an ein Spiel in München vor zehn Jahren. Bei einem Spiel im Mai 2001 stand für RWE noch der Aufstieg zumindest in theoretischer Reichweite. Leider sahen wir damals in München eine Niederlage. Insofern war ich auch heute skeptisch. Aber Ende gut, (vorerst) alles gut. Wie viel der Sieg wert ist wird sich bereits am Samstag in Wiesbaden beweisen müssen. Rostock und Braunschweig als Tabellenführer scheinen durch zu sein, aber dahinter sind mit Wiesbaden, den Offenbacher Kickers und Erfurt drei Team Kopf an Kopf. Samstag muss Offenbach nach Braunschweig und Erfurt nach Wiesbaden…
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