
Geschichtsunterricht am Geschichtsort

Ihr Stadtrat für Erfurt







Rund 100.000 Freiwillige gab es zu Beginn des Jahres in den drei großen sogenannten Dienstformaten des Bundesfreiwilligendienstes, des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ). Daneben gibt es noch Auslandsfreiwilligendienste, und die Bereiche der Kultur und des Sports.
Rund 50.000 Stellen waren im BFD, dem jüngsten der Frewilligendienstformate registriert (den BFD gibt es seit drei Jahren). Der Bereich der Jugendfreiwilligendienste deckt die anderen 50.000 Stellen ab.
Das FSJ gibt es allerdings schon seit 50 Jahren in Deutschland (West) und seit 20 Jahren in Deutschland (Ost).
In der Finanzierung unterscheiden sich die Bereiche im Wesentlichen durch die Geldgeber. Während bei den Jugendfreiwilligendiensten in der Regel die Länder kräftig mitfinanzieren, wird der BFD ausschließlich vom Bund mit derzeit 167 Millionen Euro jährlich finanziert. Bei der Anzahl der Stellen besteht in den neuen Bundesländern inzwischen ein deutliches Übergewicht beim BFD. Dies liegt unter anderem auch an den geburtenschwachen Jahrgängen. Im BFD waren in Thüringen im Januar rund 3.360 Menschen tätig, im FSJ bzw. den Jugendfreiwilligendiensten rund 1.200.

Ein weiteres breites Feld der Diskussion war die fachliche Evaluation von FSJ, FÖJ und BFD. In dem Beirat der die Kriterien erarbeitet hat, habe ich als Ländervertreter mitgearbeitet. Breiten Raum nahm auch die gestrige Diskussionsrunde mit den Freiwilligensprecherinnen ein. Für jedes Dienstformat gibt es eine Sprecherin oder einen Sprecher. Fünf der Sprecher waren bei uns zu Gast und ich war positiv überrascht, wie gut Erfurt da vertreten ist. Zwei der Sprecher sind Erfurter. Steven Gering ist FSJler bei den Maltesern in Erfurt und Ludger Karran mach den BFD bei der Stadtverwaltung im Haus Dacheröden im Bereich Kultur, er ist Sprecher des Bundesfreiwilligendienstes. Wir haben uns gleich zu einem Treffen in Erfurt verabredet, um die Synergieeffekte nutzen zu können.
Die beiden Tage in Berlin waren wieder randvoll mit Informationen und dem Gedankenaustausch. Ich bin nach wie vor eifriger Streiter für die Freiwilligendienste und insbesondere den BFD. Morgen werde ich bereits wieder ein Seminar mit BFDlern der Caritas im TMSFG haben.
Unter diesem Motto fand am Samstag der 26. Bundesparteitag der CDU Deutschlands statt und 1001 Delegierte versammelten sich dazu in der Messehalle 20 in Berlin. Im Dezember 1991 war ich zum ersten Mal bei einem Bundesparteitag der CDU in Dresden dabei.
Zuvor war ich im Sommer 1990 bei zwei Bundesparteitagen des Demokratischen Aufbruchs und dabei übrigens zum ersten Mal in West-Berlin.
Bei nahezu allen folgenden CDU Bundesparteitagen, quer durch die Republik, war ich dabei, meist auch als Delegierter. Inzwischen sind die Bundesparteitage wie große Klassentreffen – viele bekannte Gesichter die sich einmal im Jahr wieder treffen. Viele Delegierte aus anderen Bundesländern kenne ich schon aus aktiven JU-Tagen. Dies ist nun auch schon 15 Jahre her 🙂
Beim 26. BPT stand nicht allzuviel auf dem Tagesordnungsprogramm. Deshalb war es entgegen sonstigen Gewohnheiten auch nur eine eintägige Veranstaltung, erst im Dezember beim 27. Parteitag in Köln geht es wieder über mehrere Tage. Beschlossen wurde beim BPT das europapolitische Wahlprogramm. Zudem wurde der Generalsekretär Peter Tauber gewählt. Mit über 97 Prozent erfolgte seine Wahl – so ein Ergebnis bekommen sonst nur Schatzmeister. Der Schatzmeister wurde übrigens auch gewählt 🙂 Peter Tauber wird übernächste Woche bei uns in Erfurt als Redner beim Jahresempfang der CDU-Kreispartei und der CDU-Stadtratsfraktion zu Gast sein.
Inhaltlich streitbar wurde es beim Parteitag noch einmal bei einem Antrag zum Thema Rente mit 63. Die Junge Union argumentierte dabei sehr offensiv und am Ende erfolgreich. Der Bundesparteitag schaffte es dennoch pünktlich um 16 Uhr fertig zu sein. Samstag-Nachmittag war die Autobahn frei und so habe ich es in neuer Bestzeit mit dem Auto nach Erfurt geschafft. 2 Stunden und 16 Minuten reichten um pünktlich bei unseren Volleyballdamen zum letzten Heimspiel der Saison in der Riethsporthalle zu sein.
Bilder vom Bundesparteitag


