Aktiv im Alter

SeniorensportgruppeGerade mit Blick auf das bevorstehende Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen, welches die Europäische Kommission für 2012 ausgerufen hat, drängt sich immer mehr die Frage in den Vordergrund warum und wie Menschen altern. Antworten auf diese Fragen zu geben, aber auch Impulse aus gelungenen Projekten weiter zu transportieren, gehört zu meinen Aufgabenfelder. Ein besonders gutes Beispiel für das aktive Altern konnte ich mir heute im Erfurter Norden ansehen und mit den rüstigen Seniorinnen und Senioren ins Gespräch kommen. Am Roten Berg in einem Neubaugebiet hat die Kommunale Wohnungsgesellschaft sich des Themas angenommen und viel Raum für Senioren geschaffen. Seniorensportgruppe (4)Ein 16stöckiges Punkthochhaus wurde seniorengerecht umgebaut. Dadurch, dass auf jeder Etage sowieso ein Fahrstuhl hält und ein Concierge-System bereits geschaffen wurde, konzentrierte sich die KOWO auf den Innenausbau der Wohnungen und die Schaffung von Gemeinschaftsräumen. Eine ganze Etage mit 8 Wohnungen wurde quasi zur Senioren-WG. In den Wohnungen waren die meisten Umbauten in den relativ kleinen Bädern notwendig. Zudem wurde ein Notrufsystem geschaffen. Der Gemeinschaftsraum wird unter anderem vonmehreren Seniorensportgruppen genutzt. Gefreut habe ich mich sehr, dass ichbeim Gespräch mit einer dieser Gruppen heutemeine ehemalige Mathelehrerin wieder getroffen habe. In der lebhaften Diskussion mit den Seniorinnen wurde klar, sie sind und bleiben aktiv. Dies ist für sie ein Jungbrunnen und eines der Geheimnisse, warum Menschen zufrieden und glücklich alt werden. Respekt und weiter so! Ich werde Mitte Februar wieder am Roten Berg sein und gerne an die heutige Begegnung anknüpfen.

Die Hängepartie geht weiter – Schulnetzplanung erst im Januar im Stadtrat

Europaschule (8)
Neben den Stadträten positionieren sich auch MdB Antje Tillmann und MdEP Dieter Koch für die Europaschule
Heute tagten gleich zwei Gremien zeitgleich, die zur Vorbereitung der morgigen Stadtratssitzung wichtig waren. Da ich nicht beim Hauptausschuss und beim Ausschuss für Bildung und Sport gleichzeitig sein konnte, habe ich beide nacheinander absolviert und einen Teil des BuS verpasst. Im Hauptausschuss wurde unter anderem die Tagesordnung für die morgige Stadtratssitzung besprochen. Zwei Entscheidungen des Gremiums haben direkt Auswirkungen auf die morgige Sitzung. Zunächst hat sich der Hauptausschuss auf einen Text verständigt, der zu Beginn der morgigen Sitzung verlesen wird. Die CDU-Fraktion hatte anknüpfend an den Beschluss des CDU-Kreisparteitags einen Antrag eingebracht, um der Opfer rechtsextremer Gewalt zu gedenken und zugleich deutlich zu machen, dass die Stadt Erfurt bunt, weltoffen und tolerant ist und sich klar gegen Rechtsextremismus positioniert. Alle Fraktionen des Stadtrates tragen diese Position und so haben wir heute eine gemeinsame Formulierung gefunden, die bei allen Unterschieden die wir sonst bei politischen Themen haben, auf das gemeinsame Grundverständnis abzielt. Deutlich schwieriger ist es derzeit mit der Schulnetzplanung. Bei der heutigen Anhörung im Ausschuss Bildung und Sport konnten die Schul- und Elternvertreter noch einmal ihre Positionen erläutern. Im Hauptausschuss wurde bereits deutlich, dass die Zeit bis morgen Abend natürlich nicht reicht, um diese Anhörung auszuwerten. Deshalb wurde einmütig beschlossen, die Schulnetzplanung erst am 18. Januar 2012 zur Abstimmung zu stellen. Im Ausschuss konnte ich mit dieser Nachricht aber auch nur die Hängepartie verlängern, denn noch ist der Ausgang ungewiss. Klar ist, dass die Schließung von Grund- und Regelschulstandorten bzw.  deren Umzug keine Mehrheit finden wird. Die Verwaltung hat deshalb schon einmal die Verwaltungsvorlage dementsprechend überarbeitet. Strittig bleibt, was mit der Rudolf-Diesel-Schule wird. Etliche andere SBBS bekundeten, einzelne Ausbildungsbereiche übernehmen zu wollen. Die anderen Bereiche sollen nach Vorstellung der Verwaltung zwar am alten Standort, aber in Regie der SBBS 7 weiter geführt werden. Dies ist für die CDU keine Lösung und zudem mit erheblichen Kosten verbunden. Wie die Abstimmung im Stadtrat ausgehen wird, bleibt noch offen. Bisher haben sich lediglich CDU und Linke klar für den Erhalt der SBBS 6 Rudolf-Diesel ausgesprochen.

Positionen erarbeitet – Klausurtagung der CDU-Stadtratsfraktion

Klausur (5)Auch in diesem Jahr haben wir wieder in einer zweitägigen Klausurtagung am Jahresende unsere Positionen zum Haushalt abgestimmt und die Planung für das nächste halbe Jahr getroffen. In diesem Jahr haben wir bei der Gelegenheit auch gleich die nächste Stadtratssitzung vorbereitet und die Schulnetzplanung diskutiert. Nachdem wir in den letzten Jahren in Bad Sulza und Suhl waren, ging es dieses Jahr nach Oberhof – trotz dort liegendem Schnee haben wir den Winterdienst nicht diskutiert 😉 Zum Nachtragshaushalt der Stadt Erfurt werden wir ein gutes halbes Dutzend Änderungsanträge einreichen. Seit dieser Woche ist klar, dass die Stadt Erfurt, wie die anderen Kommunen auch doch noch einen „Nachschlag“ vom Land erhält. Am Freitag haben wir uns dazu schon in einer Pressemitteilung positioniert. Nach unseren Berechnungen wird Erfurt genau 4,3 Millionen Euro mehr erhalten. Unsere wichtigste Forderung zum Nachtragshaushalt ist, Belastungen für die Bürger zu minimieren. Deshalb beantragen wir die Rücknahme der von der Stadtverwaltung geplanten erhöhung der Grundsteuer B und der Gewerbesteuer. Da dazu rund 9 Millionen Euro kompensiert werden müssen und die zusätzliche Zahlung vom Land nur rund die Hälfte davon deckt, schlagen wir Reduzierungen bei der Verwaltung vor. Durch Umschichtungen wollen wir auch die Kürzung des 50 Cent-Zuschusses zum Mittagessen abwenden. Bis zum 20. Dezember haben wir noch Zeit, unsere Änderungsanträge einzubringen. Bei der Schulnetzplanung werden wir uns an den Positionen der Eltern und der Schulkonferenzen orientieren. Am Dienstag findet dazu eine Anhörung im Rathaus statt. SportballIngesamt hat die Klausurtagung viele Impulse für unsere Arbeit der nächsten Wochen gegeben und wir hatten zudem Zeit, einmal intensiv gemeinsam mit unseren sachkundigen Bürgern zu diskutieren. Der Rest des Wochenendes hatte dann viel mit Sport zu tun. Am Live-Ticker konnte ich den Sieg unserer Damen vom SWE Volley-Team verfolgen – 1:3 bei Vilsbiburg II. Danach dann die Sportgala des Erfurter Stadtsportbundes in der Thüringenhalle und heute Nachmittag der 6:3 Sieg der Black Dragons gegen Tornado Niesky.