Vor einigen Wochen hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) dem Deutschen Bundestag einen umfänglichen Bericht zu Diskriminierungen im Bildungsbereich, also Kitas, Schulen und Hochschulen vorgelegt. Daran anknüpfend fand heute in Berlin ein Expert_innentreffen in Berlin statt, bei dem es um die „Einrichtung von Beschwerdestellen in Schulen und Hochschulen“ ging.
Als Ansprechpartner der Landesregierung für Antidiskriminierungsfragen habe ich Thüringen bei der Tagung vertreten. Die Handlungsempfehlungen, die wir diskutiert haben wenden sich an die Politik im Allgemeinen und an die Kommunen und Länder im Besonderen, da letztere durch die föderale Struktur in Deutschland die Bildungsverantwortung tragen.
Beschwerden zu Diskriminierungen betreffen in den alten Bundesländern überwiegend die ethnische Herkunft und in den neuen Bundesländern Menschen mit Behinderung. Zunehmend rückt aber neben den AGG-Merkmalen auch das Thema „soziale Herkunft“ in den Blickpunkt. Ich erlebe zudem, dass der Bereich der frühkindlichen Bildung ebenfalls eine starke Rolle spielt. Die Entwicklung von Sprachkompetenzen betrifft alle Bildungsbereiche. Zu oft wird aber auch im Bildungsbereich noch ein Idealbild von Homogenität angenommen und die Heterogenität der Menschen zu wenig berücksichtigt, bzw. gar als ein Problem gesehen.
Die heute betonte Forderung nache einer festen Verankerung von Diskriminierungsverboten in den Schul- und Hochschulgesetzen der Länder betrifft Thüringen erfreulicherweise weniger. Der § 35 des Thüringer Schulgesetzes wurde als positives Beispiel benannt. Zudem haben wir im § 5 des Hochschulgesetzes und im § 7 Thüringer KitaG vergleichbare Regelungen, wenngleich diese nur auf einzelne Teile des AGG`s abzielen. Dennoch gibt es auch bei uns etliche Handlungsaufträge.
Die Barrierefreiheit von Bildungseinrichtungen gehört ebenso dazu, wie neue Konzepte bei der Aus- und Fortbildung von Lehrern und Erziehern sowie bei der Sprachförderung von Schülern. Für die weitere Antidiskriminierungsarbeit in Thüringen konnte ich Impulse mitnehmen und da hat sich auch der Frühstart am Morgen nach Berlin wieder gelohnt!

Staatsssekretär Lutz Stroppe vom Bundesfamilienministerium erläuterte, dass der demografische Wandel kein Ost-West-Problem mehr sei. Er forderte die sorgende Gemeinschaft und kündigte Initiativen zur Großelternzeit für die kommende Legislaturperiode an. Erfreut habe ich auch seine Aussagen zu den Mehrgenerationenhäusern und zum Bundesfreiwilligendienst registriert (für beide Bereiche bin ich in Thüringen zuständig). Für den BFD betonte er die Notwendigkeit ältere Menschen einzubeziehen und für die derzeit 450 MGHs kündigte er an, dass bis Ende 2014 ein Konzept zu Weiterentwicklung vorliegen wird und er die Aufgabe des Bundes auch in einer Weiterfinanzierung sehe. Ab diesem Herbst kommen zu den 450 MGHs noch 300 Anlaufstellen für ältere Menschen bundesweit hinzu.
Zahlreiche Vorträge und Foren gab es zu nahezu allen denkbaren Themen. Kinderarztmangel im ländlichen Raum (Klasse-Vortrag von Prof. Wolfgang Hoffmann, Uni Greigswald), Pflegausbildung, Kita-Situation, Sorge und Mitverantwortung in der Kommune, Einblicke in den siebten Altenbericht (Prof. Dr. Andreas Kruse war wieder Spitze), inklusive Stadtgestaltung, Bildungssystem, freiwilliges Engagement, der Arbeitsmarkt für Ältere und viele mehr.
Ich habe von den beiden Kongresstagen eine Menge an Impulsen mitgenommen und gute Kontakte geknüpft. Und zwei Begriffe werde ich künftig auch in den Diskussionsprozess miteinstreuen und bin auf die Reaktionen gespannt. Dr. Jörg Bentmann, Abteilungsleiter im BMI sprach davon, dass wir eine „Verwolfung“ im ländlichen Raum nicht wollen und dagegen Konzepte entwickeln. Auch ein anderer Referent sprach im Zusammenhang mit Brandenburg vom „Wolfserwartungsland“. Es waren zwei ausgesprochen gute Tage in Berlin!
Bilder vom Kongress
Link zur best-age-conference