450 Jahre Evangelisches Ratsgymnasium

Ratsgymnasium (5)Einen beeindruckenden Geburtstag feierte gestern das Erfurter Ratsgymnasium. Vor genau 450 Jahren am 9. Dezember 1561 wurde die Schule gegründet, ursprünglich, um den Kindern der Stadträte eine gute schulische Ausbildung zu ermöglichen. Bei der gestrigen Feier mit ehemaligen Schülern und vielen Gästen wurde auch daran erinnert. Die anwesenden Stadträte quitierten dies mit einem Lächeln. Auch heute noch gehen viele ihrer Kinder in das Ratsgymnasium – aber auch jedes andere Kind, dessen Eltern sich für dieses altehrwürdige Gymnasium entscheiden. Die heutigen Schüler führten gestern in Kostümen durch die Geschichte des Ratsgymnasiums und kümmerten sich um ihre Gäste beim Fest. Fast 450 Jahre hat die Schule die Bildungslandschaft an verschiedenen Schulstandorten in Erfurt gepägt und ist nun wieder im Stadtzentrum angelangt. Ratsgymnasium (4)Lediglich von 1950 bis 1992 ist eine Pause in der Schulgeschichte. In der DDR war den Genossen eine Evangelische Schule ein Dorn im Auge und so wurde die Schule 1950 aufgelöst. Schon in der Wendezeit fanden sich ehemalige Schüler mit der Idee zusammen, die Schule wiederzugründen. 1992 gelang dies, als damals zweite evangelische Schule in Thüringen. Heute gibt es 40 Evangelische Schulen in Thüringen und auch eine Grundschule und Regelschule in Erfurt. Die Grundschule erhält gerade ein neues/altes modernes Gebäude. Es gibt nur sehr wenige Schulen mit einer solchen langen Tradition – in Erfurt gar keine. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und weiter zufriedene Schüler, Eltern und Lehrer!

Mehrbelastungen mit Mehreinnahmen vermeiden

Die CDU-Fraktion im Erfurter Stadtrat begrüßt die Entscheidung des Finanzausschusses im Thüringer Landtag, die zu erwartenden Steuermehreinnahmen Thüringens den Kommunen zugute kommen zu lassen. „Diese Mittel sollen nach unseren Vorstellungen in Erfurt vorrangig dazu genutzt werden, einige der im Nachtragshaushalt zur Debatte stehenden Mehrbelastungen für die Bürger der Landeshauptstadt noch einmal gründlich auf den Prüfstein zu stellen.“ kündigt CDU-Fraktionschef Michael Panse an. Im Rahmen einer zweitägigen Klausurtagung wird die CDU-Fraktion heute und morgen ihre Änderungsanträge am Nachtragshaushaltsentwurf erarbeiten. Die CDU-Fraktion hatte von Anfang an darauf gedrungen, in der Debatte um das Thüringer Finanzausgleichsgesetz 2012 den Weg des Dialogs zu suchen, statt auf sturen Protest zu setzen. Eben dieser Weg war nun erfolgreich. Nach durchaus zähen Verhandlungen in den vergangenen Tagen haben sich die Regierungsvertreter von CDU und SPD nun endlich auf die Entlastung für die Kommunen geeinigt. „Die in Erfurt im kommenden Jahr abzufedernden Einschnitte werden damit auf jeden Fall erträglicher ausfallen.“ erklärt Michael Panse. „Für die CDU-Fraktion hat die Rücknahme der im Nachtragshaushaltsentwurf angedrohten Erhöhungen der Gewerbesteuer und der Grundsteuer B höchste Priorität. Aber auch die ungerechten Einschnitte wie beispielsweise beim Verpflegungszuschuss für alle Kindergarten- und Schulkinder sind mit uns nicht zu machen. Kürzungen ausschließlich auf dem Rücken der Bürgerinnen und Bürger sind für uns kein Weg. Einsparpotenzial auf Seiten der Verwaltung wurde bisher nicht aufgezeigt. Bei den Anhörungen zum Haushalt in den Fachausschüssen des Stadtrats wurde aber deutlich, dass es genau dieses Einsparpotential gibt“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Panse abschließend.

Schrei vor Glück!? – Zalando in Erfurt

Zalando (2)Wenn es nach den Verantwortlichen von Zalando geht, soll in Erfurt in zwei Jahren der größte Kleiderschrank Europas stehen. Für den Logistik-Neubau wurde heute der Grundstein gelegt und die ersten Pfeiler sind schon in den Boden gerammt. Viele Gäste waren zu Zalando ins Gewerbegebiet beim GVZ gekommen. Viele darunter gehörten noch vor nicht allzulanger Zeit zu den Kritikern des Gewerbegebiets und konstatierten jetzt, dass es mit Zalando praktisch ausgebucht ist. Bevor es an das Grundsteinlegen ging musste aber ersteinmal gewartet werden. Wirtschaftsminister Machnig strapazierte die Geduld und es wurde ihm verziehen (zumindest von den meisten Teilnehmern), immerhin wusste er durch die Schuhliebe seiner Frau nach seinen Worten schon vorher, was Zalando ist. Gelobt wurde heute auch Vieles – unter anderem, dass die Baugenehmigung so schnell ging. Immerhin war innerhalb vor drei Monaten alles da – dies lag aber wohl auch daran, dass seit vielen Jahren alle Bauvorlagen vorbereitet waren. Genau genommen gibt es schon seit mehr als 15 Jahren Planungssicherheit. Zalando (6)Wenn Zalando fertig ist, werden auf den 78.000 qm rund 100 Millionen Euro investiert sein und bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze am neuen Standort entstanden sein. Dann wird auch die durchaus spannende Frage beantwortet werden müssen, ob der Arbeitsmarkt in Erfurt ausreichend willige Arbeitskräfte dafür bereit hält. Die Arbeitslosenquote ist inzwischen in Erfurt von ehemals bis zu 20 Prozent auf 9 Prozent gesunken. Allerdings haben wir eine ungebrochen hohe Quote von Hartz IV – Bedarfsgemeinschaften. Das Potential auch für nicht ganz so hochbezahlte Jobs scheint da zu sein, ob es aktiviert werden kann, hängt von zwei Faktoren ab – Entlohnung und Motivation. Ob Zalando über oder knapp unter dem von Herrn Machnig propagierten Mindeslohn zahlt, konnte heute noch keiner beantworten. Ich wünsche dem Unternehmen viel Erfolg am Erfurter Standort.

Stadionbau und Bayern München – News vom FC RWE

rwe-1Das Atrium der Erfurter Stadtwerke war heute Abend gut gefüllt. Der größte Erfurter Sportverein FC Rot-Weiß Erfurt mit derzeit 2.309 Mitgliedern hatte zur Mitgliederversammlung und Neuwahl des Aufsichtsrates geladen. Immerhin 220 Mitglieder waren der Einladung gefolgt und an den aktuellen Neuigkeiten des Vereins interessiert. Seit 12 Jahren bin ich auch RWE-Mitglied und deshalb ebenso interessiert wie alle anderen Fans – vor allem aber auch daran wie es mit dem Neubau der Multifunktionsarena nun werden soll. Präsident Rolf Rombach zog dabei Bilanz der Arbeit und hatte zunächst keine guten Nachrichten. Zwar ist sportlich seit Jahren RWE im Aufwind – allerdings hat der Aufstieg in die 2. Liga immer noch nicht geklappt und auch die Finanzsituation ist nicht besser geworden. Den 4,6 Millionen Euro Einnahmen der letzten Saison stehen Ausgaben gegenüber, die ein Defizit von 346.000 Euro verursacht haben. Damit hat der Verein nun 1,572 Millionen Euro Schulden. Ursächlich für die gestiegenen Verbindlichkeiten ist nach den Worten von Rolf Rombach das Nichterreichen des DFB-Pokals. Um den Haushalt rund zu bekommen wurde das Personalbudget für die neue Saison für das Team von 2,7 auf 2,3 Millionen Euro gesenkt. Langfristig soll RWE ein Vermarktungsvertrag mit IMG Worldwide helfen. Bis zur Saison 2020/2021 hat sich RWE damit aber mit den Vermarktungsrechten gebunden. Zweites großes Thema war der Neubau der Multifunktionsarena. Die optimistische Einschätzung von Rolf Rombach, dass der Bau unmittelbar bevorsteht, am 21.12. im Stadtrat beschlossen würde und der Neubau im Sommer 2012 beginnt teile ich nicht. Dazu sind noch erhebliche Vorarbeiten notwendig, die seitens des Oberbürgermeisters, seiner Stadtverwaltung und des TMWAT noch nicht erledigt wurden. Es gibt zwar ein Planungskonzept für das neue Stadion – angeblich 70 Seiten stark, aber noch nichts zum Betreiber- und Sicherheitskonzept und auch noch nichts zur Umfeldgestaltung. In der kommenden Woche findet eine Ausschussberatung mehrerer Stadtratsfachausschüsse statt, vielleicht gibt es bis dahin was Neues. rweDerzeit steht im Entwurf der Stadtverwaltung für den Nachtragshaushalt lediglich die Summe für die Kreditaufnahme der Stadt für den Kofinanzierungsanteil. Dies ist für die CDU-Fraktion eindeutig zu wenig. Zur Umfeldgestaltung müssen nach unserer Auffassung mindestens die Planungskosten in den Haushalt eingestellt werden. Oberbürgermeister Bausewein weiss, dass er ohne diese Voraussetzung zu erfüllen mit unserer Zustimmung nicht rechnen kann. Wir wollen den Neubau der Multifunktionsarena, aber er muss akzeptabel auch für die Bewohner des Stadtteils sein und da gehört die Umfeldgestaltung dazu. Da die Linken und die Grünen den Neubau aber wohl in jedem Fall ablehnen werden, werden sich SPD und CDU in dieser Frage verständigen müssen, wenn die Multifunktionsarena Realität werden soll. Gewählt wurde am Abend dann auch noch. Der Ältesten- und Ehrenrat wurde bestätigt und ein neuer Aufsichtsrat wurde gewählt. Viel Erfolg dem neuen Aufsichtsrat – ich kann als ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender von RWE nachvollziehen, was das für eine Verantwortung bedeutet. Am Ende des Abends hatte Rolf Rombach neben einer Freikarte für jedes anwesende Mitglied für das Spiel gegen VfR Aalen noch eine gute Nachricht. Am 15. Januar wird ein inzwischen guter Bekannter im Steigerwaldstadion zu einem Testspiel auflaufen. Rekordmeister Bayern München kommt wieder nach Erfurt und die Hütte wird sicher ausverkauft sein!

Ausgezuckert!

MGH Kindelbrück (16)
Wir sind ja schon froh, wenn der Winterdienst in diesem Jahr überhaupt funktioniert!
„Zuckern statt Salzen“ lautete der Beitrag der Erfurter Grünen zum Winterdienst-Chaos im letzten Winter. Am Ende des Winters schlugen die Grünen unter dieser Überschrift mit einem Stadtratsantrag vor, künftig den Salzeinsatz (Natriumchlorid) zu reduzieren und durch Zucker (Melasse) zu ersetzen. Irgenwo hatten sie wohl gehört, dass dies eine Alternatividee sein könnte. Vielleicht haben sie aber auch einfach einen Antrag aus der Schweiz kopiert 😉 Seit gestern ist nun Schluß mit Zucker! Die Erfurter Stadtverwaltung hat ein halbes Jahr hin und her überlegt und gestern letztlich mit der Kopie von einem Zeitungsartikel der Zeitschrift VKS News Heft 157 07/08 2011 das Thema erledigt und dem zuständigen Stadtratsausschuss abschließend berichtet. Während die grüne Fraktionsvorsitzende vor einem halben Jahr im Stadtrat erklärte, Melasse könne billiger und effektiver sein, kommt eine Studie genau zum entgegengesetzten Ergebnis. Es gäbe „keinen höhreren Nutzen“, die Gefriertemperatur der Lösung steige sogar und das Ganze sei teurer. „Melasse als Zusatz zum Natriumchlorid bringe keine betriebswirtschaftlichen Vorteile sondern nur zusätzliche Aufwendungen für den Winterdienst. Eine Empfehlung zur Anwendung könne daher nicht gegeben werden.“ beschied die Bundesanstalt für Straßenwesen. Im gestrigen Ausschuss OSO haben es die Grünen klaglos hingenommen und tüffteln jetzt bestimmt schon an einem neuen Projekt 🙂

Demographische Entwicklung in Erfurt

Kita Glückskäfer
Wir werden in Erfurt mehr Kitas brauchen, weil die Zahl der Kinder erfreulicherweise steigt
Im Rahmen der Erfurter Vorträge hat der Amtsleiter für Stadtentwicklung Paul Börsch die demographische Entwicklung von Erfurt skizziert und ich war überrascht, wie wenig die Situation selbst in der Stadtverwaltung zwischen den Ämtern abgestimmt zu sein scheint. Seit Monaten erhalten wir im Stadtrat sowohl bei der Kita-Bedarfsplanung, als auch bei der Schulnetzplanung die Auskunft, man müsse erst auf neue demographische Zahlen warten, bevor längerfristige Entscheidungen möglich sind. Bei der künftigen Stadtplanung von Erfurt spielen diese Zahlen natürlich ebenfalls eine große Rollen – da liegen sie aber offensichtlich schon vor. Während die Überalterung und der Rückgang der Bevölkerung deutschlandweit und in Thüringen eine große Rolle spielt weichen die Zahlen in Erfurt nach den Angaben von Paul Börsch erheblich ab. Die „German Angst“, wie unser Jammern auf hohem Niveau auch international genannt wird, ist nicht gerechtfertigt. Ja, in Deutschland werden wir in den nächsten Jahrzehnten rund 17 Millionen Menschen einbüßen und in nicht allzuferner Zukunft werden 1/3 der Menschen über 65 Jahre und 1/7 sogar über 80 Jahre sein.  Aber sie werden auch viel länger aktiv bleiben und dies gilt es auch für die Gesellschaft zu nutzen. Schon im Jahr 1911, also vor hundert Jahren warnte eine Broschüre mit Blick auf 1961 vor einer dramatischen Überalterung der Gesellschaft und dem Finanzkollaps öffentlicher Haushalte. Ausgeblendet wurden dabei Bevölkerungswanderungen, die auch jetzt das Bild verschieben werden. Für Erfurt sind folgende Zahlen festzuhalten. 2005 lag die Geburtenquote bei 1,28 im Jahr 2010 hingegen bei 1,52. Die Bevölkerungszahl ist in den letzten fünf Jahren gestiegen und nunmehr bei knapp 202.000 Einwohnern, also noch einmal 1.000 mehr als Ende 2010. Dies resultiert aus Zuwanderungen aus der Umfeldregion, insbesondere der Rückwanderung junger Erwachsener. Aktuelles Problem sei dabei die Nachfrage nach preiswertem Wohnraum. Die Stadtplanung hat nach den Worten von Börsch die Aufgabe soziale Polarisation zu vermeiden, weiche Standortfaktoren zu entwickeln und benachteiligte Stadtteile mit Städtbaufördermitteln aufzuwerten. Im Jahr 2030 werden in Erfurt prozentual mehr Kinder leben, als heute. Die 0-10 Jährigen werden dann einen Anteil von 15 Prozent der Erfurtinnen und Erfurter haben. Allerdings sagt die Prognose für 2030 auch einen Anteil bei den über 64 Jährigen von 28 Prozent der dann rund 210.000 Erfurterinnen und Erfurter voraus. Ich finde die Zahlen bemerkenswert. Warum die Stadtverwaltung zumindest bei der Kita-Planung immernoch meint, wir könnten in zehn Jahren bis zu 10 Prozent der Kitas mangels Kindern vom Netz nehmen, erschließt sich mir nicht. Wir werden das Thema nachdrücklich nachfragen!

Anschluss an die Spitze

SWE - Lohhof (17)Das Wochenende der Wahrheit endete für unser SWE Volley-Team mit zwei umkämpften Siegen und der Belohnung des 2. Tabellenplatzes. Gestern Abend waren die Damen vom Vorjahresmeister SV Lohhof in der Riethhalle zu Gast. Die bisher makellose Bilanz hielt und wir haben den vierten Sieg eingefahren. Ich werde also meine schwarz-weiße SWE-Krawatte weiter bei den Heimspiel tragen 😉 Allerdings forderten die Damen aus Lohhof unsere Damen richtig und holten nach dem ersten klar verlorenen Satz (25:17) den Satzausgleich (20:25). Die anschließende 10-Minuten-Pause bot Zeit für den Trainer zur Teamansprache und die Fans hatte trotzdem auf dem Feld was zu sehen. Tanzhaus (4)Vom TanzHaus in der Erfurter Schillerstraße war eine Showtanzgruppe zu Gast und warb für den Tanzsport mit zwei Jazz- und Showtänzen. Unsere Mädels hatten die Pause offensichtlich besser genutzt und gewannen die beiden notwendigen Folgnesätze mit jeweils 25 : 19. Der Jubel war dementsprechend – für die Mädels aber dafür nur eine kurze Feier. Um 7 Uhr waren sie schon wieder mit dem Bus Richtung Offenburg unterwegs. Dort stand noch eine Rechnung offen, nachdem die Mädels vor einigen Wochen unverrichteter Dinge die Rückreise antreten mussten. Ein Stau führte damals dazu, dass unser Team erst zwei Stunden nach geplanten Spielbeginn in der Halle waren. Die Offenburgerinnen tanzten da schon auf dem Feld und feierten ihren vermeintlichen 3:0 Sieg am grünen Tisch. Allerdings entschied der Ligaausschuss, dass der Stau nicht voraussehbar war und somit auf ein Spielwiederholung.
SWE - Lohhof (16)
Ergebnisdienst
Die gerechte (wenn auch glückliche) Strafe für ihre wenig sportlichen Freudenausbrüche erhielten die Offenburgerinnen und ihre Trainerin heute Nachmittag. Am Live-Ticker konnte ich die Sätze 3 bis 5 verfolgen (vorher gab es wohl Technikprobleme in Offenburg). Hin und her ging das Spiel – der dritte Satz ging an uns der vierte an Offenburg (mit 27:25). Im Tie-Break zogen unsere Mädels dann davon und gewannen mit 15:5. Im Gegensatz zu gestern Abend, als der VC Offenburg mit 3:2 gegen die Damen aus Sonthofen das glücklichere Ende für sich hatte waren wir heute die glücklichen Gewinner. Ebenfalls verloren hat heute Bad Soden zu Hause gegen Dresden. Somit stehen unsere Mädels nun mit 14:4 Punkten hinter Grimma (18:0) und vor Dresden (14:6) auf Platz 2 in der Tabelle. Glückwunsch, das soll so bleiben! Nächste Woche müssen wir zu den Roten Raben Vilsbiburg II, der Zweitligareserve des derzeitigen Tabellenführers in der 1. Liga. Am 17. Dezember werden wir schließlich mit Bad Soden die bisherige Überraschungsmannschaft der Saison empfangen. Ansonsten war das 2. Adventswochenende ein schönes Familienwochenende. Der mittlere Sohnemann hatte seine zweite Tanzshow „Weihnachtszauber“ und mit beiden Kleinen haben wir Plätzchen gebacken. Es tut richtig gut, wenn mal Zeit zum Luftholen bleibt, die nächsten zwei Wochen werde streßreich – wie jedes Jahr im Dezember. Fotos vom Spiel